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Nachricht vom 04.06.2024    

Warum meiden Glücksspieler deutsche Online-Casinos?

ANZEIGE | Der 2021 in Kraft getretene Glücksspielstaatsvertrag hat das Online-Glücksspiel in Deutschland erstmals in legale und geordnete Bahnen gebracht. Davor war der Besuch eines Online-Casinos lediglich in Schleswig-Holstein erlaubt. Das Verbot, am Online-Glücksspiel teilzunehmen, wurde von den deutschen Glücksspielern allerdings konsequent umgangen. Ihnen bot das EU-Freizügigkeitsrecht eine Argumentationshilfe, da die Gesetzgebung die Nutzung von Dienstleistungen erlaubt, die in einem EU-Mitgliedsland legal angeboten werden.

KI generiertes Bild

Da die erstmalige Legalisierung des Online-Glücksspiels durch den Glücksspielstaatsvertrag also keine nennenswerten praktischen Auswirkungen hatte, nimmt es nicht Wunder, dass sich die Kritik von Glücksspielern hauptsächlich an den negativen Aspekten entzündet, die mit der gesetzlichen Neuregelung des Online-Glücksspiels einhergingen. An der Erkenntnis, dass der Glücksspielstaatsvertrag unter deutschen Glücksspielern unpopulär ist, führt nämlich kein Weg dran vorbei. In diesem Artikel finden Leser für dieses Phänomen eine Erklärung sowie eine Lösung, um den zahlreichen als Unzumutbarkeiten empfundenen Neuregelungen eines Online Casinos mit deutscher Spiellizenz zu umgehen.

Legale Ausweichmöglichkeiten für Glücksspieler aus Deutschland
Neue Online-Casinos, die nicht dem Regelwerk des Glücksspielstaatsvertrags unterworfen sind, werden seit der Verabschiedung des neuen Glücksspielgesetzes von deutschen Glücksspielern verstärkt aufgesucht. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht mit einer deutschen Spiellizenz verknüpft sind. Im Idealfall weisen sie eine EU-Lizenz auf, um den Legalitätsanforderungen nach dem EU-Freizügigkeitsrecht zu genügen.

Darunter befindet sich die unter Glücksspielern aufgrund ihrer spielerfreundlichen Bedingungen beliebten Lizenz aus Curacao. Zwar gehört die Antilleninsel geographisch nicht zu Europa, wohl aber als integraler Bestandteil der Niederlande in politischer Hinsicht.

Das stört Glücksspieler am Glücksspielstaatsvertrag
Die Gründe sind vielfältig, die dafür verantwortlich sind, dass der Glücksspielstaatsvertrag unter deutschen Glücksspielern derart unpopulär ist, dass sie tendenziell um Online-Casinos mit deutscher Spiellizenz einen großen Bogen machen.

Einschränkung des Spielangebots
Mit einem Online-Casino verbinden Glücksspieler aufregende Spielwelten mit Spielautomaten, Tisch- und Würfelspielen, Sport- und Pferdewetten und vieles mehr. Der Glücksspielstaatsvertrag hat allerdings Online-Casinos mit deutscher Spiellizenz eine empfindliche Einschränkung ihres Spielangebots auferlegt. Verboten wurden sämtliche Karten-, Tisch- und Würfelspiele, darunter Roulette, Baccarat und Roulette, während Poker nur noch unter limitierten Voraussetzungen angeboten werden darf.

Die moderner VR-Technologie für mehr Immersion verpflichteten Live-Dealer-Spiele fielen ebenso unter den Hammer wie Ereigniswetten bei Sportereignissen sowie Pferdewetten. Online Slots dürfen wiederum nicht mit einem progressiven Jackpot verknüpft sein. Dieses international beispiellose Maßnahmenpaket hat dazu geführt, dass die schillernde Casinowelt nach dem deutschen Regelwerk nunmehr ziemlich eintönig wirkt.

Reglementierung und Überwachung
Ebenfalls stört viele Glücksspieler, dass sie sich bei einem Besuch eines deutschen Online-Casinos zur Aufnahme in eine Spieler- und Sperrdatei registrieren müssen. Das Akronym OASIS steht hierbei für Onlineabfrage Spielerstatus. Einmal aufgenommen, lässt sich das Bewegungsprofil der Spieler in deutschen Online-Casinos mithilfe zahlreicher Algorithmen genau nachverfolgen. Dies dient dazu, problematisches Spielerverhalten zu erkennen und die Einhaltung diverser Richtlinien zu überwachen, die mit dem Glücksspielstaatsvertrag einhergehen.

Dies betrifft unter anderem Einzahlungsobergrenzen von 1.000 Euro pro Monat (Vielverdiener können einen Antrag auf eine Erweiterung des Einzahlungslimits stellen) sowie das Verbot, an mehreren Spielen in einem Online-Casino parallel zu spielen oder gleichzeitig in unterschiedlichen Spieltempeln unterwegs zu sein. Während sich Vielspieler an der Rigidität dieser Maßnahmen stören könnten, haben andere Glücksspieler datenschutzrechtliche Bedenken und möchten nicht, dass der Staat zu viel über sie erfährt.

Geringere Aussichten auf Gewinne
Der Staat möchte am Glücksspiel mitverdienen und hat zu diesem Zweck eine Glücksspielsteuer von 5,3 Prozent erhoben. Glücksspielexperten haben berechnet, dass diese Glücksspielsteuer im internationalen Vergleich etwa dem dreifachen Wert des Üblichen entspricht, was in der Praxis auf geringere Gewinnaussichten in einem deutschen Online-Casino hinausläuft. Denn höhere Steuern veranlassen den Anbieter zu einer Senkung der Auszahlungsquote (RTP-Quote), um weiterhin mit dem Glücksspiel Gewinne einfahren zu können. (prm)



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