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Nachricht vom 03.01.2012    

Der milde Winter schont den Arbeitsmarkt

Die Leiterin der Arbeitsagentur, Ulrike Mohrs, zieht eine positive Bilanz für das Jahr 2011. Im heute vorgelegten Bericht für die Landkreise Altenkirchen und Neuwied zur Situation am Arbeitsmarkt zeigt sich zwar ein leichter Anstieg der Arbeitslosenzahlen, aber dieser Anstieg bleibt deutlich hinter den Erwartungen.

Region. Der Winter lässt auf sich warten – und beschert dem Arbeitsmarkt in der Region einen "sanften" Jahresabschluss: Zwar steigt die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied um 291 auf nun 8.566 an, dieser Anstieg bleibt aber weit hinter der saisonüblichen Entwicklung der vergangenen Jahre zurück. Sehr deutlich zeigt sich dies auch am Vergleich mit dem Vorjahr. Zum Jahresende 2010 waren 567 Männer und Frauen mehr arbeitslos als heute. Die Arbeitslosenquote, die derzeit bei 5,3 Prozent liegt, lag damals noch bei 5,6 Prozent.

"Die deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr hat auch damit zu tun, dass es bislang kaum Schnee und Frost gab, weshalb viele witterungsabhängige Betriebe bislang auf die übliche Zwangspause verzichten konnten", erklärt Ulrike Mohrs die guten Zahlen. "Sie rührt aber auch daher, dass sich die allermeisten Unternehmen in der Region endgültig von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise erholt haben".
Alles in allem blicke man auf ein gutes Jahr auf dem heimischen Arbeitsmarkt zurück, in dem die Arbeitslosigkeit, von saisonalen Einflüssen abgesehen, kontinuierlich zurück ging, freut sich die Leiterin der Neuwieder Arbeitsagentur.

Das spiegle sich nicht zuletzt in der Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen wider. 7.256 Gesuche von Arbeitgebern erreichten die Agentur 2011 – 846 mehr als im Jahr zuvor. 1.123 dieser Stellen sind derzeit noch unbesetzt. "Hier zeigt sich deutlich, dass es für viele Betriebe schwieriger wird, geeignetes Fachpersonal zu finden".

Wie im Winter üblich, steigt die Zahl der kurzfristig Arbeitslosen, die zur Versichertengemeinschaft des Sozialgesetzbuches (SGB) III gehören, stärker an als die der sogenannten Hartz IV-Empfänger, die Grundsicherung nach dem SGB II beziehen. So zählten die Statistiker im Rechtskreis des SGB III 221 arbeitslose Frauen und Männer mehr als vier Wochen zuvor, im Rechtskreis des SGB II waren es 70 mehr. "Wir rechnen damit, dass die Zahlen gerade im SGB III noch viel deutlicher ansteigen, sobald es richtig kalt und frostig wird, weil dann viele Mitarbeiter aus witterungsabhängigen Betrieben ihre Arbeit verlieren. Aber mit der ersten Frühlingssonne finden diese Leute schnell wieder eine Stelle – oft bekommen sie sogar ihren alten Job zurück".



Ähnlich wie im Gesamtbezirk stellt sich auch die Situation in den beiden von der Agentur betreuten Landkreisen dar – auch wenn die Arbeitslosigkeit im Kreis Neuwied deutlicher ansteigt als bei den Altenkirchener Nachbarn. 223 Arbeitslose mehr als im November zählten die Statistiker für Neuwied. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 auf 5,3 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen liegt bei 698.

Mit einer Zunahme um 68 auf nun 3.446 Arbeitslose fällt der Anstieg im Landkreis Altenkirchen deutlich geringer aus. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 auf 5 Prozent. Es sind 425 unbesetzte Stellen registriert. Gegenüber dem Vorjahr sinkt die Arbeitslosenzahl im Landkreis Altenkirchen um 244 und in Neuwied um 323.

Der Zukunft blickt Ulrike Mohrs entspannt entgegen. "Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass sich die Konjunktur wieder eintrüben könnte. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt auch bei uns weiter stabilisieren wird und die Arbeitslosigkeit noch stärker zurück geht."
Leichter werde ihr Geschäft dadurch aber nicht unbedingt. „Wir werden zwar weniger Menschen zu betreuen haben. Aber die, die auch bei guter Wirtschaftslage aus eigener Kraft keine Arbeit finden, brauchen in der Regel intensive und zum Teil auch aufwändige Unterstützung. Diese Situation wird auch die Mitarbeiter der Arbeitsagentur vor ganz neue Herausforderungen stellen."



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