"Nicole nörgelt": Wenn politische Tippscheine Menschen ganz neue Gesichter verpassen
Von Nicole
GLOSSE | Kennen Sie die Menschen, die ein Leben lang vom ganz großen Lotto-Gewinn träumen, aber nie einen Tippschein abgeben? Heute ist der Tag, um es besser zu machen: Gehen Sie wählen! Wenn Sie Ihre Chancen nicht nutzen, die Kreuzchen an der richtigen Stelle zu machen, wer soll dann jemals irgendwas gewinnen?
GLOSSE. Ich weiß, was Sie jetzt denken. "Ändert sich doch eh nix" und "Als ob eine Stimme einen Unterschied macht." Aber das hat der mit dem Gewinner-Lottoschein bestimmt auch gedacht, oder? Aber ich gebe es ja zu, die Wahl und die Vorbereitung darauf hat schon etwas Kurios-Entlarvendes an sich, insbesondere bei denen, deren Namen auf den Wahlzetteln stehen. Man mag es gar nicht glauben, aber aus vermeintlich loyalen Menschen, von denen man erwarten sollte, dass sie sich für das Wohl ihres Ortes einsetzen, werden auf einmal Hyänen, die dem Gegenkandidaten die Butter auf dem Brot nicht gönnen und alles, wirklich alles dafür tun, um den Konkurrenten in Misskredit zu bringen.
Da werden die sozialen Medien gnadenlos eingesetzt, um vor allem die breite Masse zu manipulieren und auf die eigenen Seite zu ziehen. Da wird gelogen, dass sich die Balken biegen, nur um sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Und mit jeder Menge Dreck um sich geworfen, der - ein Schelm, wer Böses dabei denkt - wohl am ehesten vor der eigenen Haustür zu finden war.
Lügen, was das Zeug hält?
Wenn ich mir dieses Treiben so betrachte, dann drängt sich mir eine Frage auf: Möchte ich von einem Bürgermeister regiert werden, der schon im Wahlkampf lügt und sich dabei auch noch nicht einmal besonders intelligent anstellt? Oder disqualifiziert sich der Kandidat dadurch nicht selbst? Und vor allem, verstehen auch alle anderen Wähler die Gefahr, die von solchen Menschen für eine Gemeinde ausgeht? Und wie kann man die Verbreitung von Unwahrheiten stoppen, damit nicht andere fehlgeleitet werden?
Was macht unsere Kommunalpolitik eigentlich aus? Politik in Gemeinden kann nur mit den Einwohnern des Ortes gemeinsam funktionieren. Denn in den meisten Gemeinden findet der größte Teil der Aktionen ehrenamtlich statt. Menschen, die arbeiten und sich darüber hinaus ehrenamtlich im und für ihren Ort engagieren, brauchen niemanden, der den ganzen Tag nur meckert und kritisiert, sondern hier werden Macher gesucht. Keine Schreibtischtäter, deren Leben sich im virtuellen Raum abspielt und die die eigene Wohlfühlzone nur dann verlassen, wenn man sich mit jemandem, der etwas geleistet hat, fotografieren lassen kann (ein Phänomen, das man sich auf Landes- und Kreisebene wohl abgeschaut hat). Keine Feierabend-Bürgermeister, sondern einen Menschen, dem sein Ort und die Belange der Bewohner am Herzen liegen und der im Zweifelsfall selbst in die Bütt steigt, Lösungen anbietet und Fehler eingesteht, auch wenn das für ihn selbst vielleicht unangenehm ist - über alles meckern, was falsch läuft, ist einfach, besser machen ist die Aufgabe, die ein Bürgermeister bewältigen muss.
Kreuzchen machen!
Und trotzdem… Alles besser als gar nichts. Mir bleibt da nur eine Binsenweisheit: "Wählen ist wie Zähneputzen: Macht man's nicht, wird's braun." Und sollten Sie zu denen zählen, die sich genau das wünschen… Dann fällt mir auch nichts mehr ein.
In diesem Sinne,
bleiben Sie gesund und nutzen Sie Ihre Stimme!
Ihre Nicole
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Nicole nörgelt