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Über die Liebe in der Welt der Musik
Ein volles Haus und ein großartiges Konzert - in Wissen erlebten die Besucher des Konzertes "Projekt Barcelona" einen wundervollen Eindruck über den Weg, den die Liebe in der Musik begeht. Unter anderem mit Matthias Rödder, Schauspieler und Sänger aus Wissen-Schönstein.
Wissen. Barcelona–wer denkt da nicht an Spanien, an Temperament, Sonne, Wärme und eine Stadt voller Kunst und Charakter? Genau diese Gefühle erlebten die Besucher des Konzertes "Projekts Barcelona" und das trotz des tristen Novemberwetters in der voll besetzten Aula der Kreismusikschule (Wilhelm-Busch Schule) in Wissen. Mit Schauspieler und Sänger Matthias Rödder (Wissen-Schönstein) präsentierten die VHS Wissen und der Arbeitskreis Kultur ein "eigenartiges Gewächs" der Stadt im Rahmen des Kulturherbstes der Wissener eigenART. Zusammen mit seiner musikalischen Ausbilderin Nora Weinand (Schauspielschule Mainz) und Pianistin Christine Fesefeldt (Bamberg) nahm er die Besucher, darunter viele Freunde, Verwandte und Bekannte, mit auf eine Reise, die weit über Barcelona hinaus führte. Hinaus zu Wegen, die die Liebe in der Welt der Musik geht. Die Strecke führte über unterschiedlichste Stilrichtungen aus italienischer Oper (Puccini, Verdi), deutscher Operette (Lehar), Musical (My fair lady), über Arien, „Ohrwürmer“ und zeitgenössische Pop Musik.
Als Duett begeisterten Weinand und Rödder unter anderem mit dem bekannten "Panis Angelicus", wie auch bei der schwierigen Interpretation von "Barcelona" nach Mercury und Caballé, das dem Konzert seinen Namen gibt.
Doch auch solistisch überzeugten die beiden Sänger und scheuten sich dabei nicht vor den ganz Großen der Musik: Sinatras "My way", "Somewhere" von Bernstein oder "Angels" von Robbie Williams. Ein weiterer von Rödders Höhepunkten war ohne Frage die Interpretation von "Kann denn Liebe Sünde sein" wo auch seine schauspielerische Profession zu erahnen war. Wahre Entertainerqualitäten schlummern in dem jungen, heimischen Talent.
Weinand überzeugte als geübte Solistin mit ausdrucksstarkem Gesang in Klassikern wie "Summertime" von Gershwin oder "Black Orpheus" und wusste aber auch zu überraschen bei dem feurigen "El Vito". Einen maßgeblichen Part des Abends bestritt Christine Fesefeldt, die die beiden am Flügel begleitete und die teils großen stilistischen Sprüngen im Programm erfolgreich meisterte.
Doch das "Projekt Barcelona" war mehr als ein Konzert - es war eine Gesamtkomposition mit stimmungsvollem Licht, einem guten Glas Wein und wunderschöner Musik. Die drei Künstler wussten zu begeistern und das Publikum dankte es ihnen sogar mit stehenden Ovationen. Bleibt nur zu hoffen, dass Matthias Rödders Wege ihn noch zu vielen erfolgreichen Projekten führen – und auch immer wieder in seine Heimat. (Stefanie Neuhoff)