100 Jahre Schutz und Hilfe für die Bevölkerung - Löschzug Steinebach/Sieg feierte
Von Klaus Köhnen
Der Löschzug Steinebach (Sieg) feierte am Samstag (29. Juni) mit vielen Gästen. Eröffnet wurde die Feier mit einem kurzen Festakt. Neben Ortsbürgermeistern aus dem Ausrückebereich waren der erste Beigeordnete der VG Joachim Brenner und Landrat Dr. Peter Enders erschienen.
Steinebach. Neben den politischen Verantwortlichen aller Ebenen, waren aus der "Blaulichtfamilie" unter anderen der Wehrleiter der VG Betzdorf-Gebhardshain Markus Beichler, der Brand- und Katastrophen-Inspekteur des Kreises sowie Vertreter anderer Hilfsorganisationen erschienen. Auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Volker Hain zählte zu den Gästen. In seiner Eröffnungsrede ging Wehrführer Michael Kreuels auf die Geschichte und die Entstehung des heutigen Löschzuges ein. Der Brandschutz war und ist Pflichtaufgabe der Kommune. In Deutschland wurden zu dieser Zeit viele Feuerwehren aufgestellt, zumeist als sogenannte Pflichtfeuerwehren organisiert. Die zum Dienst verpflichteten Männer waren mit den Aufgaben, aus unterschiedlichen Gründen, überfordert. Wie sich jeder vorstellen kann, war es nicht für jeden nachvollziehbar, wieder zu einem Dienst verpflichtet zu werden.
Ein Blick zurück
"Auch hier bei uns", so Kreuels, "war es nicht anders. Vierzig Männer gründeten die Freiwillige Feuerwehr Elben. Erster Wehrführer war Otto Kohlhas. Vergleicht man die Mannschaftsstärke mit heutigen Zahlen so stellt man fest, dass in Elben rund 18 Prozent der 220 Einwohner Dienst taten. Wenn wir heute 18 Prozent der Bevölkerung begeistern könnten", so Kreuels weiter, "hätten wir eine Stärke von rund 700 Einsatzkräften. Die Motive aber, waren damals wie heute die gleichen: Freude an der Technik und die gelebte Kameradschaft. Der wichtigste Grund aber, so war es damals, so ist es heute und so wird es hoffentlich auch morgen sein - Den Menschen, die sich in scheinbar aussichtsloser Lage befinden, zu helfen, ganz im Sinne des Mottos - Retten, Löschen, Bergen, Schützen."
Technik und Mannschaft heute
Der heutige Löschzug Steinebach entstand 1970 mit der Zusammenlegung der Ortsfeuerwehren Steinebach, Gebhardshain, Elben und Fensdorf. Im Jahr 1973 wurde die erste Jugendfeuerwehr des Landkreises Altenkirchen in Steinebach gegründet. Der Nachwuchs für die Einsatzabteilung ist seither gesichert, so Kreuels. Technisch ist der Löschzug gut aufgestellt, erklärte Kreuels weiter. Einen "Wermutstropfen" gebe es jedoch: "Das hochmoderne Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF 10) verfügt, im Gegensatz zum Vorgänger (TLF 16/25), dessen Tank fast 3.000 Liter mitführte, nur über rund 1.700 Liter Wasser. In Zeiten des Klimawandels und im Angesicht der Tatsache, dass der Ausrückebereich Aussiedlerhöfe und viel Wald umfasst, sicher ein Thema. Der Löschzug hat derzeit 50 Aktive in der Einsatzabteilung, die zu einem großen Teil aus der Jugendfeuerwehr stammen.
In den kurzen Grußworten gingen der Landrat und der erste Beigeordnete auf die Wichtigkeit des Ehrenamtes ein. Die Kommunen und der Landkreis wollen und werden, immer im Rahmen der Möglichkeiten, das Engagement der Feuerwehren unterstützen, so die Aussage. Ein besonderes Geschenk überreichte der Ortsbürgermeister von Elben Hermann-Josef Neubert. Es sei gelungen, zwei Bilder der ehemaligen Feuerwehr Elben von 1923 zu finden. Diese wurden der Wehrführung für das Gerätehaus überreicht.
Ausstellung bot Einblick in die Technik
Rund um das Gerätehaus bot eine Ausstellung von Fahrzeugen und Gerät die Möglichkeit Technik zum Anfassen zu erleben. Neben den Fahrzeugen aus verschiedenen Bereichen der ehrenamtlichen Hilfeleistung DRK, Feuerwehr und THW, stellte sich der historische Löschzug Elben mit einer Handdruckspritze und einer Leiter vor. Ein Feuerlöscher Training und der Spannungssimulator des KFV rundeten das Angebot ab. Am Abend gab es dann die große Geburtstagsparty. (kkö)
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