Grundschüler aus Koblenz trafen die Marvel-Superhelden gemeinsam mit den wahren Helden der Polizei
Von Ulrike Puderbach
Was haben Spiderman, Hawkeye, Captain America, Monica Rambeau und Captain Marvel mit der Polizei gemeinsam in einem Hörsaal der Hochschule zu suchen? Diese Frage wurde den Grundschülern der dritten und vierten Klassen im Rahmen einer Präventionsveranstaltung in Koblenz beantwortet.
Koblenz. Für eine ganz besondere Veranstaltung konnten sich Grundschüler in Koblenz qualifizieren. Das Einzige, was sie dafür tun mussten, war ihre persönlichen Superhelden aus dem Marvel-Universum zu zeichnen. Jetzt sind die Superhelden am Dienstag, 2. Juli, und Mittwoch, 3. Juli, zusammen mit Vertretern von Stadt und Polizei Koblenz in den Räumlichkeiten der Hochschule Koblenz zu Gast, um mit den Schülern gemeinsam wichtige Themen in verschiedenen Workshops zu erarbeiten.
Begrüßung der Gäste
Am Dienstag war es für fünf dritte und vierte Klassen der Koblenzer Grundschulen endlich so weit und sie warteten im Hörsaal gespannt bei der bekannten Filmmusik auf die Marvel-Superhelden. Ein wenig Geduld mussten sie jedoch noch aufbringen, denn zuerst begrüßte Polizeioberkommissar Norbert Heck, der die Aufgabe seines vor zwei Jahren verstorbenen Partners weiterführt, alle Gäste im Handschuh des Thanos zu einem Tag mit und als Superhelden. "Prävention heißt, Probleme erkennen und beseitigen, bevor etwas passiert", erklärte er den Schülern und führte weiterhin an: "Jeder kann auf seine eigene Art ein Superheld sein."
Damit gab er den Handschuh des Thanos weiter an Bürgermeisterin Ulrike Mohrs, die in ihrer Ansprache die Schüler ebenfalls motivierte, keine Angst zu haben, sondern selbst zu Superhelden zu werden. "Nicht die Superkräfte sind das Entscheidende an einem Superhelden, sondern der Mut und die Entschlossenheit, etwas Gutes zu tun", so die Bürgermeisterin, die ebenso wie ihr Vorredner auf die Alltagshelden bei Polizei, Feuerwehr und in der Medizin hinwies.
Ihr folgte Polizeivizepräsident Jürgen Süs. Auch er wies darauf hin, dass Böses und Schlechtes in dieser Welt absolut keinen Raum haben dürfen, und das verhindert werden könne, wenn jeder im Kleinen anfinge. Als letzte Redner betraten Prof. Dr. Karl Stoffel, der Präsident der Hochschule, und Frau Maluga, die Schirmherrin der Aktion, das Podium. Sie wünschten allen Teilnehmern viel Spaß und einen tollen Tag.
Einzug der Superhelden
Danach war es endlich so weit. Unter großem Applaus und bewundernden Rufen betraten nacheinander Captain America, Captain Marvel, Monica Rambeau, Hawkeye und Spiderman den Hörsaal. Ihnen wurden ihre Workshop-Kollegen vorgestellt und zugeordnet und sie begrüßten jeweils ihre Klasse. Bereits hier war deutlich zu hören und zu spüren, dass die Marvel-Helden nicht nur die Kinder in ihren Bann gezogen hatten, sondern dass die Erwachsenen schon jetzt alle mindestens genauso viel Spaß hatten.
Heldenhafte Workshops
Nun ging es in die einzelnen Workshops. Polizeihauptkommissarin Lumpp behandelte gemeinsam mit Captain America das Thema digitale Gewalt im Workshop "virtueller Bürgersteig". Hier ging es vor allem darum, den Unterschied zwischen realer und virtueller Ansprache zu erkennen und vorsichtig zu sein. Die klare Botschaft war, dass man sich im Internet nie sicher sein kann, wer hinter einem Profil steckt.
Kriminalhauptkommissar Haben machte mit Captain Marvel ein Anti-Aggressivitäts-Training im Workshop "Friedensstifter", in dem es praktische Tipps dazu gab, wie man sich selbst einfängt, wenn die Wut manchmal hochkocht. Im zweiten Teil des Workshops wurden verschiedene praktische Übungen und Vertrauensspiele durchgeführt.
Polizeihauptkommissar Viebranz leitete mit Monica Rambeau den Workshop "Zivilcourage für Kids" und erklärte, dass man gemeinsam viel stärker ist und die Notrufnummer 110 zum Beispiel immer funktioniert.
Zum immer wichtiger werdenden Thema Zivilcourage hatten auch Hawkeye, Polizeihauptkommissarin Ehlert-Hamdan und Polizeihauptkommissarin Hoppen die Kinder mit in den Workshop "Alle für Einen" genommen. In diesem ließen die Schüler unter anderem einen Reifen durch die Reihen gehen, ohne einander loszulassen. Dies geht nur gemeinsam.
Das wirklich heikle Thema Cybergrooming behandelten Spiderman, Frau Rösen und Frau Jüngling mit ihrem Puppenspiel "Alfi11". Hier ging es um das Eindringen in den privaten Raum unter falschen Profilen. In dem Theaterstück stellten die beiden Präventionsbeauftragten der Polizei-Puppenbühne eindrucksvoll dar, wie schnell gerade junge Internetnutzer auf Fake-Profile hereinfallen und wie schwer es dann wird, aus dieser Lage wieder herauszukommen.
Autogramm- und Fotostunde mit den Superhelden
Ein letztes Highlight des spannenden Vormittags war das abschließende Treffen im Forum mit allen Superhelden, die sich geduldig allen Foto- und Autogrammwünschen der kleinen und großen Teilnehmer stellten. So ungeduldig mancher Schüler sonst das Ende des Unterrichts erwartet, so schwierig war es dieses Mal für die Lehrer, ihre Schüler zum Heimgehen zu bewegen. Am Ende dieses Tages sah man überall lachende Gesichter und es stellte sich die Frage, wer hier den meisten Spaß gehabt hatte. (Ulrike Puderbach)
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