Heimatvarieté "Saalü" eroberte Bitzen blitzschnell
Das Heimatvarieté "Saalü" eroberte den "Berg" im rappelvollen St.-Andreas-Haus in Bitzen. Die Mischung aus Kabarett, Musik, Akrobatik und Kleinkunst mit viel Lokalkolorit begeisterte das Publikum. Mitmachen war angesagt, und dies geschah unter der besonderen Mitwirkung der Profis von "Saalü". Immer steht bei den Aufführungen ein Dorf, seine Geschichten und die Menschen im Mittelpunkt.
Bitzen. Mit einem vielfältigen und abwechslungsreichem Programm setzte das Heimatvarieté "Saalü" unter dem Motto: "Gold ist Trumpf – aus Bitzen für die Welt" im Stil der guten alten Samstagabend-Fernsehshow kabarettistisch-komödiantisch im vollbesetzten St. Andreas-Haus perfekt und beeindruckend ein unvergessliches Zeichen und war dabei direkt am begeisterten Publikum.
Abgerundet wurde das heitere Wohnzimmer-Varieté durch die Talkgäste Inge Rabbich und Heinz-Walter Schenk, den TuS Germania Bitzen, MGV Dünebusch die Nachbarschafts- und Bürgerhilfe und den Frauenchor Forst. Da ließ sich auch Ortsbürgermeister Armin Weigel nicht lange bitten eine poetische Liebeserklärung auf den "Berg" abzugeben. O-Ton: "Wo die muntere Sieg zum Rheine hin eilt, an steilen Taleshängen der Wandrer verweilt, wo die Menschen gesellig aber auch fleißig im Werk, das ist unsere Heimat, wir nennen sie den "Berg".
In der Nähe zum Dorf, seinen Geschichten, Anekdoten und Akteuren sieht Projektleiterin Martina Helffenstein das Erfolgsgeheimnis des landesweiten Dauerbrenners, der nunmehr seit fast zwanzig Jahren in bisher 300 Dorfsälen mit Professionalität und viel Liebe die jeweilige Dorfkultur lebhaft und lebendig aufarbeitete. Jede Vorstellung ist ein Unikat. So auch in Bitzen, wo es im dreistündigen Programm überaus heiß her ging; feuchte Handtücher für Wadenwickel waren jedoch nicht erforderlich.
Die Saalü-Akteure trieben mit ihren komödiantischen Showeinlagen dem Publikum immer wieder Lachtränen in die Augen. Dafür sorgten das "Drei-Watt-Orchester“ (Walter Pohl, Hans König, Holger Meyerdierks) und das Moderatoren-Paar „CHARLES & ERIKA“ (Jan-Willem Fritsch, Uli Baumann).
Die musikalischen Nordlichter Rolf, Ralf und Rolf-Ralf pulten nicht an Krabben, vielmehr warfen sie einen roten Musikteppich aus und zeigten akrobatische Seemannsknoten. Mit dabei natürlich auch die „Nordseeküste“, die heimliche Nationalhymne in Höhe der Deiche.
Eine Augenweide im Scheinwerferlicht: das swingende und singende Moderatoren-Paar CHARLES & ERIKA, Tischbomben und Großikone des Glitter und Glamour. Mit allen Tricks und Raffinessen des Showbizz fühlten sie dem "Berg" auf den Zahn; zuerst wurden die Anwesenden jedoch mit Lockerungsübungen und einem kurzfristig auf die Beine gestellten Opernchor "Die Glöckner von Bitzen" auf die richtige Betriebstemperatur gebracht. Und dann ging es Schlag auf Schlag.
Drei Bitzener Tenöre (Jörg Wirths, Heinz-Walter Schenk, Michael Gerhards) und drei Sopranistinnen (Marco Schenk, Thorsten Steinhauer, Heinz-Otto Lück) – begnadete Körper und Stimmen – gaben Einblick in ihr Können, wie auch die „Jacobs-Sisters“ (Montagshüpfer Gisela Schenk, Maria Lück, Katrin Lück).
Überaus informativ verlief die Dia-Dorfinspektion mit Charles, vom Bitzener Schwimmbad, der Wellness-Oase bis hin zur Katzenanpflanzung und den angebundenen Straßenlampen.
Gesanglich intonierte der MGV Dünebusch unter dem Dirigat von Dieter Fröhling die "Bergheimat" und "Ei, du Mädchen vom Lande", um dann gemeinsam mit dem Moderatenpaar und dem Frauenchor Forst – überwiegend in kasslerfarbenen Strickpullovern gekleidet, so Moderatorin Erika – in "Mamor, Stein und Eisen bricht" einzustimmen.
Einen von einer Chorprobe im Mondschein heimkehrenden Sänger stellte Rolf Röttgen dar, gesanglich und musikalisch begleitet von Dieter Fröhling. "Endlich Sonntag"- so hieß der Beitrag der Bürger- und Nachbarschaftshilfe (Jutta Bewer, Gerd Quarz). Ein Bitzener Metzgermeister wurde dabei in den frühen Sonntagmorgen-Stunden mehrmals telefonisch aufgeschreckt. Am Ende eine Frauenstimme, die fragte, ob sie mit dem Bahnhof in Au verbunden sei.
Im "Kampf der Giganten" blieben Rene Fröhling, Danny Weller und Marco Schenk vom TuS Bitzen siegreich gegen die Sänger Kim Barth, Rolf Röttgen und Torben Gerhards vom MGV Dünebusch - gewannen damit die „Goldene Wurst“. Zwei Spiele waren zu absolvieren.
Vom Nordlicht Ralf dem Publikum vorgegebene Begriffe musste dieses pantomimisch darstellen und die Sänger und Sportler die Begriffe dann erraten. Anschließend war ein Seidentuch über die Bühne in ein Netz zu pusten. In beiden Aktionen gingen die Fußballer als Sieger hervor und durften sich über die "Goldene Wurst" freuen. Die Sänger erhielten buchstäblich ein Trostpflaster.
Für alle Akteure und Anwesende war es ein kurzweiliger Nachmittag – einmal etwas anderes. Und das kam an. (rö)
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