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Nachricht vom 17.07.2024    

Was hilft gegen Pollenallergie?

RATGEBER | Die Pollenallergie – der Heuschnupfen – ist eine weitverbreitete allergische Reaktion, die die Betroffenen vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten quält. Im Durchschnitt leidet jeder Dritte im Laufe seines Lebens unter einer Allergie, wie der Pollenallergie.¹ Wirkliche Heilmittel gibt es nicht, Linderung aber schon.

KI generiertes Bild

Heuschnupfen beeinträchtigt die Lebensqualität


Die Symptome einer Pollenallergie (wie Schnupfen und juckende Augen) wirken sich stark auf den Alltag und die Lebensqualität aus. Schlafstörungen und die daraus folgende Müdigkeit, kombiniert mit einem allgemeinen Unwohlsein über einen längeren Zeitraum, sind die Folgen. Und nicht nur für den Einzelnen hat es Auswirkungen, sondern auch für das Gesundheitssystem, da dauerhafte Medikation und Fehlzeiten hohe Kosten verursachen.² Das Leben mit einer Allergie kann zudem zu einer emotionalen Belastung führen, im schlimmsten Fall sogar zu sozialer Isolation. Menschen mit Pollenallergie sind immerhin nur saisonal betroffen, wer etwa eine Hausstauballergie hat, der leidet das ganze Jahr über. Übrigens: Beide Allergien können einzeln oder auch gleichzeitig auftreten.

Ursachen der Pollenallergie


Die Pollenallergie ist eine heftige Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe, die für Angreifer gehalten werden. Eine Überreaktion ist die Folge. Der Körper versucht mit Symptomen wie Niesen und laufender Nase den vermeintlichen Feind wieder loszuwerden. Dass es so weit kommt, dazu müssen verschiedene Faktoren zusammenspielen:

Genetische Veranlagung: Allergien treten oft familiär gehäuft auf, ihnen liegt nicht nur ein vereinzeltes verändertes Gen zugrunde, sondern verschiedene Gene kommen zum Tragen.³ Man spricht daher auch von einer Atopie, das altgriechische Wort für Ortlosigkeit.

Umweltfaktoren: Vor allem der Klimawandel trägt zur Verlängerung der Pollensaison und zu einer stärkeren Pollenkonzentration in der Luft bei. Höhere Temperaturen, veränderte Wetterbedingungen und dadurch ausgelöster Stress können die Pollenproduktion von Pflanzen erhöhen, auch Luftverschmutzung kann diese Auswirkungen haben.

Mit diesen Symptomen zeigt sich eine Pollenallergie


Eine Pollenallergie äußert sich häufig durch eine laufende oder verstopfte Nase sowie durch wiederkehrende Niesanfälle. Betroffene klagen zudem über Juckreiz im Mund, im Hals und in den Ohren. Doch vor allem juckende und tränende Augen sind typische Symptome. Diese Beschwerden führen oft zu einem allgemeinen Erschöpfungsgefühl.

Erkältung oder Allergie?


Die Symptome einer Allergie und einer Erkältung sind auf den ersten Blick ähnlich – in beiden Fällen nutzt der Körper Möglichkeiten der Ausschwemmung: über Niesen, laufende Nase oder tränende Augen. Aber trotzdem lässt sich eine Erkältung schnell erkennen. Die Symptome kommen schleichender, Fieber kann dazu kommen, auch ist das Krankheitsgefühl sehr viel ausgeprägter. Während die Ursache einer Erkältung Erreger sind, die den Körper infizieren, wird die Pollenallergie durch eine Reaktion auf Pollen ausgelöst.

Was tun bei Heuschnupfen?


Es stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die die Lebensqualität der von Heuschnupfen Betroffenen deutlich verbessern können. Dazu gehört die Medikamentengruppe der Antihistaminika. Sie schwächen die Wirkung des Histamins ab, des körpereigenen Stoffes, der eine entscheidende Rolle bei allergischen Reaktionen spielt. Auch Kortisonpräparate, zum Beispiel in Form von Nasensprays oder Augentropfen, können Linderung verschaffen. Bei anhaltenden Beschwerden über eine Saison hinaus kann man die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung in Betracht ziehen. Dabei wird der Allergieauslöser über einen längeren Zeitraum in kleinen Dosen verabreicht, um den Körper ans Allergen zu gewöhnen und so starke Reaktionen in der Pollenflugzeit zu verhindern. Etwa 70 Prozent der Menschen mit einer Pollenallergie profitieren von dieser Behandlung. Zusätzlich zur medikamentösen, Behandlung oder auch einer Akupunktur gibt es noch weitere Maßnahmen, die helfen, die Belastung zu reduzieren.

7 Tipps gegen Pollenallergie


Doch was hilft noch gegen Pollenallergie? Hier sind einige Tipps zusammengefasst:

1. Duschen und Haarewaschen vor dem Zubettgehen

2. Keine getragene Kleidung im Schlafzimmer liegen lassen

3. Lüften zu Zeiten geringen Pollenflugs

4. Keine Wäsche an der frischen Luft trocknen

5. Einbau spezieller Pollenfilter, etwa in die Klimaanlage

6. Regelmäßige Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung

7. Verwendung eines speziellen Staubsaugers

Wann fliegen welche Pollen?


Neben Pollenflugkalendern gibt es auch Apps, die den aktuellen Pollenflug vor Ort anzeigen und dabei helfen, die Pollenallergie im Zaum zu halten. Ein Vorkommen von Pollen ist das ganze Jahr über möglich. Frühblüher wie Haselnuss, Erle, Pappel und Birke sind von Februar bis April aktiv. Gräserpollen treten hauptsächlich von Mai bis August auf. Spätblüher wie Beifuß oder Ambrosia blühen von Juli bis September.

Je milder das Wetter ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass zum Beispiel die Brennnessel schon im November oder die Haselnuss schon im Dezember Allergikern Probleme bereitet. Je nach Pflanzenart fliegen die Pollen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr. Haben Betroffene herausgefunden, zum Beispiel über Selbstbeobachtung oder einen Allergietest beim Arzt, welche Pflanzenpollen ihnen besonders zu schaffen machen, dann können sie versuchen, ihren Urlaub in diese Zeit zu legen und dahin zu reisen, wo es diese Pollen nicht gibt. (prm)

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¹ „RKI - Themenschwerpunkt Allergien/atopische Erkrankungen“. Rki.de, https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Allergien/Allergien_node.html. Zugegriffen 13. Juli 2024.
² http://(https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/A/Allergien/Allergien_inhalt.html. Zugegriffen 13. Juli 2024.
³ „Helmholtz Munich“. Allergieinformationsdienst, https://www.allergieinformationsdienst.de/immunsystem-und-allergie/risikofaktoren/genetische-veranlagung-und-atopie. Zugegriffen 13. Juli 2024.
Ebd.
Wallenfels, Matthias, u. a. „Ärzte Zeitung: Deutschlands aktuelle Zeitung für Mediziner“. Aerztezeitung.de, 13. Juli 2024, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Luftverschmutzung-macht-Ambrosia-Pollen-aggressiver-312812.html.).
Uniklinik-freiburg.de, https://www.uniklinik-freiburg.de/presse/publikationen/im-fokus/2022/pollenallergie-behandlung-und-tipps.html. Zugegriffen 13. Juli 2024.
„Pollenflucht im Urlaub“. Pollenstiftung.de, https://www.pollenstiftung.de/pollenallergie/pollenflucht-im-urlaub.html. Zugegriffen 13. Juli 2024.



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