Neitersen erhielt Ortswappen zum 750-jährigen Jubiläum
Anlässlich des Jubiläums 750 Jahre Neitersen feierte die Ortsgemeinde die Einführung ihres Ortswappens. Ortsbürgermeister Horst Klein begrüßte dazu rund 150 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Gemeinde in der Wiedhalle. Landrat Michael Lieber verlieh feierlich die Genehmigungsurkunde. Neitersen wurde erstmals 1262 urkundlich erwähnt.
Neitersen. Die Ortsgemeinde Neitersen zelebriert in diesem Jahr ihr 750-jähriges Bestehen. Anlass genug, um als 95. Gemeinde im Kreis Altenkirchen ein eigenes Ortswappen einzuführen. Dazu hatte die Gemeinde in die Wiedhalle eingeladen, wo die Gäste durch Ortsbürgermeister Horst Klein begrüßt wurden.
Landrat Michael Lieber verlieh der Gemeinde Neitersen die Genehmigungsurkunde für das neue Ortswappen. Pfarrer Bernd Melchert richtete sein Grußwort an die Gäste. Verbandgemeindebürgermeister Heijo Höfer gratulierte der Gemeinde und überreichte das neue Dienstsiegel. Der "Herr der Heraldik", Dieter Sommerfeld, erläuterte die Bedeutung der einzelnen Wappenbestandteile.
Ortsbürgermeister Horst Klein hieß die Gäste herzlich in der Wiedhalle willkommen und wünschte allen Anwesenden zunächst ein frohes und gesundes neues Jahr. Dann benannte er das freudige Ereignis der Wappeneinführung. "Heute wollen wir in festlichem Rahmen die Verleihung des Ortswappens an unsere Gemeinde feiern", so Klein und erläuterte, dass mit dem Wappen auch ein neues Dienstsiegel einhergehe. Neitersen sei seit Jahrzehnten eine Industrie- und Gewerbegemeinde, was das Ortsbild stark geprägt habe. Dies sei – rein optisch – zwar nicht sonderlich schön, aber ungemein wichtig für Neitersen.
Industrie, Gewerbe, Handelsunternehmen, Dienstleister sowie auch Handwerker, so Klein, seien in der Gemeinde sehr eng miteinander verbunden. "Vereine sind in dörflichen Strukturen der Hit, der das gesellschaftliche Leben zusammenhält", sagte er und fügte hinzu, dass Neitersen ohne seine Vereine und die engagierten, aktiven Bürger und Bürgerinnen ein großes Stück ärmer wäre. Er freue sich sehr, dass mit der Einführung des Ortswappens diese Gemeinde ein unverwechselbares Gesicht bekomme.
Nach einem musikalischen Intermezzo des Streicherquartetts der Musikschule "melodieart" Altenkirchen, trat Landrat Michael Lieber ans Rednerpult. Die Einführung des Wappens sei ein Symbol für eine funktionierende Dorfgemeinschaft, so Lieber. Neitersen sei zwar ein industriell geprägtes Dorf, weise aber einen dörflichen Charakter auf. Es biete vielen Menschen Arbeitsmöglichkeiten unweit der Heimat und sorge somit auch erheblich für eine Steigerung der Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen.
"Ein Wappen ist etwas Einmaliges, etwas weltweit Geschütztes", sagte Lieber und verlieh Neitersen als 95. Gemeinde im Kreis Altenkirchen die Genehmigungsurkunde für das Ortswappen.
Im Anschluss richtete Pfarrer Bernd Melchert sein Grußwort an die Gäste und erläuterte, dass mit der Wappenerstellung sehr viel Mühe, Zeit und Arbeit verbunden gewesen sei. "Ein Wappen ist identifikationsstiftend und verbindet Menschen", so Melchert.
Es folgte ein musikalischer Auftritt des Wiedbachtaler Frauenchors. Dann gratulierte Verbandsgemeindebürgermeister Heijo Höfer der Ortsgemeinde sowohl zum 750-jährigen Bestehen als auch zur Einführung des Wappens. Dies zeige, so Höfer, dass das Dorf lebt, sich identifiziert und zusammenhält und überreichte Ortsbürgermeister Horst Klein das um ein kleines, außerordentliches Detail bereicherte Dienstsiegel (es ziert eine kleine Eisenbahn, anlässlich der Tätigkeit Horst Klein’s als Geschäftsführer der Westerwaldbahn).
Nach einem weiteren musikalischen Zwischenspiel erklärte der "Herr der Heraldik", Dieter Sommerfeld, die symbolische Bedeutung der einzelnen Wappenbestandteile. Die Erstellung des Wappens sei, im Vergleich zu der in anderen Gemeinden, mit nur sechs Entwürfen sehr zügig abgeschlossen worden. Jedes einzelne Element des Wappens, weise eine spezielle Bedeutung auf. So stehe die blaue Wellenleiste am oberen Rand für den Wiedbach, den Schicksalsfluss von Neitersen, gleichzeitig mit den fünf Wellen aber auch für die fünf Ortsteile Neiterschen, Niederölfen, Kahlhardt, Fladersbach und Neitersen.
Die drei Wolfsangeln bzw. Mauerhaken, die zum Jagen von Wölfen aber auch als Verbindungsstück einer Mauer genutzt wurden, seien aus dem alten Siegel übernommen worden. Hammer und Schlägel stünden für den Bergbau, den es in Neitersen einmal gegeben habe, das Mühlrad entsprechend für Mehl-, Knochen- und Ölmühlen. Auch benannte er den Saynischen Löwen.
"Er weist als Heroldssymbol auf die alte Zugehörigkeit von Neitersen mit all seinen Ortsteilen zur Grafschaft Sayn hin", so Sommerfeld und ermunterte alle Anwesenden es anzunehmen und davon Gebrauch zu machen. Abschließend übergab er Ortsbürgermeister Horst Klein, vergrößert und eingerahmt, die Urkunde mit der Ersterwähnung Neitersens vom 1. März 1262.
Es folgte der Auftritt der Chorgemeinschaft Altenkirchen/Forstmehren/Neitersen. Zu guter Letzt richtete Ortsbürgermeister Horst Klein allen Gästen noch einmal seinen Dank für das Gelingen dieser festlichen Veranstaltung aus und lud ein zu Speis und Trank sowie gemütlichem Beisammensein. (bk)
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