Pressemitteilung vom 02.08.2024
Dringender Handlungsbedarf beim Krankenhaus Altenkirchen
Wie aus der Berichterstattung der vergangenen Tage hervorgeht, wird das Krankenhaus am Standort Altenkirchen wohl noch weitere Einschnitte erfahren und könnte sogar vor dem endgültigen Aus stehen. Aus diesem Grund geben die Bürgermeister Henrich und Neuhoff der benachbarten Verbandsgemeinden Wissen und Hamm (Sieg) ein gemeinsames Statement ab.
Trotz begrenzter Möglichkeiten, Einfluss auf den Prozess zu nehmen, sind die Verbandsgemeinden stark von den Auswirkungen der Krise um das Krankenhaus Altenkirchen betroffen. Sie rufen daher die verantwortlichen Personen und Entscheidungsträger dazu auf, sich bei der Suche nach einer Lösung auf eine konstruktive und faktenbasierte Debatte zu konzentrieren. Dabei sollten sowohl wirtschaftliche Aspekte als auch die Stimmen der unmittelbar Betroffenen sowie die Einschätzung der Fachkräfte, die täglich mit der Bedarfslage konfrontiert sind, berücksichtigt werden.
"Auch wir halten die kürzlich vom Kreistag abgelehnte Ausübung des Heimfallrechts nicht für die Lösung des Problems", erklären Neuhoff und Henrich. "Genauso wenig aber dürfen wir in den Gemeinden und im Kreis nun unternehmungslos zusehen, während sich nicht nur die Versorgungslage im nahen Umkreis weiter verschlechtert, sondern auch Bürger ihre Arbeitsplätze verlieren."
In ihren Verbandsgemeinden leben Mitarbeiter des Krankenhauses Altenkirchen, die nun eine unsichere Zukunft erwartet. Der Kreis steht vor einem Verlust von Fachkräften, die Leben retten.
Bereits im vergangenen Jahr betonte Dietmar Henrich die Betroffenheit der Nachbarverbandsgemeinden im Kontext des Sanierungskonzepts. Er wies darauf hin, dass sich die Raiffeisenregion stark mit Friedrich Wilhelm Raiffeisen und dessen Idee der gegenseitigen Solidarität, Selbstverantwortung und Selbsthilfe identifiziert. Diese Werte könnten zusammen mit unterschiedlichen Unterstützern zur Sicherung des Standortes Altenkirchen beitragen.
Die Schließung weiterer Bereiche des Krankenhauses wäre ein falsches Signal an die Menschen in den Heimatgemeinden. Eine gute medizinische Versorgung auf dem Land ist ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsorientierten Region. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Bevölkerung großes Interesse daran hat, das Krankenhaus als solches zu erhalten.
Die problematische Lage rund um das Krankenhaus darf nicht einfach hingenommen werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf, bevor es keine Spielräume mehr gibt. Die Verantwortlichen fordern eine nachhaltige und faire Lösung, die sowohl den Wohlfahrtsgedanken als auch das Recht auf medizinische Versorgung berücksichtigt. Wirtschaftliche Aspekte und strategische Überlegungen dürfen nicht langfristig auf Kosten des Standorts, seiner Bevölkerung und der dortigen Versorgungsqualität gehen. (PM/red)
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