Emotionaler Abschied: Mitarbeitende des Krankenhauses Altenkirchen trafen sich
Von Klaus Köhnen
Am Freitag (16. August) trafen sich viele Mitarbeitende des jüngst geschlossenen Altenkirchener Krankenhauses an der Grillhütte in Stürzelbach. Grund war - wie könnte es anders sein - die Schließung und der damit verbundene Verlust der vertrauten Umgebung und des Arbeitsplatzes im Krankenhaus in der Kreisstadt.
Stürzelbach. Den Teilnehmern waren - neben den großen Emotionen - auch die Wut und der Ärger anzumerken. Zu der Veranstaltung hatte der Betriebsrat, namentlich Sonja Klimek, eingeladen. Bei ihrer kurzen Eröffnung war auch ihr anzumerken, dass dies keine leichte Aufgabe war. Klimek ließ die bisher stattgefundenen Aktionen Revue passieren und erntete den frenetischen Applaus, der auch der ebenfalls anwesenden Isabella Jung-Schwandt galt.
Eines wurde bereits früh deutlich: Auch wenn die Trägergesellschaft Fakten geschaffen hat, wollen alle weiter um den Erhalt des Krankenhauses kämpfen. Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz unterstrich auch im Namen der betroffenen Verbandsgemeinden den Willen der lokalen Politik, das Krankenhaus in der Kreisstadt zu erhalten. "Wir wissen, dass wir als Kommunen nur wenig Einfluss haben, aber wir wollen Vorschläge machen, die von einer breiten Basis getragen werden." Wichtig sei es nun, dass der Kreis gemeinsam mit den Kommunen, Gespräche mit potenziellen Trägern führe, so Lindenpütz weiter. Unter dem Applaus der Anwesenden sagte Lindenpütz: "Das Wichtigste aber ist, dass ihr als Mitarbeitende dann wieder dabei seid". VG-Bürgermeister Fred Jüngerich, der aufgrund eines anderen Termins, später erschien sagte: "Ich freue mich, dass ihr euch, trotz des unschönen Anlasses, hier so zahlreich zusammen gefunden habt. Wir werden als kommunale Vertreter nicht aufhören, uns für einen Neuanfang am Standort Altenkirchen einzusetzen".
Künstlich herbeigeführte schlechte Bilanzen?
Für die Mitarbeiter, so war zu hören, war die große Zahl der Teilnehmer, die am 8. August zur Demonstration gekommen waren (die Kuriere hatten berichtet), ein Zeichen, dass viele Bürger ihr Anliegen und ihren "Kampf" unterstützen. Alle konnten davon berichten, dass die seitens des Trägers vorgelegten Zahlen, die die sogenannte "Unwirtschaftlichkeit" belegen sollen, künstlich herbeigeführt wurde.
"Wenn man gut ausgestattete OP-Säle wegen versetztem Personal nicht nutzen kann, führt dies zwangsläufig zu einer geringeren Auslastung", so zahlreiche Anwesende. Sehr wichtig war allen Teilnehmern, deutlich zu machen, dass sich ihre Wut nicht gegen "das DRK", sondern die Trägergemeinschaft richte. Viele Bereiche des DRK, hierunter die Senioren-Einrichtungen, der Rettungsdienst und vor allem die zahlreichen Ehrenamtlichen, sind von der Entwicklung überfahren worden, so viele der Anwesenden. (kkö)
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