Pressemitteilung vom 03.09.2024
Landrat zu Besuch in Bruche: Ein Hospiz mitten im Leben
Vor über einem Jahr hat das Hospiz Kloster Bruche seine Türen geöffnet. Nun kam Landrat Dr. Peter Enders vorbei, um sich selbst ein Bild von der Arbeit des Hospizes zu machen. Dabei geht es den Mitarbeitern nicht nur um die "Gäste" sondern auch deren Angehörigen.
Betzdorf. Wer wissen möchte, ob das ökumenische Hospiz Kloster Bruche zu einem festen Bestandteil der Stadt Betzdorf geworden ist, der benötigt nur zwei Zahlen: 40 und 30. Exakt 40 Kuchen waren zum ersten Apfelfest im vergangenen Jahr gebacken worden - gerade mal 30 Minuten hat es gedauert, bis das letzte Stück verkauft war. So groß war die Resonanz und zugleich Akzeptanz. Dieses Festes zeigte eindrucksvoll, wie sehr das Hospiz mitten in Betzdorf und damit mitten im Leben angekommen ist.
Zum 1. April 2023 war die erste Einrichtung ihrer Art im Kreis Altenkirchen in Trägerschaft der Diakonie in Südwestfalen an den Start gegangen. Grund genug für Landrat Dr. Peter Enders, dem Hospiz dieser Tage einen Besuch abzustatten, um ein erstes Fazit zu dieser so wichtigen Arbeit einzuholen. Profunde Auskunft gaben ihm dabei Einrichtungsleiterin Yasmin Brost, Dr. Josef Rosenbauer als Geschäftsführer der Diakonie und Michael Lieber, Vorsitzender des Fördervereins. "Ich habe es sehr positiv aufgenommen, dass sich die Diakonie hier engagiert, wird doch so im Hospizbereich eine große Lücke zwischen Siegen und Dernbach geschlossen", sagte Enders, der selbst Palliativmediziner ist.
Acht Plätze stehen für Gäste zur Verfügung, wohlgemerkt Gäste, nicht Patienten, versteht sich ein Hospiz doch als Herberge für den letzten Lebensabschnitt. Mit einem für das nächste Jahr geplanten Neubau soll die Kapazität auf zehn Plätze erhöht werden. Dann will die Diakonie auch noch einmal einen neuen Anlauf für die Kurzzeitpflege unternehmen. Bislang stellen sich hier die Kostenträger quer, da sie beide Angebote in einem Gebäude rigoros ablehnen (obwohl im Fall des Klosters optisch getrennt).
Ein Hospiz nicht nur für die Gäste
Das Team von Yasmin Brost kümmert sich mit großer Empathie um die Gäste, von den speziell ausgebildeten Pflegekräften bis zu den Mitarbeiterinnen in der Küche. "Das alles steht und fällt mit den Leuten, die hier arbeiten", war Rosenbauer voll des Lobes. Zudem gibt es eine gute Kooperation mit den Ärzten der Region. Das Einzugsgebiet ist riesengroß und reicht von Neuwied bis Freudenberg. Doch nicht nur die Gäste selbst, sondern auch die Angehörigen und Hinterbliebenen stehen im Fokus der Hospizarbeit. Wenn die regelmäßigen Gedenkgottesdienste stattfinden, bleibt in der Klosterkapelle kein Platz frei. "Das ist für uns immer sehr berührend, aber auch wir können so noch einmal Abschied nehmen", erzählt Yasmin Brost.
Klar ist auch: Wer ein Hospiz betreibt, verdient damit keinen Cent. Im Gegenteil: Auch das Hospiz in Bruche ist zwingend auf Spenden angewiesen. Hier kommt dann der Förderverein ins Spiel, der in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits eine sechsstellige Summe gesammelt hat. Aber auch weiterhin ist das Hospiz bei aller emotionalen Verbundenheit auf diese Art der externen Hilfe angewiesen. (PM)
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