Pressemitteilung vom 09.09.2024
Innovation im Recycling: Neues Graduiertenkolleg "Circular E-Cars" mit der Uni Siegen
Ein neues Forschungsprojekt widmet sich dem Recycling von Elektroautos. Die Universität Siegen und weitere renommierte Hochschulen sind beteiligt. In den kommenden vier Jahren soll das Projekt mit 8,4 Millionen Euro gefördert werden.
Siegen. Das Graduiertenkolleg "Circular E-Cars" zielt darauf ab, neue Verfahren zur Demontage und Wiederverwertung von Elektroautos zu entwickeln. Beteiligt sind Wissenschaftler*innen aus Aachen, Münster und Wuppertal sowie Industrieunternehmen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 8,4 Millionen Euro, davon gehen 1,8 Millionen an die Universität Siegen.
In Elektroautos werden im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mehr wertvolle Nichteisenmetalle und neuartige Kunststoffe verwendet. Das Recycling dieser Materialien bietet großes Potenzial, das bisher nicht ausreichend genutzt wird. Aktuelle Demontageprozesse sind zeit- und kostenintensiv. Hier setzt das Graduiertenkolleg an: Zehn Lehrstühle der RWTH Aachen, fünf Lehrstühle der Universität Siegen, zwei Arbeitsgruppen der FH Münster und das Wuppertal Institut arbeiten gemeinsam daran, das rheinische Revier zu einem führenden Standort für metallfokussierte Kreisläufe von Elektroautos zu entwickeln.
Prof. Dr.-Ing. Axel von Hehl, Siegener Sprecher des Graduiertenkollegs, betont: "Spezielle Expertise können wir insbesondere im Bereich der additiven Fertigung sowie bei Methoden der künstlichen Intelligenz einbringen. Auch die hochmoderne Ausstattung unseres Forschungsgebäudes INCYTE, das im kommenden Frühjahr eröffnet wird, wird der gemeinsamen Forschungsarbeit zugutekommen." Prof. Dr. Stefanie Reese, Rektorin der Universität Siegen, ergänzt: "Die Einrichtung des Graduiertenkollegs ist ein großer Erfolg und Ausweis einer hervorragenden partnerschaftlichen Zusammenarbeit."
Das Projekt zielt darauf ab, ressourceneffiziente und teilweise automatisierte Demontageprozesse zu entwickeln, unter anderem durch den Einsatz von Augmented Reality und künstlicher Intelligenz. Im Fokus stehen dabei auch Geschäftsmodelle und Arbeitsmarktkompetenzen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Insgesamt sollen langfristig mindestens 7.000 Arbeitsplätze im rheinischen Revier geschaffen werden. (PM)