Pressemitteilung vom 05.10.2024
Aktualisierung: Große Polizeirazzia in der Fassfabrik in Hachenburg
Ein unerwartetes Großaufgebot der Polizei sorgte in der vergangenen Nacht (vom 5. auf den 6. Oktober) für Aufsehen in der Straße "Zur Tiefenbach" in Hachenburg. Der Anlass: Eine mutmaßliche Kampfsportveranstaltung von Mitgliedern des rechtsextremen Spektrums.
Hachenburg. Das Polizeipräsidium Koblenz bestätigte, dass der Großeinsatz in der Straße "Zur Tiefenbach" in den Räumlichkeiten der Fassfabrik von 21.30 Uhr bis 2.30 Uhr stattfand. Die Erkenntnislage hatte sich zuvor verdichtet, dass eine Kampfsportveranstaltung von Mitgliedern des rechtsextremen Spektrums geplant war. Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus den Niederlanden waren angereist.
Die Veranstalter waren nach bisherigen Erkenntnissen ein regionaler Ableger der als rechtsextrem eingestuften Partei "Der III. Weg". Das rheinland-pfälzische Polizei- und Ordnungsbehördengesetz bildete die Rechtsgrundlage für das Betreten der Räumlichkeiten und die Durchführung von Identitätsfeststellungen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat in der Partei "Der III. Weg" einen deutlichen Einfluss von Neonazis und Gewaltbereitschaft festgestellt.
130 Teilnehmer kontrolliert
Die "Fassfabrik", wo die Kampfsportveranstaltung abgehalten wurde, hat bereits eine gewisse Bekanntheit in der rechten Szene. Sie diente in der Vergangenheit schon mehrmals als Treffpunkt rechter Mitglieder und auch Gegendemonstrationen.
Insgesamt konnten knapp 130 Personen angetroffen werden, darunter auch Minderjährige. Ein vor Ort eingerichteter Boxring und Personen in Kampfsportkleidung bestätigten den Verdacht einer Kampfsportveranstaltung.
Im Laufe des Einsatzes stellte die Polizei zahlreiche Gegenstände sicher, die auf eine rechtsextreme Gesinnung hindeuten. Die Prüfungen hinsichtlich einer Strafbarkeit nach § 86a Strafgesetzbuch dauern an.
200 Polizeikräfte im Einsatz
Überdies gab es je einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Waffengesetz. Die betreffenden Gegenstände wurden ebenfalls sichergestellt.
Im weiteren Verlauf wurde ein Polizeibeamter während des Einsatzes beleidigt. Trotz dieses Vorfalls verlief der Einsatz größtenteils ohne weitere Zwischenfälle. Laut Mitteilung der Polizei bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für unbeteiligte Personen.
An den Maßnahmen waren mehr als 200 Einsatzkräfte mehrerer Behörden, darunter das Polizeipräsidium Koblenz und die Bereitschaftspolizei, beteiligt.
Weitere Ermittlungen laufen, um mehr Licht in diese Angelegenheit zu bringen. (PM/Red)
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