Großeinsatz der Feuerwehr in Hamm: Vier Personen erlitten Verletzungen
Von Klaus Köhnen
Die Freiwillige Feuerwehr Hamm wurde am Montag (28. Oktober), gegen 23 Uhr alarmiert. In einem Gewerbetrieb löste eine Brandmeldeanlage aus. Zunächst sah alles nach einem "Routineeinsatz" aus, so die Feuerwehr. Nach gründlicher Absuche konnte jedoch zunächst kein Feuer festgestellt werden.
Hamm. Aufgrund der Feststellungen sollte die Brandmeldeanlage (BMA) zurückgestellt werden. Unterdessen wurden die Feuerwehrleute durch Mitarbeitende eines benachbarten Unternehmens auf den zunehmenden Brandgeruch aufmerksam gemacht.
Während sich die Führungskräfte an der BMA befanden, lösten weitere Melder aus. Daraufhin wurde, der Feuerwehr sei Dank, erneut eine gründliche Absuche der Hallen gestartet.
Vollalarm
In der Folge dieser Untersuchung konnte in einer Halle, an einem der Öfen für die Produktion, eine erhöhte Temperatur festgestellt werden. Gegen 0.30 Uhr (29. Oktober) wurde Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr Hamm ausgelöst. Parallel wurde der Löschzug Wissen alarmiert.
Im Verlaufe des Einsatzes kam es zu einem medizinischen Zwischenfall. Vier Mitarbeitende erlitten hierbei Rauchgasvergiftungen. Einer der Betroffenen wurde in ein Krankenhaus transportiert, die weiteren konnten vor Ort behandelt werden.
Zeitintensiver und aufwendiger Einsatz
Nachdem der Brandherd lokalisiert werden konnte und ein aufwendiger Einsatz zu erwarten war, wurden weitere Kräfte aus Altenkirchen sowie der Gerätewagen Atemschutz (GW-A) des Landkreises, der in Wissen stationiert ist, zur Einsatzstelle entsandt. Die Besatzung des GW-A baute eine sogenannte Atemschutz-Sammelstelle auf. Hier werden die Atemschutzgeräteträger registriert und es werden eine sogenannte "Schwarzseite", getragene und damit auch kontaminierte Geräte, sowie eine Weißseite für "frische" Geräte eingerichtet. Der Einsatz im Bereich der betroffenen Hallen war nur unter Atemschutz möglich.
Um sogenannte Sonderlöschmittel, in diesem Fall Kohlensäure, vor Ort zu haben, wurde auch noch die Freiwillige Feuerwehr Daaden alarmiert. Im Verlauf des Einsatzes wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Flammersfeld sogenannte Fog-Nails zur Einsatzstelle gebracht. Diese Geräte können durch Wände oder, wie in diesem Fall, durch Ummantelungen getrieben werden und erzielen eine hohe Löschwirkung. Die Wasserversorgung konnte durch Hydranten innerhalb des Werksgeländes sowie einen Hydranten im Außenbereich sichergestellt werden. Den Grundschutz für die VG-Hamm stellte ein Fahrzeug aus Weitefeld sicher.
Großaufgebot der Hilfskräfte
Unter der Leitung des Wehrleiters der VG-Hamm Alexander Müller, waren rund 80 Feuerwehrleute aus den Feuerwehren Hamm, Altenkirchen, Wissen, Daaden und Flammersfeld im Einsatz. Die Feuerwehreinsatzzentrale im Gerätehaus Hamm war ebenfalls besetzt und sorgte für die Nachalarmierungen.
Für die Feuerwehren wird der Einsatz wohl erst heute Mittag (29. Oktober) enden. Neben den Feuerwehren war ein Rettungswagen aus Wissen, der durch den DRK-Ortverband Altenkirchen-Hamm abgelöst wurde, vor Ort. Die Polizeiinspektion Altenkirchen war ebenfalls an der Einsatzstelle. Der Bürgermeister der VG Hamm, Dietmar Henrich, machte sich persönlich ein Bild der Lage, wie auch der Brand- und Katastrophenschutz Inspekteur (BKI) des Landkreises, Ralf Schwarzbach.
Der entstandene Schaden wird auf einen oberen fünfstelligen Betrag geschätzt. Ein technischer Defekt am Ofen kann möglicherweise die Brandursache sein. Die genauen Umstände werden derzeit von der Kriminalinspektion Betzdorf untersucht. (kkö)
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