Vom Stahlbeton zur Moderne: Der Fortschritt beim Bau der Heubrücke in Wissen
Von Klaus Köhnen
Nachdem am 30. April die erste Baubesprechung, vor Ort stattfand, ist einiges geschehen. Die alte Brücke aus Stahlbeton, die 1957 errichtet wurde, wurde zeitgerecht entfernt. Die Brückenpfeiler wurden ertüchtigt und den neuen Regelungen des Hochwasserschutzes angepasst.
Wissen. Die Verantwortlichen der Stadt, Bürgermeister Neuhoff und der für die Planung zuständige Ingenieur Uwe Hennig sowie die bauausführenden Firmen hatten am 6. November zur Verlegung des ersten Brückenteiles eingeladen. Die Brückenteile wurden als Aluminiumfachwerk ausgeführt und von einer Fachfirma in Nantes angefertigt. Mit Spezialtransporten, die nur nachts fahren durften, wurden die Brückenteile zeitgerecht ins Wisserland geliefert.
Uwe Hennig, seitens der Stadt Wissen mit der Planung dieses Großprojektes beauftragt, erläuterte die bereits abgeschlossenen Maßnahmen. Die Stützpfeiler der alten Brücke wurden rundherum mit rund 35 cm Stahlbeton ertüchtigt. Dies war erforderlich, um einen kompletten Neuaufbau, der dann auch mit großen Tiefbauarbeiten verbunden gewesen wäre, zu umgehen. Um den Anforderungen des modernen Hochwasserschutzes gerecht werden zu können, wurden die Pfeiler auch in Höhe erweitert. Die lichte Höhe zur Wasseroberfläche ist mit diesen Maßnahmen um rund einen Meter größer geworden. Damit ist, zum sogenannten "hundertjährigen Hochwasser", ein erheblich größerer Freiraum entstanden, der auch eine Ansammlung von Treibgut (Verklausung) verhindert.
Brückenteil wandert an seinen Platz
Das erste der beiden angelieferten Brückenteile wurde vor Ort vorbereitet und dann mit einem Kran langsam Position gebracht. Die Mitarbeiter des Unternehmens sorgten mit Muskelkraft dafür, dass das Brückenteil Millimetergenau auf die vorbereiten Auflagen gelangte. Dies ist eine sehr schwierige aber auch technisch anspruchsvolle Arbeit. Die Befestigung des neuen Brückenteiles gelang den Mitarbeitenden der ausführenden Unternehmen recht zügig. Andreas Heep, Bauleiter von der Albert Weil AG, erläuterte warum ein solch großer Kran mit 400 Tonnen Hubkraft erforderlich sei. "Durch die geringe zur Verfügung stehende Fläche ist die Ausladung des Kranarms sehr groß. Es werden in der Folge alle Teile der Brücke mit diesem Kran an ihren Platz gebracht", so Heep.
Wie geht es mit dem Siegradweg weiter
Nachdem die Brücke fertig aufgebaut ist, so Uwe Hennig, werden die Rampen an beiden Enden barrierefrei errichtet. Barrierefrei bedeutet hier das das Gefälle an mehreren Stellen von sechs Prozent auf 3 Prozent verringert wird, um Rollstuhlfahrern ein gefahrloses Überqueren der Brücke zu ermöglichen. Im Verlauf des Radweges in Richtung Stadt (Europakreisel) gibt es mehrere Optionen, die derzeit noch in der Prüfung sind, so Hennig.
Die letzte "Baustelle" zum kompletten Bundesradweg, zu dem der Siegradweg zählt, ist nun das "Nadelöhr" bei Etzbach-Pirzenthal. Hier müsse, so Berno Neuhoff möglichst schnell eine Entscheidung getroffen werden. "Wir warten jetzt das der Kreis in Etzbach-Pirzenthal baut und wir an das Rheinland angeschlossen werden. Wenn alle gut zusammenarbeiten, geht das", so Neuhoff. Die Zeit der "Behelfsbrücke" zum Siegtal pur müsse der Vergangenheit angehören, sind sich alle Verantwortlichen einig. (kkö)
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