Wissen: "Junger Riese" komplementiert Paffrather Eichen - Gemeinsam Neues schaffen
Von Katharina Behner
Das Trio beim Naturdenkmal "Eichengruppe auf der Köttingerhöhe" (Paffrather Eichen) ist wieder vollständig. Dort, wo sich "Wege und Geschichten bündeln", wurde während einer Feierstunde am Samstag (9. November) ein direkter Abkömmling der im April unter großer Anteilnahme der Bevölkerung bis auf den Torso gefällten mächtigen Eiche gepflanzt.
Wissen. Welche ein rührender Moment: Unter ebenso großer Anteilnahme der Bevölkerung wie bei der unumgänglichen Fällung der mächtigsten der drei Paffrather Eichen im April, wurde während einer Feierstunde der Stadt Wissen zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen ein "Junger Riese" gepflanzt.
Rund 100 Menschen waren gekommen, um der Pflanzung des direkten Nachkommen der Eiche beizuwohnen. Damit ist das Trio wieder komplett und der "Junge Riese" kann im Schutz der beiden großen Eichen und des verbliebenen Torsos auf der Köttinger Höhe Wurzeln schlagen. Neues Leben ist in der Gruppe des Naturdenkmals - geführt unter der Nummer 7132-381 - eingezogen. Gleichzeitig bekam der Zweite der beiden einzigen Abkömmlinge auf dem gegenüberliegenden Grundstück der Stadt Wissen seinen neuen Platz.
"Gemeinsam aus dem Alten etwas Neus schaffen"
Bürgermeister Berno Neuhoff konnte neben den vielen Bürgerinnen und Bürgern unter anderem Jessica Gelhausen (Unteren Naturschutzbehörde), Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil und Dechant Martin Kürten sowie Vertreter des Stadtrates und Menschen begrüßen, die "mit diesem Ort etwas zu tun haben", wie Neuhoff betonte. Darunter auch den Pflanzenhof Schürg, mit Stephan Schürg und deren Landschaftsarchitektin Andrea Pithan. Mehr als 10 Jahre hat sich der Pflanzenhof um die Aufzucht der "Jungen Riesen" gekümmert und diese nun gestiftet.
Im Frühjahr war die Fällung der ehemals mächtigen Eichen über Wochen ein Thema in der Bevölkerung gewesen. Wir berichteten hier. Heute nun solle das Versprechen eingelöst werden, etwas neues Zukunftsweisendes an diesem wunderbaren Ort zu schaffen, eröffnete Neuhoff die Feierstunde. Nämlich eine neue Eiche im Ensemble des Naturdenkmals der Gruppe der Paffrather Eichen zu pflanzen.
Die Paffrather Eichen im Wissener Stadtteil Köttingen seien eine bekannte und weit sichtbare Landmarke, sowie ein beliebter Ausflugs- und Aufenthaltsort, deren Bekanntheit weit über Wissen hinausgehe. "Gemeinsam aus dem Alten etwas Neues schaffen" sei daher ein toller Gedanke und eine Herzensangelegenheit, so der Bürgermeister.
Wo sich "Wege und Geschichten bündeln" erinnert ein Bild an "Menschsein"
Neuhoffs Worten schloss sich Schriftsteller Ortheil an, der bereits seit seiner Kindheit mehr als "tausende Male" an diesem Ort, wo sich "Wege und Geschichten bündeln" vorbeiwanderte. Dieses Projekt bereite ihm Freude. Passend las er aus dem erst kürzlich erschienen Buch "Vom Trost der Bäume" (Mario Rigoni Stern), welches in poetischer und zugleich wissenschaftlicher Weise Portraits von Bäumen beleuchtet. Darunter auch das der Eiche.
Dechant Martin Kürten, betonte die Wichtigkeit solcher Bäume "für die Pfarrgemeinde", auf dessen Grundstück sich auch das Naturdenkmal "Eichengruppe auf der Köttingerhöhe" befindet. "Möge der neue Baum ein Bild sein, was uns immer wieder über unser Menschsein nachdenken lässt", schloss er die Feierlichkeit.
Ein Dank richtete Bürgermeister Berno Neuhoff an alle die, die sich etwa um die Pflege des Grundstücks und der Be- und Neupflanzung sowie der Fällung und der kunstvollen Herrichtung der Bänke um den Torso der ehemaligen Eiche kümmern und kümmerten. Zudem an alle Gäste, die die Feierstunde mitgestalteten und ihr beiwohnten.
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