Pressemitteilung vom 12.11.2024
Rechtsextreme müssen raus aus der Fassfabrik - Runder Tisch Hachenburg erzielt Zwischenerfolg
Die im Zusammenhang mit rechtsextremen Veranstaltungen in die Schlagzeilen geratene Fassfabrik in Hachenburg bekommt einen neuen Besitzer - und die rechte Szene verliert einen ihrer wichtigsten Treffpunkte im Westerwald. Der Verein "Demos", der bereits vor drei Jahren den Runden Tisch in Hachenburg ins Leben gerufen hat, feiert diesen Meilenstein.
Hachenburg. "Der lange Atem der Zivilgesellschaft zahlt sich aus: Die Fassfabrik als Vernetzungszentrum rechtsextremer Gruppierungen gehört der Vergangenheit an", verkündet "Demos" in einer Pressemitteilung. Der Verein klärt seit Jahren schon über die rechtsextreme Szene im Westerwald auf und hatte vor drei Jahren aus diesem Grund den Runden Tisch Hachenburg initiiert. "Die VertreterInnen des Runden Tisches Hachenburg atmen auf, wie auch alle BürgerInnen in der Verbandsgemeinde Hachenburg. Alle sind erleichtert, dass die ‚Hachenburger Erklärung‘ und die Kundgebungen, allesamt zurückzuführen auf den Runden Tisch, Wirkung gezeigt haben. Und sie fordern, auch weiterhin aufmerksam zu sein, damit sich die Neonazis nicht einen neuen Treffpunkt im Verborgenen suchen, weder in Hachenburg noch in der Umgebung", heißt es weiter in der Erklärung von "Demos". Der Verein hat mit jahrelanger Recherche-, Dokumentations- und Bildungsarbeit maßgeblich zur Aufdeckung der Machenschaften rund um die Fassfabrik beigetragen
Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hachenburg, Gabriele Greis, bezeichnet die Situation rund um die Fassfabrik der Erklärung zufolge als "untragbaren Zustand". Das Gedankengut, das in den Räumlichkeiten der Fassfabrik propagiert werde, betonte sie, stelle nicht nur eine Gefahr für demokratische Strukturen dar und wirke somit auf viele Einwohner der Verbandsgemeinde bedrohlich. Es spiegele zudem in keinster Weise den weltoffenen Charakter der hiesigen Bürgerschaft wider.
Fassfabrik ein "Schandfleck für die Stadt"
Die Fassfabrik soll Medienberichten zufolge an eine Investorengruppe verkauft werden. Dem bisherigen Besitzer hatte die Fassfabrik seit 2021 gehört. Bis zum 15. Dezember soll die rechtsextreme Szene das Gebäude verlassen müssen. Wie der SWR berichtet, sollen dort in Zukunft Wohnungen entstehen.
Anfang Oktober hatte die Polizei mit rund 200 Einsatzkräften in der Fassfabrik eine Razzia durchgeführt. Die rechtsextreme Kleinstpartei "Der III. Weg" hatte hier eine Kampfsportveranstaltung mit rechtsextremistischem Hintergrund organisiert. Der Bürgermeister der Stadt, Stefan Leukel, hatte die Fassfabrik daraufhin als "Schandfleck für die Stadt" bezeichnet. Sie war in den vergangenen Jahren bereits häufiger im Zusammenhang mit der rechtsextremen Szene in Erscheinung getreten und im rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzbericht als "rechter Knotenpunkt im Westerwald" bezeichnet worden. (PM/red)
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