Das japanische Fernsehen drehte Film über Raiffeisen
Friedrich Wilhelm Raiffeisen und sein Wirken sowie seine Genossenschaftsidee standen im Mittelpunkt einer japanischen Fernsehproduktion. Jetzt wurde der Film bei den Hammer Heimatfreunden gezeigt. Ein beeindruckender Film, der insbesondere mit Blick auf die Folgen der Erdbebenkatastrophe den Japanern Mut machen soll. Abgerundet wurde die Vorführung mit einer Spende der Schülergenossenschaft der Realschule Waldbröl.
Hamm. „Raiffeisens Licht glüht auch heute noch und es wird nie erlöschen“. Mit dieser markanten Aussage endet ein 50-minütiger Film über Friedrich Wilhelm Raiffeisen, den das japanische Fernsehen im Spätsommer des vergangenen Jahres in der Raiffeisenregion von Hamm bis nach Neuwied drehte, im Land der aufgehenden Sonne mehrmals sendete und den nun auch die Hammer Heimatfreunde vorführten.
Der Raiffeisen-Filmabend im KulturHaus, zu dem Vorsitzender Klaus Thiesbonenkamp zahlreiche Gäste begrüßen konnte, gestaltete sich kurzweilig und informationsreich. Vor der Hammer Premiere der japanischen Fernsehproduktion wurde der heimische Seiler-Film über den Begründer des ländlichen Genossenschaftswesens mit der Theatergruppe „Lampenfieber“ gezeigt. Ausschnitte aus diesem Film fanden auch Eingang in die fernöstliche Produktion, die in hervorragender Weise einen Bogen von Raiffeisen zum heutigen Japan mit den Folgen der Erdbeben- und Atomkatastrophe spannt. Übersetzungen zum japanischen Film gab Wolfgang Ebisch, zweiter Vorsitzender der Hammer Heimatfreunde.
Der japanische Moderator des bemerkenswerten und zum Nachdenken anregenden Streifens bekundete, der japanischen Bevölkerung nach dem Erdbeben mit Raiffeisens Ideen und dessen genossenschaftlichen Zielen weiteren Mut machen zu wollen, „denn Raiffeisen ist heute populärer denn je. Der Lebensweg von Raiffeisen ist aktuell auch der Weg der Japaner und für diese nach dem Erdbeben mit den schlimmen Folgen ein Weg aus der Not.“
Überaus bewegend die Filmszene, als der Moderator im Deutschen Raiffeisenmuseum in Hamm auf Raiffeisens Totenmaske blickt. „Es ist für mich ein ergreifender Moment, diesem bedeutenden Mann ins Gesicht zu sehen. Raiffeisen hat uns ein wertvolles Erbe hinterlassen, auf das die Menschheit von Generation zu Generation aufbauen kann. Beim Aufenthalt im Raiffeisenland ist mir bewusst geworden, wie wichtig die Ideen dieses Mannes auch für unsere Zukunft sind. Raiffeisens Werte, Freundschaft, Zusammenhalt und Fairness sind wichtige Bestandteile im Leben. Mit vielen Erkenntnissen kehre ich in meine Heimat zurück. Gerade in der jetzigen schweren Zeit sind Raiffeisens Tugenden von besonderer Wichtigkeit für uns Japaner.“
Eine genossenschaftliche Abrundung fand der gelungene Abend in der Anwesenheit des Vorstandes und des Aufsichtsrates der im vierten Jahr tätigen Schülergenossenschaft "Naschwerk" der Realschule Waldbröl, die nach den Prinzipien Raiffeisens aufgebaut ist und arbeitet. Die jungen Genossenschaftler überreichten mit ihrem Klassenlehrer Holger Siems unter dem Beifall der Anwesenden eine Spende der Volksbank Bocholt an das Deutsche Raiffeisenmuseum. (rö)
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