Pressemitteilung vom 24.11.2024
Kommunale Wärmeplanung im Fokus - Bürgerforum in Kirchen zeigt großes Interesse
Das Rathaus der Verbandsgemeinde Kirchen wurde zum Schauplatz eines gut besuchten Bürgerforums zur kommunalen Wärmeplanung. Knapp 90 Bürger informierten sich aus erster Hand über die Pläne und Herausforderungen, die dieses Thema mit sich bringt.
Kirchen. Der erste Beigeordnete Uli Merzhäuser begrüßte in Vertretung des Bürgermeisters Andreas Hundhausen die anwesenden Bürger sowie die beauftragten Planer Steffen Hombach von der Rhenag, Merle Dümeland-Schäfer von der evety und Julia Schüler von der Rhein-Sieg-Netz im voll besetzten Ratssaal.
Tim Kraft, Fachbereichsleiter der Kommunalentwicklung, führte in das Thema der kommunalen Wärmeplanung ein. Er betonte, dass es für alle, auch für die Verwaltung, neu und herausfordernd sei. "Das Thema ist für uns alle, also auch für uns als Verwaltung, neu und herausfordernd. Damit keine falsche Erwartung entsteht, werden wir darstellen, was die kommunale Wärmeplanung ist und was sie eigentlich nicht ist", so Kraft.
Fahrplan zur Klimaneutralität
Kraft stellte klar, dass die kommunale Wärmeplanung darauf abzielt, die Wärmeversorgung in Städten und Gemeinden nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. Bis 2045 sollen alle Gemeinden in Deutschland entsprechende Wärmepläne erstellen. Diese Pläne sollen einen Fahrplan zur Klimaneutralität beinhalten und Bürger, Unternehmen und Energieversorger über die zukünftige Wärmeversorgung informieren. Allerdings legt die kommunale Wärmeplanung laut Kraft keine direkten Verpflichtungen für die Bürger fest.
Im Laufe des Abends zeigte sich durch die rege Beteiligung der Anwesenden, dass eine CO₂-Reduktion im Rahmen des Klimawandels essenziell sei. Gleichzeitig bestehen Ängste und Befürchtungen hinsichtlich der Kosten, die eine solche Klimaneutralität mit sich bringt.
Die Verbandsgemeinde Kirchen hat sich frühzeitig dem Thema angenommen und ist eine der ersten Kommunen deutschlandweit, welche die kommunale Wärmeplanung als ersten Schritt fertiggestellt hat. So solle Planungssicherheit für die Bürger erreicht worden sein.
Die Ist-Situation
Steffen Hombach und Merle Dümeland-Schäfer stellten in ihren Analysen fest, dass in den Ortsgemeinden sowie der Stadt Kirchen etwa 80 Prozent der Gebäude mit Gas oder Öl beheizt werden. Zudem besteht die Siedlungsstruktur überwiegend aus teil- oder unsanierten Einfamilienhäusern. Weitere Themen waren Solarthermie und Flusswasserwärme.
"Der größte Teil der Region eignet sich nicht für Wärme- oder Wasserstoffnetze nach heutigem Stand", führten Hombach und Dümeland-Schäfer aus. Als potenzielle Gebiete zur Errichtung von Wärmenetzen wurden ein südlicher Teil der Stadt Kirchen sowie ein Teil von Niederschelderhütte identifiziert.
Abschließend betonte Tim Kraft, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Neubaugebieten und Altbeständen gibt. "Nur weil etwas technisch möglich wäre, bedeutet dies nicht, dass es auch wirtschaftlich sinnvoll ist, und damit eine Realisation empfehlenswert wäre", so Kraft. Wärmenetze werden im Vergleich zu Individuallösungen, wie der Wärmepumpe, eine untergeordneten Rolle spielen. Die Wärmeplanung muss bis 2045 laufend fortgeschrieben werden und die Verbandsgemeinde möchte den Prozess transparent im Rahmen von zukünftigen Bürgerforen weiter vorstellen.
Weitere Informationen und Kontaktdaten zu Beratungsangeboten finden Interessierte auf der Homepage der Verbandsgemeinde Kirchen unter dem Punkt kommunale Wärmeplanung. (PM/Red)
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