Autorin schrieb mittelalterliche Erzählungen über den Westerwald
Michaela Abreschs erstes Buch erscheint im April – Spur zieht sich von Ehrenbreitstein bis hinter Marienstatt.
Dierdorf. Michaela Abresch ist verheiratet, hat zwei fast erwachsene Söhne, ein Haus und einen Beruf als Pflegefachkraft in einer Einrichtung für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen, der sie viel Kraft kostet. Nebenbei schreibt die aus Herschbach (bei Selters) stammende junge Frau Erzählungen und Kurzgeschichten. Jetzt veröffentlicht die berufstätige zweifache Mutter und Ehefrau ihr erstes größeres Werk. Es heißt „Das Mirakelbuch“ und enthält Erzählungen, die in verschiedenen Epochen an verschiedenen Schauplätzen im Westerwald spielen.
Ihren schriftstellerischen Werdegang beschreibt Michaela Abresch so: „Mit dem Schreiben habe ich schon sehr früh, in der Schulzeit angefangen. Erst kleine Geschichten, später Gedichte, die ich aber nie jemandem gezeigt habe. Später trat das Schreiben in den Hintergrund. Ich lernte meinen heutigen Mann kennen, wir heirateten, die Kinder kamen. Da war erst einmal alles andere wichtig. Und ich hatte irgendwie den Kopf nicht frei um etwas zu schreiben. Das ging erst 2004 wieder. Ab dann besuchte ich Schreibseminare und VHS-Kurse und lernte die Autorengruppe Die Brückenschreiber kennen, der ich mich anschloss. Ab dann wurden erste kleinere Arbeiten von mir veröffentlicht.“
Der Auslöser für das jetzt erschienene größere Werk war eine Lesung der Brückenschreiber 2010 in der Alten Schule in Dierdorf. „Extra dafür hatte ich eine historische Geschichte über eine junge Frau geschrieben, die der Hexerei angeklagt war und im Uhrturm auf die Vollstreckung ihres Urteils wartete. Darauf habe ich sehr viel positive Resonanz bekommen. Noch Tage später sprachen mich Leute auf der Straße darauf an. Und ich dachte mir: Vielleicht ist es das, was ich machen soll. Und so entstand die Idee einer Sammlung von historischen Erzählungen, die in der Region spielen.“
Die Handlungen der Erzählungen sind frei erfunden. Sie orientieren sich aber an realen Begebenheiten. Zum Beispiel der Pestkatastrophe 1636 in Hachenburg oder der Belagerung der Isenburg durch die Spanier. Insgesamt sind es zwölf fiktive Erzählungen, die im 13. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts spielen. Die Orte der Handlungen – das ist Michaela Abresch aber erst hinterher aufgefallen – verlaufen wie eine imaginäre Spur vom Rhein und der Festung Ehrenbreitstein über Sayn, Engers, Isenburg, Dierdorf, Reichenstein, Marienstatt bis in den Hohen Westerwald.
Die Orte spielten eine große Rolle für die Entstehung der Erzählungen, sagt Michaela Abresch: „Manchmal hatte ich zuerst den Ort im Kopf und habe die Geschichte darum herum gestrickt. Ich bin dann hingefahren, habe Fotos gemacht, einen Stein mitgenommen, um mich zu inspirieren. Es gibt aber auch Geschichten, bei denen zuerst die Handlung oder die Figuren da waren und ich danach erst nach dem passenden Schauplatz gesucht habe.“
Das Mirakelbuch hat 152 Seiten und ist ab April beim Acabus-Verlag für 11,90 Euro erhältlich (ISBN-10: 3862821528, ISBN-13: 978-3862821525). An der Erstellung des Buchs war übrigens noch eine junge Dierdorferin beteiligt: Eine schön gestaltete Karte darin stammt aus der Feder von Veronika Adams. Holger Kern
An den folgenden Tagen liest Michela Abresch aus ihrem Buch:
Freitag 13. April, 19.30 Uhr: Kath.-öffentl. Bücherei in Puderbach
Freitag, 20. April: Alte Schule in Dierdorf
Sonntag, 20. Mai, 16.00 Uhr: Heikes Weinstall in Bendorf
Freitag, 01. Juni: Gemeindebücherei Neunkhausen
Sonntag, 24. Juni: Burgruine Reichenstein
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Dierdorf auf Facebook werden!