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Pressemitteilung vom 10.01.2025    

Zahl psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen steigt deutlich

Immer mehr Menschen in Rheinland-Pfalz erhalten eine Diagnose für psychische Erkrankungen – besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Doch Therapieplätze bleiben knapp, und die Wartezeiten verlängern sich. Aktuelle Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) verdeutlichen den hohen Bedarf und rufen nach Reformen.

Symbolbild (Pixabay)

Mainz. Die Zahl der Diagnosen psychischer Erkrankungen in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, wie aktuelle Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) zeigen. Gleichzeitig verschärfen sich die Engpässe bei Therapieplätzen.

Zwischen 2021 und 2023 sank die Gesamtzahl der unter 18-Jährigen, die eine Praxis aufsuchten, während der Anteil der psychischen Diagnosen innerhalb dieser Gruppe von 23,1 auf 25,1 Prozent anstieg. Bei Erwachsenen blieb die absolute Patientenzahl zwar konstant, doch auch hier wuchs der Anteil entsprechender Diagnosen von 24 auf 26,3 Prozent.

„Der Druck durch psychiatrische und psychotherapeutische Erkrankungen wächst“, erklärt Peter Andreas Staub, Vorstandsmitglied der KV RLP und selbst Psychotherapeut. „Immer häufiger führen solche Erkrankungen zu Berentung oder Arbeitsunfähigkeit.“

Die Wartezeit auf einen regulären Therapieplatz beträgt laut Bundespsychotherapeutenkammer in Rheinland-Pfalz etwa fünf Monate. Laut Staub können von den Anfragen bei der Terminservicestelle der KV RLP lediglich rund 40 Prozent in eine Psychotherapie vermittelt werden.



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Die KV RLP untersucht außerdem den Zeitraum zwischen der ersten probatorischen Sprechstunde und dem Beginn der eigentlichen Behandlung. Zwischen 2021 und 2023 stieg diese Wartezeit bei Kindern und Jugendlichen von 134 auf 143 Tage, bei Erwachsenen von 114 auf 121 Tage. „Das zeigt, dass immer weniger freie Therapieplätze zur Verfügung stehen und die Patienten immer länger hingehalten werden müssen“, so Staub.

Die Bedarfsplanung, die festlegt, wo und wie viele Psychotherapeuten sich niederlassen dürfen, stammt aus den 1990er-Jahren und wurde seitdem kaum angepasst. Nach Angaben der KV RLP fehlen landesweit rund 200 psychotherapeutische Sitze in der ambulanten Versorgung.

„Zahlreiche Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten möchten sich gerne niederlassen, werden aber durch die aktuellen Regelungen daran gehindert“, kritisiert Staub. Eine grundlegende Reform sei nötig, um den wachsenden Bedarf zu decken und mehr Niederlassungsmöglichkeiten zu schaffen. PM/RED



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