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Nachricht vom 19.01.2025    

“Hamburg Blues Band” - High Quality im Kulturwerk in Wissen

Von Wolfgang Rabsch

Am Samstag (18. Januar) bot die „Hamburg Blues Band“ ein mitreißendes Konzert im Kulturwerk in Wissen. Die Band, bekannt für ihren einzigartigen Bluesrock, brachte die Fans mit intensiven Gitarrenriffs und energiegeladenen Auftritten zum Staunen.

Fotos: Wolfgang Rabsch

Wissen. Wenn man sich im gut gefüllten Kulturwerk in Wissen umsah, war klar, dass dort keine Techno-Party stattfand. Jede Menge „Grauschädel“, oder wie es neuerdings genannt wird, die Generation „Graues Gold“, die Bezeichnung Ü60 ist out. Zudem verzierten viele Bärte die Gesichter und Köpfe, meistens verzottelt im Wildwuchs. Ihn allen war gemein, dass sie das Kulturwerk besuchten, um knallharten Gitarren-Bluesrock, Soul, Rhythm & Blues, Boogie und Rock ‘n Roll in seiner ursprünglichen Weis zu hören, genießen und zu erleben, ohne verzerrendes Technikgedöns. Dynamische, explodierende Gitarrenriffs, begleitet von vibrierenden Drums und Stimmen, so rau und kraftvoll, wie das tobende Meer.

Die Rede ist von der „Hamburg Blues Band“ (HBB), die den Westerwald besuchte und in Wissen ihre Fans elektrisierte. Das kommt nicht von ungefähr, da HBB mit Ausnahmemusikern bestückt ist, die ihr angeborenes musikalisches Potenzial zu ihrem Leben gemacht haben und ihre Fans bei ihren Konzerten faszinieren. Musik, authentisch und mit unsagbarem Gefühl interpretiert, lässt die Zuhörer träumen und in Erinnerungen schwelgen. Es fällt nicht leicht, die Stimmung zu beschreiben, die sich vom ersten Gitarrenzupfer an, sofort im Kulturwerk ausbreitete. Andächtig und gebannt, lauschten die Fans den musikalischen Ergüssen, die ihnen von der Bühne entgegengeschleudert wurden. Diese Beschreibung hört sich übertrieben an, kann aber nicht anders ausgedrückt werden, was jeder der Glücklichen bestätigen würde, der das Privileg hatte, dabei gewesen zu sein.

HBB, eine Formation voller Rockstars
Zur Besetzung und Historie der HBB, ist einiges zu sagen: Das musikalische Zentrum von HBB befindet sich in Hamburg auf St.Pauli. 1982 gründeten der Hamburger Sänger Gert Lange und der englische Saxophonist Dick Heckstall-Smith im legendären Hamburger „Onkel Pö“, spontan nach einer Mitternachtssession die „Hamburg Blues Band“. Weltberühmte Gitarristen und Sänger, wie Jack Bruce, Chris Farlowe, Maggie Bell, Mike Harrison, Arthur Brown, Clem Clempson und Miller Anderson schlossen sich der Band an und touren seitdem bei umjubelten Konzerten, mit wechselnden Besetzungen, quer durch Deutschland und das angrenzende Ausland. Die Namen der Rockstars lesen sich wie das „Who is Who“ der Rockszene, Sie spielten in Bands wie „Cream“, „Spooky Tooth“, „Sweet“, „Eric Burdon“ und „Stoppok“, um nur einige zu nennen. Reggie Worthy hat nachweislich bei Udo Lindenberg und Ike & Tina Turner den Bass gezupft, mehr muss man zu Reggie sagen. Ein echtes Highlight beim Konzert von HBB in Wissen war Reggies Interpretation von Tina Turners Monsterhit „Nutbush City Limits“, der wie ein glühender Funke in den Saal übersprang. Wer bei diesem Song nicht mittanzte und mitsang, der musste krank gewesen sein.

HBB hat sich verjüngt
Krissy Matthews und Vanja Sky „versauten“ den zuvor Genannten den Altersdurchschnitt von etwa 70 Jahren, denn Krissy und Vanja dürften Anfang 30 sein. Vanja peppte nicht nur das äußere Erscheinungsbild von HBB gewaltig auf, sie überzeugte mit einer grandiosen Stimme, voller Energie und Leidenschaft. Wenn eine Sängerin als „Rockröhre“ bezeichnet wird, dann kommt das einem Ritterschlag gleich. Berühmte „Rockröhren“ der Rockgeschichte sind unter anderem Susi Quattro und Doro Pesch. Auf diesem Level bewegte sich Vanja und spielte dabei noch überzeugend Gitarre. Krissy ist ein absoluter Ausnahmegitarrist, der mit seinem fulminanten Stil, Gitarre zu spielen, ein ums andere Mal bei seinen Soloeinlagen, begeisterten Szenenapplaus generierte. Von einer zur anderen Sekunde ist er in der Lage, den Sound zu verändern, streichelt er noch in dem einen Moment seine Gitarre sanft und zärtlich, bearbeitet er die Seiten der Gitarre im nächsten Moment krachend und erbarmungslos. HBB hatte es nicht nötig, mit einer pompösen Bühnenshow und viel Lichtgewitter abzulenken, spartanisch in der Ausstattung, aber gewaltig im Sound, das war das, was die Fans sehen und hören wollten.



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Coversongs erzeugten Gänsehautfeeling
Neben vielen eingängigen Rock- und Bluessongs, müssen unbedingt zwei Welthits erwähnt werden, die HBB in noch nie gehörten Interpretationen coverte: „To love somebody“ von den Bee Gees und „Foxy Lady“ von Jimi Hendrix. Es ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, Erfolge anderer Musiker, die jeder kennt, zu covern. Doch der jubelnde Beifall aus dem Kulturwerk bestätigte HBB, dass sie alles richtig gemacht hatten.

Für die Band wäre es eine Beleidigung gewesen, wenn sie nicht nach über zweistündigem, intensivem Konzert und Zugaben, mit Standing Ovation und euphorischen Beifall verabschiedet worden wären. Mehr Dankbarkeit und Anerkennung kann ein Publikum nicht zeigen, wenn es ein Konzert ohne jeglichen Schwachpunkt erleben durfte. Wenn die Lichter nach einem Konzert im Saal ausgehen, versuchen die meisten Besucher schnellstmöglich nach Hause zu gelangen. Darum war es so erstaunlich, dass geschätzt die Hälfte des Publikums noch im Saal und im Foyer des Kulturwerks verweilte, um mit Gleichgesinnten, das soeben erlebte Konzert Revue passieren zu lassen.

Fans aus ganz Deutschland fanden den Weg nach Wissen
Eine kleine Randnotiz: Rainer und Ulrich, wohnhaft in Bad Salzungen (Thüringen) und Herne (NRW) fielen auf, da sie während des gesamten Konzerts unmittelbar vor der Bühne standen, um HBB nahe zu sein, um so die Musik regelrecht einatmen zu können. Grund genug, sie anzusprechen: „Wir lieben HBB, insbesondere Vanja und besuchen so oft es uns möglich ist, die Konzerte. Auf jeden Fall werden wir am 25. Januar 2025 in Koblenz dabei sein, wenn sie im dortigen „Café Hahn“ spielen und bestimmt auch wieder viele Fans aus dem Westerwald anlocken werden“. Der Ak-Kurier hat sich mit ihnen dort verabredet.

Die „Hamburger Blues Band“ spielte in folgender Besetzung: Gert Lange (Gesang, Gitarre), Krissy Matthews (Gesang, Gitarre), Reggie Worthy (Gesang, Bass) und Vanja Sky (Gesang, Gitarre)


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