Wäller Markt vor dem Aus
Die Wäller Markt eG steht vor einer ungewissen Zukunft. Trotz anfänglicher Erfolge und überregionaler Akzeptanz sieht sich die Genossenschaft gezwungen, der Generalversammlung die Auflösung zu empfehlen. Welche Gründe zu dieser Entscheidung führten, werden nachstehend erläutert.
Stockum-Püschen. Anfang 2024 war die finanzielle Lage der Wäller Markt eG angespannt, doch es gelang, ausreichend liquide Mittel zu sichern, um den Betrieb fortzuführen. In den ersten beiden Quartalen des Jahres stieg der Gesamtumsatz erfreulicherweise auf das Dreifache an. Dennoch sanken die Umsätze in den letzten beiden Quartalen unter die Vorjahreswerte, sodass die Wachstumsziele für 2024 nicht erreicht wurden.
"Angesichts dieses negativen Trends und dem bevorstehenden Ende des aktuellen Förderzeitraums Mitte 2025, kann aus förderrechtlichen Gründen ein großer Teil der zugesagten Fördermittel aus dem LEADER-Programm nicht abgerufen werden", erklärt Andreas Giehl, Vorstand für Finanzen. Die laufenden Einnahmen decken die Kosten bei weitem nicht, und die anteiligen Fördermittel konnten erst nach Vorfinanzierung abgerufen werden.
Unerwartete Kauftrends
Wendelin Abresch, zweiter Vorstand, hebt hervor, dass die Gründe für die Beendigung nicht nur finanzieller Natur sind. "Überraschend war für uns, dass sich die Käufe aus der Region fast ausschließlich auf regionale Lebensmittel konzentrierten." Der überregionale Umsatz, der etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht, konnte dies nicht ausgleichen. Das schwache Weihnachtsgeschäft und die allgemeine Zurückhaltung im Konsum führten zu einem negativen Trend. Laut Abresch wären noch drei weitere Jahre bis zur Kostendeckung nötig gewesen.
Trotz wachsender Stammkundschaft reichten die Wachstumsraten nicht aus, um die Kosten mittelfristig zu decken und gleichzeitig die Bekanntheit regional zu steigern. Abresch ergänzt: "Leider haben wir es auch nicht geschafft, ein nachhaltiges Gemeinschaftsgefühl für die genossenschaftliche Idee aufzubauen."
Die endgültige Entscheidung über die Auflösung liegt bei den Mitgliedern der Genossenschaft. Die Generalversammlung findet am 11. Februar um 19 Uhr im Bürgerhaus Stockum-Püschen statt. red
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