Sanierung des Mammelzer Weihers: Fortschritte und Hintergründe
Der Mammelzer Weiher, ein Wahrzeichen der Ortsgemeinde Mammelzen, ist seit dem Herbst 2023 ohne Wasser. Ortsbürgermeister Stefan Schmidt legte die Hintergründe sowie den aktuellen Fortschritt der Sanierungsarbeiten in einer schriftlichen Erklärung dar. Die Trockenlegung des Weihers, die Entschlammung und die damit verbundenen Arbeiten haben bei der Bevölkerung Fragen aufgeworfen.
Mammelzen. Zu Beginn der Arbeiten im Herbst 2023 wurde der Weiher trockengelegt, um die notwendige Entschlammung vorzubereiten. Das Sediment muss erst austrocknen, bevor es entfernt werden kann.
Bis zu Beginn der Arbeiten konnte der Angelsportverein (ASV) Mammelzen den Weiher uneingeschränkt nutzen. Schmidt betont, dass alle Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem ASV, der aktiv involviert ist, durchgeführt werden. Die Herausforderungen bei der Umsetzung des Sanierungsprojekts umfassen neben den technischen Aspekten auch die behördlichen Vorgaben und die finanzielle Umsetzung als wesentliche Faktoren.
Zeitplan und Herausforderungen
Ein grober Zeitplan für die Sanierung existiert, doch dieser hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es müssen enge Zeitfenster für Arbeiten, wie die Entfernung der Vegetation auf dem Damm, eingehalten werden. Die Gemeinde arbeitet eng mit den zuständigen Behörden zusammen, die kontinuierlich Unterstützung bieten und das Projekt vorantreiben. Allerdings hindern einige Vorschriften teilweise den Fortschritt. Die Vorbereitungen zur Entschlammung sind bereits weit fortgeschritten. Mengen an Schlamm wurden ermittelt und Bodenuntersuchungen durchgeführt. Die Genehmigung zur Nutzung des Sediments auf landwirtschaftlichen Flächen wurde kürzlich erteilt. Doch die großen Mengen an Schlamm erfordern alternative Lösungen, da die bisher identifizierten Flächen nicht ausreichen. Im Jahr 2023 wurde die Projektleitung an das Büro "IGEO" übergeben, das in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde weitere Maßnahmen einleitet.
Kosten und Finanzierung
Die Sanierungskosten werden auf 500.000 bis 600.000 Euro geschätzt. Obwohl die finanzielle Lage der Gemeinde stabil ist, wurden umfangreiche Zuschussanträge gestellt, die jedoch abgelehnt wurden. Auch der Versuch, über ein Leaderprojekt finanzielle Unterstützung zu erhalten, blieb erfolglos. Gegenwärtig wird geprüft, ob der Weiher im Hochwasserschutz für Altenkirchen eine Rolle spielen könnte. Sollte dies der Fall sein, könnten Teile der Baukosten gefördert werden. Schmidt unterstrich, dass die Gemeinde über Jahre hinweg die Mittel für die Sanierung angespart hat und keine Darlehen benötigt, um die Umsetzung zu sichern. Die Gemeinde ist jedoch verpflichtet, alle Möglichkeiten der Bezuschussung sorgfältig zu prüfen, was bedauerlicherweise viel Zeit in Anspruch genommen hat.
Sanierungsmaßahmen und Hochwasserschutz
Die Untersuchungen sind weitgehend abgeschlossen und die Daten werden für die Ausschreibung vorbereitet. Geplante Maßnahmen beinhalten nicht nur die Entschlammung, sondern auch die Sanierung des Damms, des Überlaufs und des Mönchs. Laut Hochwasserschutzkonzept liegt der Weiher in einem Gebiet, das bei Starkregen gefährdet ist, da erhebliche Wassermengen aus Mammelzen und dem Sörther Tal dort zusammenfließen. Deshalb wird untersucht, ob der Weiher eine Schutzfunktion für die Stadt Altenkirchen übernehmen kann, was eine entsprechende Förderung ermöglichen würde. Zusätzlich soll die Sicherheit des Weihers und der umliegenden Infrastruktur verbessert werden. Der Bereich zur K36 wird so gestaltet, dass ein ausreichender Abstand zur Kreisstraße besteht. Ein flacheres Ufer mit Schilfbepflanzung soll zudem eine erneute Ausdehnung des Weihers verhindern.
Kommunikation mit der Bevölkerung
Die Bewohner von Mammelzen werden regelmäßig über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten informiert. Neben öffentlichen Gemeinderatssitzungen, zuletzt am 18. November 2024, steht der Gemeinderat jederzeit für Fragen zur Verfügung. Oftmals erhalten die Bürger durch persönliche Gespräche aktuelle Informationen zum Fortschritt der Sanierungsmaßnahmen. In der Sitzung im November informierte das beauftragte Büro "IGEO" auch die neuen Ratsmitglieder und interessierte Bürger über den aktuellen Projektstatus.
Fazit
Die Sanierung des Mammelzer Weihers stellt die Ortsgemeinde vor komplexe Herausforderungen. Trotz der Einflüsse technischer, rechtlicher und finanzieller Aspekte bleibt die Gemeinde optimistisch, das Projekt erfolgreich umzusetzen. Der Weiher könnte nicht nur als Natur- und Erholungsraum, sondern möglicherweise auch als Hochwasserschutzmaßnahme eine bedeutende Rolle spielen. (Red)
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