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Nachricht vom 31.01.2025    

Wider dem Ärztemangel: Aus Praxis Dr. Theis wird "Wissener Gemeinschaftspraxis"

Von Katharina Behner

Was in den Praxisräumen Dr. Theis in Wissen am Anfang des Jahres eingetreten ist, wünschen sich bestimmt viele Kommunen in der Region. Seit dem 1. Januar praktiziert der Allgemeinmediziner Dr. med. Nikolai Kliewer neben Dr. med. Larissa Ferdows-Theis und Dr. med. Michael Theis im Team. Eine gute Nachricht in Zeiten von ländlichem Ärztemangel.

Von links: Larissa Ferdows-Theis und Michael Theis sind froh Nikolai Kliewer seit Jahresbeginn im Praxisteam zu haben. Fotos: Katharina Behner

Wissen. Nicht ohne Grund hat sich der Name der „Praxis Dr. Theis“ seit dem 1. Januar in „Wissener Gemeinschaftspraxis“ geändert. Seither praktiziert nun auch der 40-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin, Nikolai Kliewer, in den Praxisräumen in der Wissener Gerichtsstraße 3.

Nachwuchs zu finden ist ein Glücksfall
„Wir sind froh, einen jungen Kollegen mit in unser Team integrieren zu können“, freuen sich Larissa Ferdows-Theis und Michael Theis. Beide praktizieren seit 25 beziehungsweise 27 Jahren in Wissen als hausärztlich tätige Internisten in der eigenen Praxis. Das Kliewer dort seit Jahresbeginn ebenfalls als Facharzt für Allgemeinmedizin tätig ist, gestaltet sich als Glücksfall. Nicht nur für die Praxis sondern auch für die Stadt Wissen und die Region, betont Bürgermeister Berno Neuhoff, der sich ebenfalls zur Vorstellung des neuen Hausarztes Kliewer am Donnerstag (30. Januar) in der „Wissener Gemeinschaftspraxis“ eingefunden hatte.

Das es überhaupt soweit kam, liege daran, dass sich „gekümmert“ wird und es nur über die Fort- und Weiterbildung funktioniere, erläutert Theis. Dazu muss man wissen, dass Theis seit 2017 Lehrbeauftragter der Universitätsmedizin Mainz (Institut für Allgemeinmedizin) ist und die Praxis damit als Ausbildungspraxis für angehende Mediziner fungiert. Mit Unterstützung des Landkreise und der Kommune haben jährlich zwei bis drei Studierende die Möglichkeit in der Praxis ausgebildet zu werden. Hierzu wurde bereits hier berichtet.

Gute Erfahrungen in der Lehrpraxis trugen zur Entscheidung bei
So auch Kliewer, der zuerst seine studentische Ausbildung bei Theis vollzog, dann zur Ausbildung drei Jahre im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz und nochmals zwei weitere Jahre als Assistenzarzt in der Praxis Theis aktiv war. Im Sommer 2024 absolvierte er seine Facharztprüfung erfolgreich.

Bis zur Entscheidung Allgemeinmediziner zu werden, hatte Kliewer als Physiotherapeut gearbeitet. Dabei stellte der in der Verbandsgemeinde Hamm mit Frau und vier Kindern Wohnende fest, dass er sich eine vollumfängliche Betreuung der Patienten wünscht. Die Physiotherapie sei ja nur ein Bereich.



Emotional fundiert entschied er sich daher für die Allgemeinmedizin, in der neben einer langfristigen Begleitung der Patienten die zwischenmenschliche Komponente eine große Rolle für ihn spielt. In der freien Gestaltungsmöglichkeit, die die Praxis Theis im Team mit sieben Arzthelferinnen biete, gebe es eine große Bandbreite der Patientenversorgung.
Die insgesamt positiven Erfahrungen mit freundschaftlicher Athmosphäre während seiner Studiumszeit haben Kliewer in seiner Entscheidung bestärkt.

Schnell sei ihm klar geworden, dass es in der Hausarztpraxis Theis mit Schwerpunktmedizin „optimal werden kann“. Dazu trägt auch das gesamte Team bei. „Wir sind beschenkt mit unserem tollen Team“, heben alle drei Ärzte hervor.

Ländlicher Ärztemangel hat viele Gründe
Nicht erst seit heute ist bekannt, dass gerade ländliche Regionen vom Ärztemangel betroffen sind. Innerhalb des Gesprächs erläutern die drei Mediziner einige Punkte, die dazu führen. Seit Jahrzehnten sei er an diesem Thema dran, erläutert Theis. Einer der Schwerpunkte sei, dass „keiner aufs Land will“. Zudem wollten viele nicht mehr selbstständig sein und lieber als Angestellte arbeiten.

Als bedeutenden Aspekt in der Nachwuchsgewinnung hebt Ferdows-Theis insbesondere den ganz persönlichen 1:1 Kontakt zwischen Arzt und Student in der Lehrpraxis hervor, der wie Theis bestätigt „Bindung“ schaffe. Wenngleich es gute Praxen in Wissen gäbe, wünscht sich Bürgermeister Neuhoff mehr solche „Modelle“, um die ärztliche Versorgungssituation dauerhaft und für die Zukunft zu verbessern. „Wir brauchen den Nachwuchs“, macht er deutlich.

Im Winter 2025/2026 werden zwei Studierende aus Greifswald ihre studentischen Ausbildung in der Gemeinschaftspraxis beginnen, gibt Theis einen Ausblick. Und wer weiß: Vielleicht bleiben die beiden angehenden Ärzte ebenfalls der Region treu, genauso wie der neue Facharzt für Allgemeinmedizin, Nikolai Kliewer.

Bitte beachten: auch die Webadresse der Praxis wird sich in kürze auf die neue Bezeichnung ändern. (KathaBe)



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