Brauche ich eine Brille? So finden Sie es heraus
RATGEBER | Sehen ist einer unserer wichtigsten Sinne und doch bemerken viele Menschen erst spät, dass ihre Sehkraft nachlässt. Oft geschieht dies schleichend, sodass Betroffene sich unbewusst an die veränderte Wahrnehmung gewöhnen. Das kann dazu führen, dass sie erst dann handeln, wenn alltägliche Aktivitäten wie das Lesen, Autofahren oder Arbeiten am Bildschirm zunehmend anstrengender werden. Doch ab wann braucht man wirklich eine Brille? Welche Symptome sind ernst zu nehmen, und wie kann man herausfinden, ob eine Sehkorrektur notwendig ist?
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Anzeichen auf eine Sehschwäche hindeuten, warum es sinnvoll ist, einen Optiker oder Augenarzt aufzusuchen und welche Arten von Sehfehlern es gibt. Ferner erhalten Sie Tipps, wie Sie selbst testen können, ob Ihre Sehkraft nachgelassen hat und erfahren, wann eine Brille tatsächlich erforderlich ist.
Ein Besuch beim Optiker oder Augenarzt als erster Schritt
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Sehkraft nicht mehr optimal ist, ist der wichtigste erste Schritt eine professionelle Überprüfung durch einen Fachmann. Sowohl Optiker als auch Augenärzte bieten umfangreiche Sehtests an, mit denen sich feststellen lässt, ob eine Fehlsichtigkeit vorliegt und in welchem Ausmaß eine Korrektur erforderlich ist.
Ein Optiker wie Trenta Optik führt in der Regel eine sogenannte Refraktionsbestimmung durch. Dabei werden verschiedene Linsenstärken getestet, um herauszufinden, ob eine Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder eine andere Form der Fehlsichtigkeit vorliegt. Der Test erfolgt meist mithilfe von speziellen Geräten, die die Brechkraft des Auges messen und eine präzise Bestimmung der Dioptrienwerte ermöglichen. Falls eine Sehschwäche festgestellt wird, kann der Optiker direkt eine passende Brille oder Kontaktlinsen empfehlen.
Ein Besuch beim Augenarzt ist besonders dann ratsam, wenn Sie nicht nur unscharfes Sehen bemerken, sondern auch zusätzliche Symptome wie starke Kopfschmerzen, Schwindel oder ein verändertes Wahrnehmen von Lichtquellen auftreten. Augenärzte haben die Möglichkeit, neben einer Sehstärkenbestimmung auch ernstere Erkrankungen wie den Grauen Star, Grünen Star oder Netzhautprobleme zu diagnostizieren. Vor allem Menschen mit Diabetes oder einer familiären Veranlagung für Augenerkrankungen sollten regelmäßig ihre Augen ärztlich untersuchen lassen, um langfristige Schäden frühzeitig zu erkennen.
Auch wenn keine akuten Beschwerden vorliegen, kann eine regelmäßige Kontrolle der Augen sinnvoll sein. Besonders Menschen, die täglich viele Stunden am Bildschirm verbringen oder bereits eine leichte Sehschwäche haben, profitieren von einer regelmäßigen Überprüfung ihrer Sehstärke.
Typische Anzeichen einer Sehschwäche
Nicht jeder bemerkt sofort, wenn seine Sehkraft nachlässt. Oftmals treten die ersten Anzeichen schleichend auf, sodass Betroffene sie zunächst ignorieren oder auf andere Ursachen wie Müdigkeit oder Stress schieben. Doch es gibt einige klare Hinweise, die darauf hindeuten, dass eine Sehschwäche vorliegt und möglicherweise eine Brille notwendig ist.
Eines der häufigsten Symptome ist unscharfes Sehen. Je nachdem, ob dies beim Blick in die Ferne oder beim Lesen auftritt, kann es sich um eine Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit handeln. Menschen mit Kurzsichtigkeit bemerken häufig, dass entfernte Objekte wie Straßenschilder oder Tafeln in der Schule oder Universität nicht mehr deutlich zu erkennen sind. Weitsichtige hingegen haben vor allem Schwierigkeiten, nahe Objekte wie Buchstaben auf dem Smartphone oder in einem Buch scharf zu sehen.
Neben der verschwommenen Sicht sind Kopfschmerzen ein weiteres häufiges Anzeichen für eine unentdeckte Sehschwäche. Wenn das Auge ständig versucht, unscharfe Bilder zu kompensieren, kann dies eine Überanstrengung der Augenmuskulatur verursachen, die sich in Spannungskopfschmerzen äußert. Besonders Menschen, die viel lesen oder am Computer arbeiten, spüren nach längerer Zeit eine unangenehme Erschöpfung der Augen.
Auch trockene, gereizte oder müde Augen können ein Indiz für eine Sehschwäche sein. Viele Betroffene bemerken, dass ihre Augen nach einem langen Tag am Bildschirm brennen oder gerötet sind. Dies kann daran liegen, dass das Auge unbewusst stärker arbeitet, um Sehfehler auszugleichen.
Ein weiteres deutliches Warnsignal ist eine verschlechterte Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen. Wer Schwierigkeiten hat, sich in der Dämmerung oder nachts zurechtzufinden, könnte an einer beginnenden Sehschwäche leiden. Besonders beim Autofahren kann dies gefährlich werden, wenn plötzlich Lichter verschwimmen oder die Reaktionszeit auf Verkehrszeichen verlängert ist.
Auch Doppeltsehen, häufiges Zusammenkneifen der Augen oder ein unbewusstes Schielen sind ernst zu nehmende Symptome. Wer merkt, dass er sich oft anstrengen muss, um ein klares Bild zu erhalten, sollte dringend eine professionelle Augenuntersuchung in Betracht ziehen.
Welche Arten von Sehfehlern gibt es?
Sehschwächen äußern sich auf unterschiedliche Weise, je nachdem, welche Fehlsichtigkeit vorliegt.
Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, ist eine der häufigsten Fehlsichtigkeiten. Betroffene sehen nahe Objekte scharf, während entfernte Objekte verschwommen erscheinen. Diese Fehlsichtigkeit entsteht, wenn der Augapfel zu lang ist oder die Lichtbrechung zu stark erfolgt, sodass das Bild vor der Netzhaut anstatt direkt darauf entsteht. Besonders Schüler und Studenten bemerken oft, dass sie in der letzten Reihe Schwierigkeiten haben, die Tafel zu erkennen.
Weitsichtigkeit, auch Hyperopie genannt, hat die gegenteilige Wirkung: Entfernte Objekte können klar gesehen werden, während das Sehen in der Nähe anstrengend ist. Diese Fehlsichtigkeit tritt oft bei Menschen mittleren Alters auf und kann sich durch Schwierigkeiten beim Lesen oder einer schnellen Ermüdung der Augen äußern.
Die Alterssichtigkeit oder Presbyopie betrifft fast jeden Menschen ab etwa 40 Jahren. Dabei verliert die Augenlinse allmählich ihre Flexibilität, sodass das Fokussieren auf nahe Objekte zunehmend schwerfällt. Viele Menschen bemerken dies, wenn sie beginnen, Bücher oder ihr Smartphone immer weiter von den Augen wegzuhalten.
Eine weitere Form der Fehlsichtigkeit ist der Astigmatismus, auch als Hornhautverkrümmung bekannt. Dabei ist die Hornhaut ungleichmäßig gekrümmt, was zu verzerrtem oder unscharfem Sehen in jeder Entfernung führt.
Wie kann man selbst testen, ob eine Brille notwendig ist?
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie eine Sehschwäche haben, können Sie einige einfache Tests durchführen. Versuchen Sie, einen Text aus verschiedenen Entfernungen zu lesen und beobachten Sie, ob das Sehen anstrengend ist oder ob Buchstaben verschwimmen. Ein weiterer Test ist das Schließen eines Auges: Wenn Sie dabei Unterschiede in der Schärfe feststellen, könnte eine Fehlsichtigkeit vorliegen.
Ein spontanes Zusammenkneifen der Augen oder das Bedürfnis, die Schrift näher an die Augen zu bringen, ist ebenfalls ein klares Anzeichen. Wer regelmäßig Schwierigkeiten hat, Gesichter oder Objekte in der Ferne oder Nähe scharf zu sehen, sollte eine professionelle Untersuchung in Betracht ziehen.
Wann ist eine Brille wirklich notwendig?
Eine Brille ist immer dann erforderlich, wenn die Sehschwäche den Alltag beeinflusst. Sei es beim Autofahren, Arbeiten oder Lesen – wenn das Sehen anstrengend wird oder Beschwerden wie Kopfschmerzen und müde Augen auftreten, sollte man über eine Sehhilfe nachdenken.
Die Sehkraft verändert sich mit der Zeit. Daher ist es ratsam, die Augen regelmäßig kontrollieren zu lassen. Eine Brille verbessert nicht nur das Sehen, sondern steigert auch die Lebensqualität, indem sie das Sehen entspannter und angenehmer macht.
Brille ja oder nein? Nur eine professionelle Untersuchung bringt Gewissheit
Ob Sie eine Brille brauchen, können Sie durch verschiedene Anzeichen selbst feststellen, doch eine endgültige Diagnose liefert nur ein professioneller Sehtest. Wer Schwierigkeiten beim Sehen bemerkt, sollte nicht zögern, einen Optiker oder Augenarzt aufzusuchen. Eine passende Brille hilft nicht nur, das Sehen zu verbessern, sondern kann auch Symptome wie Kopfschmerzen und Augenmüdigkeit lindern. (prm)