Wintereffekt führt zu Anstieg der Arbeitslosigkeit in Neuwied und Altenkirchen
Der Januar bringt traditionell einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen mit sich, doch in diesem Jahr sind die Auswirkungen besonders spürbar. Sowohl im Kreis Neuwied als auch im Kreis Altenkirchen verzeichnet die Agentur für Arbeit eine deutliche Zunahme der Arbeitslosenquote.
Neuwied. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied, der die Kreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 711 auf insgesamt 9.958 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,4 Punkte auf 5,7 Prozent. Zum Vergleich: Im Januar 2024 waren es 9.378 Arbeitslose bei einer Quote von 5,4 Prozent.
"Im Januar kommt es stets zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen", erklärt Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Neuwieder Arbeitsagentur. Der sogenannte Wintereffekt hat verschiedene Ursachen: "Zum einen ruhen die Tätigkeiten in saisonabhängigen Branchen bei den frostigen Temperaturen. Hinzu kommt, dass viele befristete Verträge zum 31.12. eines Jahres enden und die Betroffenen keine Beschäftigung im unmittelbaren Anschluss gefunden haben", sagt Stefanie Adam.
Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung wirkt sich ebenfalls auf den Arbeitsmarkt aus. Im Januar 2022 lag die Arbeitslosenquote noch bei 4,7 Prozent; seither steigt sie jährlich um 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte. Zudem zeigen sich die regionalen Betriebe zurückhaltend bei Neueinstellungen. Im Monatsverlauf meldeten der gemeinsame Arbeitgeberservice von Jobcentern und Arbeitsagentur 317 neue Stellen - 75 weniger als im Vormonat, jedoch 19 mehr als im Vorjahr. Im Januar 2022 wurden noch 517 neue Stellen gemeldet.
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"Die anhaltende Konjunkturkrise und unsichere Entwicklungen machen eine Prognose derzeit schwierig", so Stefanie Adam. "Allerdings gehen wir davon aus, dass sich der Trend der letzten drei Jahre weiter verfestigt." Sie betont die Bedeutung von Qualifikation für ein stabiles Erwerbsleben: "Fast 80 Prozent der gemeldeten Stellen richten sich an Fachkräfte, die jedoch häufig über einen langen Zeitraum von den Unternehmen nicht gefunden werden. Der Arbeitsmarkt ist für gut Ausgebildete weiterhin durchaus aufnahmefähig - daher sollte wirklich jeder Mensch, der gering qualifiziert ist, ob arbeitslos oder berufstätig, an seiner beruflichen Weiterbildung arbeiten."
Ein Blick auf die beiden Landkreise zeigt: Im Kreis Altenkirchen sind 4.314 Personen ohne Beschäftigung, 267 mehr als im Vormonat und 273 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6 Prozent, 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr und Vormonat. Im Kreis Neuwied sind 5.644 Menschen arbeitslos, 444 mehr als im Dezember und 307 mehr als vor einem Jahr. Die Quote stieg im Monatsverlauf um 0,4 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent und liegt im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Punkte höher. Red
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