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Nachricht vom 29.11.2007    

Den "Hellerkreisel" fest im Blick

Nägel mit Köpfen machen will jetzt die Stadt Betzdorf in Sachen "Hellerkreisel". Er ist ein Baustein in der Entschärfung des neuralgischen Verkehrsknotenpunktes an der Sieg und Bürgermeister Bernd Brato sagte: "Wir sind für jeden Dialog offen, um möglichst rasch auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen." Das sah am Mittwoch Abend auch der Stadtrat so: Er beschloss bei einer Gegenstimme die Aufstellung des Bebauungsplanes und die Satzung über die Ausübung des Vorkaufsrechts.

Betzdorf. Als einen weiteres Mosaik zur Lösung der Betzdorfer Verklehrsprobleme (und damit der des Kreises Altenkirchen) wurde am Mittwoch in der Sitzung des Betzdorfer Stadtrates der sogenannte "Hellerkreisel", die Anbindung der Steinerother Straße (L 288) an die Friedrichstraße (L 280) auf den Weg gebracht, indem der Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungspanes beschloss. Bürgermeister Bernd Brato sagte, in die Betrachtungen müsse man aber auch weitere neuralgische Pubnkte in der Stadt einbeziehen auf einem Weg zur Komplettlösung, deren Kern die sogenannte "Brüderle Trasse" ist.
Bauamtsleiter Peter Dietrich sagte, es gebe kaum einen Bereich in Betzdorf, der letztlich nicht tangiert werde, wolle man die Verkehrsprobleme der Stadt nachhaltig lösen. Dabei nannte er die B 62 im Bereich Struthof/REWE-Markt, die Wilhelmstraße, die Kölner Straße, aber auch den Nord- und den Südknoten in Kirchen, die mit in die Betrachtungen einbezogen werden müssten.
Was den "Hellerkreisel", die Anbindung der Steienrother Straße an die Friedrichstraße (Richtung Alsdorf beziehungsweise Innenstadt) angehe, so sind noch zwei Variaten im Gespräch. Variante 1 sieht vor, dass die Steinerother Straße über die Hellerstraße (eventuell müsste das Hotel "Zur Post" abgerissen werden) und über eine neue Brücke ("Feuerwehrbrücke") zur Friedrichstraße geführt wird, wo der Verkehr sich in Richtung Alsdorf und in ichtung "Siegkreisel"/Tunnel beziehungsweise Innenstadt teil. Vorteil dieser Variante: Es müsste relativ wenig Grunderwerb getätigt werden, die Buaukosten wären nicht so hoch wie bei Variante zwei, bei der die Trasse zwischen Bahndamm und Edeka-Markt vorbeigeführt würde. Nachteil der Variante 1, so der Bauamtsleiter, sei allerdings die Lärmbelästigung, der geschlängelte Verlauf der Trasse (an der Stadthalle vorbei und dann auf einer gekrümmten Brücke über die Heller) und die direkte Nähe zur Stadthalle. Nachteil der Variante 2 ist zweifellos die Tatsache, dass erheblich mehr Grunderwerb getätigt werden müsste, beim Edeka-Markt etwa 40 Parkplätze wegfielen, die anderweitig wieder angelegt werden müssten und dass beim Markt der Eingang in Richtung Hellerstraße verlegt werden müsste. Der Vorteil dieser (teureren) Variante: Auf der Friedrichstraße in Richtung Alsdorf gäbe es einen längeren "Verflechtungsbereich", wo die Fahrbahn gewechselt werden kann, der Bereich um die Stadthalle (Hellerstraße) könnte als verkehrsberuhigte Zone aufgewertet werden und es wäre für Fußgänger einfacher, die Straße zu überqueren. Dietrich wies darauf hin, dass es sich zunächst erst einmal um ein Konzept handele, das nun diskutiert werden müsse. Man müsse die Dinge nun angehen, um genaue Pläne herstellen zu können.
Bürgermeister Bernd Brato sagte, nun gehe es darum, in absehbarer Zeit eine Lösung zu finden, um möglichst bald den "Hellerkreisel" als Teil des Gesamtkonzeptes verwirklichen zu können.
Werner Hollmann (CDU) verwies darauf, dass die Steinerother Straße eine "tickende Zeitbombe" sei. Hier müsse unbedingt etwas geschehen. Der "Hellerkreisel" sei ein erster Schritt. Was die "Brüderle Trasse" betrifft, so sei zu hoffen, dass noch in diesem Jahr, wie beim Verkehrsforum von Minister Hendrik Hering angekündigt, die Planfeststellung eingeleitet werde. Zum "Hellerkreisel" sagte Hollmann: "Wir sind für alles offen, für die Betroffenen muss es aber möglichst bald Planungssicherheit geben." Hollman schlug vor, das Areal um die Post mit in die Planungen einzubeziehen, was vom Rat entsprechend beschlossen wurde.
Dr. Matthias Krell (SPD) sagte, man sei auf einem guten ´Weg. Der Stadtrat müsse nun ein eindeutiges Zeichen setzen.
Marion Pfeiffer (Grüne) wetterte, man sei wieder einmal auf dem falschen Dampfer. An die Fußgänger und die Radfahrer habe man überhaupt nicht gedacht. Deshalb stimme sie gegen die Pläne.
Udo Piske (FDP) sagte, es müsse klar sein, dass es nur "Puzzlelösungen" geben könne. Allerdings sei das Verfahren auch sehr schwierig, da zahlreiche Einzelinteressen berührt würden. Was die Klagen der Grünen, die Interessen der Radfahrer würden nicht berücksichtigt, betrifft, so verwies Piske darauf, dass die vorhandebnen Radwege kaum genutzt würden. Piske: "Wir sind hier nicht in Holland."
Rainer Mülller (FWG) meinte, für Radfahrer sei der Weg von Alsdorf etwa zum Gymnasium schon sehr schwierig. Hier müsse eine Lösung gefunden werden.
Bürgermeister Brato kündigte an, dasss es im Januar vor Ort ein Gespräch mit dem Landesbetrieb Mobilität geben werde. Auch wenn man das Projekt "Hellerkreisel" nun voranbringe, dürfe man die "große Lösung" nicht aus dem Blick verlieren. Er verwies am Rande der Sitzung darauf, dass schon jetzt täglich 24000 Fahrzeuge den Barbaratunmnel durchfahren. Experten hätten bis zu 30000 Fahrzeuge für die Zukunft prognostiziert. Was die Koste betreffe und wer was bezahlt, könne man zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Brato. (rs)


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