Fahrräder im Wert von 3,5 Millionen Euro gestohlen
Landeskriminalamt weist auf zunehmende Spezialisierung von Dieben hin – Elektrofahrräder sind besonders begehrtes Diebesgut
Region. Das Mainzer Landeskriminalamt warnt: Mit den ersten warmen Tagen des Jahres beginnt die Radfahrsaison und damit auch die Saison der Fahrraddiebe. Lohnenswert ist der Diebstahl für die Diebe deshalb, weil die Fahrräder einerseits immer hochwertiger sind, andererseits aber meistens nur unzureichend auf die Schnelle gesichert werden.
So hält sich zwar in der vergangenen fünf Jahren die Zahl der Fahrraddiebstähle insgesamt in Rheinland-Pfalz auf einem hohen Niveau von etwa 8.000 Fällen, doch die Schadenssumme ist im vergangenen Jahr auf die seit fünf Jahren im Vergleich höchste Summe von 3,5 Millionen Euro gestiegen.
Zu den hochwertigen Fahrrädern zählen auch die technisch neuer entwickelten Elektrofahrräder, die sogenannten Pedelecs und E-Bikes. Mit deren wachsender Verbreitung ist ein neues Betätigungsfeld für Langfinger entstanden. Tatorte sind insbesondere Schulen, Schwimmbäder und Bahnhofsvorplätze, aber auch Ausflugsorte wie Biergärten und Rastplätze.
Der Fahrraddiebstahl wird teilweise durch eine fehlende oder eine schlechte Sicherung (Billigschlösser) begünstigt. Wenn wirksame Schlösser vorhanden sind, werden die Fahrräder häufig nur abgeschlossen, nicht aber an einen festen Gegenstand angeschlossen, das heißt, sie können mühelos weggetragen werden.
Anders als bei normalen Fahrrädern haben E-Bikes und Pedelecs sehr wertvolle Zubehörteile.
Die Diebstahlexperten des Landeskriminalamts raten deshalb: „Damit sich niemand unrechtmäßig Ihr Elektrofahrrad aneignet, geben wir Ihnen hier Tipps, wie Sie ihr Eigentum schützen können. Diese gelten teilweise auch für nicht motorisierte Fahrräder.
• Stellen Sie Ihr Elektrofahrrad nicht an dunklen, unübersichtlichen oder abgelegenen Orten ab.
• Schließen Sie Rad und Rahmen stets an einem festen Gegenstand an.
• Ergänzen Sie die von Seiten der Hersteller montierten Rahmenschlösser durch zusätzliche Sicherungen.
• Geeignet sind ausschließlich besonders massive Stahlketten, Panzerkabel sowie Bügel- und Faltschlösser.
• Tauschen Sie vorhandene Standardbefestigungen von Sattel, Akku, Motor und Laufräder gegen codierte Verschraubungen, z.B. sogenannte Pinhead-Schlösser aus.
• Nehmen Sie nach Möglichkeit den Akku und die Steuereinheit des Elektroantriebs mit.
• Nutzen Sie abschließbare Fahrradboxen, die zugleich Sichtschutz bieten, so dass auch Zubehör und Gepäck gesichert werden können.
• Füllen Sie Ihren Fahrradpass sorgfältig aus und verwahren Sie ihn sicher in Ihren persönlichen Unterlagen. Der Fahrradpass mit eingetragener Rahmennummer hilft, gestohlene Räder zweifelsfrei zu identifizieren, den Täter zu überführen und den rechtmäßigen Eigentümer ausfindig zu machen.
• Bringen Sie gut sichtbar den Aufkleber "Finger weg – Mein Rad ist codiert!" an. Dies schreckt mögliche Fahrraddiebe ab, indem es signalisiert: Der Eigentümer hat für eine polizeiliche Sachfahndung vorgesorgt.
• Lassen Sie Ihr Elektrofahrrad von Fachleuten codieren oder auf andere Weise dauerhaft individuell kennzeichnen. Am besten eignet sich dazu eine eingravierte Nummer, die nur schwer entfernt und notfalls auch mit Hilfe der Kriminaltechnik wieder sichtbar gemacht werden kann. Der alphanumerische Code mit chiffrierten Informationen zum Besitzer kann von vielen Fundämtern und den Polizeidienststellen decodiert werden.
Weitere Informationen zum Schutz vor Fahrraddiebstahl gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de. Das Faltblatt "Guter Rat ist nicht teuer. Und der Verlust Ihres Rades?" sowie „Langfinger machen niemals Urlaub!“ mit Fahrradpass und dem Aufkleber "Finger weg - Mein Rad ist codiert!" sind kostenfrei bei jeder Polizeidienststelle erhältlich. Alle Medien können zudem im Internet unter www.polizei-beratung.de heruntergeladen werden.
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