Pressemitteilung vom 19.02.2025
Zukunft der Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz: Drohen weitere Schließungen?
In Rheinland-Pfalz sorgt der Rückzug des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Krankenhausbereich für Besorgnis. Im Landtag wird über die möglichen Konsequenzen und erforderlichen Maßnahmen debattiert.
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Mainz. Die Opposition im rheinland-pfälzischen Landtag warnt vor Einschnitten in der Krankenhausversorgung und fordert mehr Engagement von der Ampelregierung. Der CDU-Abgeordnete Christoph Gensch äußerte seine Besorgnis über eine mögliche Zunahme von Klinikschließungen, nachdem das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sich aus dem Krankenhausbereich zurückgezogen hat. Fünf angeschlagene Klinikstandorte mussten erneut einen Insolvenzantrag stellen. Gensch betonte, dass eine Überbrückungsfinanzierung bis zur Umsetzung der Krankenhausreform notwendig sei. "Das Land kann sich nach dem DRK-Rückzug keinen weiteren Verlust eines systemrelevanten Anbieters leisten", sagte er. Der Gesundheitsminister liefere jedoch keine konkreten Lösungsvorschläge.
Auch Helge Schwab von den Freien Wählern warnte vor weiteren Turbulenzen, insbesondere für kleinere Klinikstandorte. AfD-Fraktionschef Jan Bollinger ergänzte, dass vielen Krankenhäusern das Wasser bis zum Hals stehe und eine Übergangsfinanzierung bis zur Reform fehle.
Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) versicherte, dass die medizinische Versorgung und Arbeitsplätze an den fünf von der Insolvenz der DRK-Trägergesellschaft Süd-West betroffenen Klinikstandorten gesichert seien. Es gebe gute Optionen für deren Fortführung. Hoch zeigte sich überzeugt von einer guten stationären Versorgung in Rheinland-Pfalz und betonte, dass die Landesregierung besonders die dünn besiedelten Regionen im Blick habe. Mit der geplanten Krankenhausreform werde es jedoch bei keinem Haus ohne Veränderungsprozesse abgehen.
Der Umbau des Kliniknetzes in Deutschland bleibt umstritten. Die von der Ampel-Koalition im Bund beschlossene Reform zielt darauf ab, den finanziellen Druck auf Kliniken zu mindern und komplexe Behandlungen stärker in spezialisierten Häusern zu konzentrieren. (dpa/bearbeitet durch Red)
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