Pressemitteilung vom 20.02.2025
Heftiger Streit um Zukunft des Krankenhauses in Kirchen
Die SPD-Kreistagsfraktion kritisiert die Untätigkeit des Kreises Altenkirchen im Insolvenzverfahren des DRK-Trägers und fordert eine stärkere Beteiligung. Landrat Dr. Peter Enders weist die Vorwürfe entschieden zurück und betont die Komplexität der Situation.

Kreis Altenkirchen. Die SPD-Fraktion im Kreistag Altenkirchen erhebt schwere Vorwürfe gegen die konservative Kreistagsmehrheit, bestehend aus der CDU und Landrat Dr. Peter Enders.
In einer Pressemitteilung vom Donnerstag (20. Februar) beklagt die SPD die Entscheidung des Kreises, im laufenden Insolvenzverfahren des DRK-Trägers kein indikatives Angebot zur Übernahme des Krankenhauses in Kirchen abgegeben zu haben. Die Sozialdemokraten sehen darin einen schweren politischen Fehler und fordern eine Vorbereitung auf eine mögliche Rekommunalisierung des Krankenhauses.
Dr. Peter Enders reagiert scharf auf diese Vorwürfe und wirft der SPD vor, Tatsachen zu verdrehen und böswillige Unterstellungen zu verbreiten. Er stellt klar, dass es keine Entscheidung gegeben habe, kein Angebot abzugeben. Vielmehr habe die Kreisverwaltung nach einer nicht-öffentlichen Sitzung Bedenken geäußert, denen seitens der Fraktionen, einschließlich der SPD, nicht widersprochen wurde. Enders betont, dass die momentane Entscheidungshoheit beim Insolvenzverwalter liege und der Kreis bereit sei, Verantwortung zu übernehmen, wenn nötig.
Der Landrat weist die Anschuldigung zurück, es habe Absprachen zwischen dem Kreis und der Diakonie Südwestfalen gegeben. Enders äußert sich besorgt darüber, dass die Äußerungen von SPD und ver.di eine Übernahme der Krankenhäuser gefährden könnten und sieht Angebote privater Träger als Chance.
Enders warnt zudem vor den finanziellen Risiken einer Rekommunalisierung: "Kleine Kreis-Krankenhäuser ohne Verbund sind heutzutage nur noch defizitär zu betreiben", erklärt er und verweist auf die Belastungen für die Bürger durch die Kreisumlage oder Grundsteuer B. Abschließend hinterfragt Enders den Beitrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden und Kirchener Bürgermeister Andreas Hundhausen zur aktuellen Lage, sollten Angebote für das Krankenhaus in Kirchen zurückgezogen werden. (PM/Red)
Mehr dazu:
Gesundheitsversorgung
Feedback: Hinweise an die Redaktion