Pressemitteilung vom 23.02.2025
Zoos in Rheinland-Pfalz: Die große Inventur der Tiere
Jedes Jahr stehen Zoos vor der Herausforderung, ihren Tierbestand zu erfassen. Während dies bei einigen Arten einfacher ist, erfordert es bei anderen Geduld und Präzision. Ein Blick auf die Bestandsaufnahme in Rheinland-Pfalz zeigt, wie Zoos den Überblick behalten.
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Rheinland-Pfalz. Einen spektakulären Neuzugang verzeichnet der Zoo Landau mit dem sibirischen Tigerweibchen Daria, das aus Ungarn nach Rheinland-Pfalz kam. "Diese charismatische, hoch bedrohte Tierart spielt in etlichen Unterrichtseinheiten der Landauer Zooschule eine wichtige Rolle", erklärt Direktor Jens-Ove Heckel. Neben ihrer Bedeutung im Bildungsbereich ist Daria auch ein Teil der jährlichen Statistik, die jeder Zoo erstellen muss. Diese dient nicht nur als Inventarübersicht, sondern auch zur Planung zukünftiger Anschaffungen oder Abgaben.
Nicht jeder Zoobewohner kooperiert dabei freiwillig. Besonders bei Gruppentieren wie Flamingos kann das Zählen herausfordernd sein, während Alpakas oder Schildkröten leichter zu erfassen sind. Im Eifelpark Gondorf findet die umfassende Inventur typischerweise zum Jahreswechsel statt. Der Park beherbergt derzeit etwa 200 bis 220 Tiere, wobei die Anzahl durch Geburten und natürliche Fluktuationen variiert.
Zoo Neuwied hat Zählung abgeschlossen
In Neuwied wurde kürzlich eine mehrtägige Zählung abgeschlossen. "Der Zoo hält 2.033 Tiere aus 185 Arten", berichtet die stellvertretende Zoodirektorin Jasmin Kuckenberg. Diese Daten werden an Behörden übermittelt und bieten interessante Einblicke in die Entwicklung des Bestands. So hat sich die Population der Blauaugenbuntbarsche innerhalb eines Jahres von 11 auf 23 erhöht, während die Kolonie der Brillenblattnasen-Fledermäuse von 180 auf 164 geschrumpft ist.
Im Zoo Saarbrücken erfolgt die Inventur elektronisch. "Jedes Tier hat eine ID und wird in einer Datenbank erfasst", erläutert Dr. Nicole Schauerte, spezialisierte Tierärztin für Zoo- und Wildtiere. Auch hier bleibt der Bestand stabil. In Gondorf hingegen sind gelegentlich fehlende Tiere kein Grund zur Sorge, da sie oft großzügige Rückzugsmöglichkeiten haben.
Zurück in Landau, wo Verwalterin Christina Schubert an einem trüben Februartag durch den Zoo geht, betont sie die Notwendigkeit, den Bestand tagesaktuell zu halten. Am 31. Dezember 2024 zählte der Zoo 1.213 Individuen in 113 Arten. Ein männlicher Darwin-Nandu wartet bereits auf eine Partnerin, um die nächste Inventur mit zwei Tieren abschließen zu können. Auch die Mähnenwölfe könnten bald Zuwachs bekommen, spekuliert Kuckenberg.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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