Pressemitteilung vom 26.02.2025
Hochwasserschutz in Euteneuen: Cryotherm bangt um Standort
In Euteneuen, einem traditionsreichen Industriestandort, steht die Firma Cryotherm vor einer ernsten Herausforderung. Geplante Änderungen am Hochwasserschutz könnten den Fortbestand des Unternehmens gefährden und Arbeitsplätze bedrohen.

Kirchen. In dem Ort Euteneuen, bekannt für seine lange industrielle Geschichte, gibt es derzeit große Besorgnis. Die Firma Cryotherm, ein Spezialist für vakuum-superisolierte Behälter, sieht ihre Existenz durch geplante Maßnahmen zur Veränderung des Hochwasserschutzes bedroht. Diese Pläne der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord betreffen das Anheben der Siegsohle um 30 Zentimeter, um den Auwald vor dem Austrocknen zu bewahren.
Peter Siara, geschäftsführender Gesellschafter von Cryotherm, äußerte bei einem Firmenbesuch mit Landrat Dr. Peter Enders und den Wirtschaftsförderern Lars Kober und Tim Kraft seine Bedenken: "Wir haben große Sorgen, dass die aktuellen Pläne zum Umbau und Schleifen des Wehres unseren gesamten Standort und damit 85 Arbeitsplätze gefährden." Nach Angaben von Siara könnte die geplante Flutung schon bei einem HQ 1, statt wie bisher bei einem HQ 5, unkalkulierbare Risiken für das Unternehmen mit sich bringen. Bereits bei leichtem Hochwasser laufen die Keller voll, da die Sieg einst mitten durch das Betriebsgelände verlief.
Cryotherm hat sich bislang aus dem Rechtsstreit herausgehalten, doch Siara betonte: "Diese Planung wollen und werden wir so nicht akzeptieren." Er kritisierte, dass die Belange des Naturschutzes über die Interessen des Unternehmens gestellt würden. Der Landrat und die Wirtschaftsförderer zeigten sich besorgt und versprachen Unterstützung. Enders erklärte: "Wenn es um heimische Arbeitsplätze geht, werden wir natürlich unsere Stimme erheben."
In Gesprächen mit der SGD Nord wurden die Schutzinteressen von Cryotherm anerkannt und Lösungsmodelle diskutiert. Siara hofft auf eine Einigung, die die Interessen des Unternehmens berücksichtigt: "Letztlich fordern meine Mitarbeiter und ich als verantwortlicher Unternehmer eigentlich nur, dass sich unsere Hochwasserschutzinteressen nicht noch weiter verschlechtern und mindestens mit den Interessen eines Lachses oder Grasfrosches gleichstellt werden." (PM/Red)
Mehr dazu:
Naturschutz
Wirtschaft
Lokales: Kirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |
![]() |