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Nachricht vom 05.03.2025    

Kloster Marienthal aus "Dornröschenschlaf" erwecken - neue Besitzer suchen Austausch und Ideen

Von Regina Morkramer

Nach jahrelangem Leerstand zieht wieder neues Leben ins Kloster nach Marienthal: Waldemar Peters und Benjamin Häfner aus Windeck wollen dort Wohnungen, Büros und Gastronomie realisieren. Auch vonseiten der Kirche ist man voller Hoffnung auf ein gutes Miteinander.

Waldemar Peters und Benjamin Häfner sind die neuen EIgentümer des Klosters in Marienthal. (Fotos: GRI (1), privat (2))

Seelbach/Marienthal. Nach rund zweieinhalb Jahren Leerstand und verschiedenen Gerüchten hat sich die Zukunft des Klosters in Marienthal entschieden: Benjamin Häfner und Waldemar Peters aus Windeck sind seit Anfang des Jahres die neuen Besitzer des altehrwürdigen Gebäudes. Zu ihren Plänen geben die beiden Privatinvestoren bekannt, dass sie "in regem Austausch mit Interessenten und Ideengebern" stehen: "Wir sind dabei, das Kloster aus dem "Dornröschenschlaf" zu erwecken", so Häfner. Schon in den kommenden Monaten soll demnach die Gastronomie im Kloster wiederbelebt werden. Noch stehe allerdings nicht fest, wer diese übernimmt, aber: "Auch hier sind wir im Austausch mit Interessenten." Im persönlichen Gespräch mit dem AK-Kurier zeigte sich Peters zuversichtlich, dass es zahlreiche Bewerber geben wird, die die Klostergastronomie übernehmen möchten.

Fest steht nach Angaben der Windecker Investoren auch, dass im "Neubaubereich" des Klosters die vorhandenen vier Wohnungen reaktiviert werden. Hier will man "eine ruhige und angenehme Wohnatmosphäre an einem historischen Ort schaffen".

Und was ist die Motivation der neuen Klosterbesitzer? "Der Mensch und der Ort stehen im Mittelpunkt des gesamten Projektes. Es geht uns darum, für die Menschen einen Ort zu schaffen, der sie inspiriert und an dem sie sich gerne aufhalten. Den Wanderern, die die zahlreichen Wege erkunden, eine Möglichkeit zur Einkehr zu bieten", erklärt Häfner. "Wir können uns gut vorstellen, dass der eine oder andere Interesse hat, hier sein Büro zu betreiben. In einem ruhigen Umfeld, in einem historischen Gebäude mitten in der Natur. Das Gebäude ist mit schnellem Internet versorgt. Wir freuen uns auf den Dialog und darauf, gemeinsam die Möglichkeiten auszuloten."

Häfner und Peters betonen, dass ihnen der Austausch mit den Interessenten wichtig sei, um "die beste Kombination" im Klostergebäude zu schaffen. Es gebe noch "Raum für Ideen". Man könne gerne auf sie zukommen, so die neuen Eigentümer.



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Kirche wünscht sich "gutes Einvernehmen" mit neuen Besitzern
Kreisdechant Martin Kürten zeigt sich im Gespräch mit dem AK-Kurier zuversichtlich, was die Zukunft des Klosters angeht. "Mir persönlich ist es wichtig, dass dieser Ort des Gebetes als wichtiger geistlicher Ort der Region erhalten bleibt", erklärt Kürten auf seine Wünsche angesprochen. "Und den Eindruck habe ich schon, dass das so sein wird." Außerdem hofft Kürten, dass der Wallfahrtsort auch das gepflegte Umfeld erhält, das ihm gebührt. "Das wichtigste aber ist, dass wir von Kirchenseite ein gutes Einvernehmen mit den neuen Besitzern finden", so Kürten weiter.

Den Prozess um den Verkauf des Klosters empfand Kürten als positiv. Es sei nicht selbstverständlich gewesen, dass das Erzbistum als bisheriger Besitzer des Klosters auch die Kirchengemeinde vor Ort beziehungsweise deren Vertreter miteinbezogen habe. Die stattgefundenen Gespräche aber hätten sein Vertrauen geweckt, dass alles dafür getan werde, dass der Wallfahrtsort erhalten bleibt. Kürten empfand es als "fair", dass das Erzbistum auf ihn zugekommen sei und ihn so weit wie möglich mit einbezogen habe. So sei er trotz aller "bisheriger Querelen persönlich zuversichtlich, dass die Gläubigen vom Besitzerwechsel nichts merken werden" und dass dieser eine gute Lösung für das Kloster sei, "wenn beide Seiten bereit sind, im Gespräch zu bleiben."

Verbandsgemeinde sieht Bereicherung für Marienthal
Auch die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) begrüßt es, dass nach langem Leerstand und intensiven Verhandlungen eine Lösung zur Nutzung des Klosters gefunden werden konnte. "Insbesondere das angestrebte Gastronomieangebot könnte eine zusätzliche Bereicherung sowohl für Marienthal als auch die gesamte Verbandsgemeinde sein", heißt es auf Anfrage. Die Verbandsgemeinde steht nach eigenen Angaben bereits in Kontakt mit den neuen Eigentümern und hat ihre Unterstützung bei Vorhaben angeboten, "die auf einen Mehrwert für die Allgemeinheit und den Ort abzielen". Die Verbandsgemeinde wartet nun auf die nächsten Schritte seitens der Eigentümer und hofft auf erste Umsetzungsmaßnahmen in diesem Jahr - und auch auf künftige Kooperationsmöglichkeiten. Ein Wunsch der Verbandsgemeinde sei es etwa, wieder Trauungen in den Klosterräumlichkeiten anbieten zu können. (rm)


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