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Pressemitteilung vom 06.03.2025    

40 Jahre "Rock am Ring": Ein Festival im Wandel der Zeit

Zum 40-jährigen Jubiläum von "Rock am Ring" kündigen die Veranstalter spannende Überraschungen an und blicken auf vier Jahrzehnte Festivalgeschichte zurück. Dabei wird deutlich, wie sich das Event verändert hat und warum mittlerweile mehr Physiotherapeuten als je zuvor benötigt werden.

Open-Air-Festival "Rock am Ring". (Foto: Thomas Frey/dpa)

Nürburg. Zum 40-jährigen Jubiläum von "Rock am Ring" wird es zur Eröffnung im Sommer eine besondere Überraschung geben. "Wir werden das Festival auf der Hauptbühne mit zwei Acts eröffnen, die wir vorher nicht bekanntgeben", sagte Matt Schwarz, Veranstalter von "Rock am Ring" und "Rock im Park". "Das sind Bands, die sonst eigentlich keine Festivals eröffnen, sondern eher schließen." Eine zweite Bühne sei dieses Jahr genauso groß wie die Hauptbühne, so Schwarz weiter. "Beide sind höher und breiter als bisher, mit viel mehr Licht und verbessertem Sounddesign. Es wird imposanter als je zuvor."

Jubiläumserfolg: "Rock am Ring" ausverkauft
Rund drei Monate vor dem Festivalwochenende ist "Rock am Ring" nach Angaben des Veranstalters ausverkauft. "Noch nie zuvor waren so früh 90.000 Tickets für das Mega-Event am Nürburgring vergriffen", teilte der Veranstalter mit. Beim Zwillingsfestival "Rock im Park" in Nürnberg sind bislang rund 70.000 Tickets verkauft worden. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums werden vom 6. bis zum 8. Juni insgesamt 100 Acts auf vier Bühnen auftreten. Gleichzeitig feiert "Rock im Park" in Nürnberg sein 30-jähriges Jubiläum. Im vergangenen Jahr besuchten jeweils rund 80.000 Menschen die Festivals.

In der vierzigjährigen Geschichte hat sich Deutschlands bekanntestes Rock-Festival deutlich gewandelt. "Der Fokus auf das Erlebnis ist das, was ich herausstellen würde. Sowohl, wie sich der Anspruch des Publikums entwickelt hat, als auch von unseren Produzenten", erklärt Schwarz. "Das Bühnengeschehen ist nicht mehr der einzige Mittelpunkt." Auch das Rockerleben hinter den Kulissen ist laut Veranstalter ruhiger geworden. "Es wird deutlich weniger geraucht, früher war das überall der Fall. Wir verbieten das schon seit längerer Zeit und viele Bands wollen das ebenfalls nicht mehr", sagte Schwarz. "Es war früher schon eine wildere Zeit. Es werden viele älter, nicht nur wir", fügte er hinzu. "Wir haben jedes Jahr mehr Leute für Massagen und Physiotherapie, die wir den Bands anbieten." Der Lifestyle habe sich verändert, bestätigte auch Festival Director Jana Posth. "Da wird dann eher mal Selleriesaft getrunken als Wodka Tonic."

Das war Pionierarbeit
Das Festival wuchs - und damit auch die Kosten für das Musikspektakel. "Die Kosten sind gestiegen, im Gagenbereich, aber auch in den Produktionskosten", erklärte Schwarz. "Durch die Komplexität der Anforderungen sind wir enormen Steigerungen ausgesetzt." Diese könne und wolle man nicht komplett auf die Preise umlegen. "Wir wollen niemanden vom Festival ausschließen." Aber auch die finanziellen Interessen der Bands hätten sich geändert. "Als ich angefangen habe, war das Gagenvolumen ein Viertel von dem, was es heute ist", sagte der Veranstalter. "Aber die Ticketeinnahmen alleine reichen nicht mal zu Deckung der Kosten. Dafür braucht man die anderen Einnahmen vor Ort."



Die Bedeutung des Festivals sei in den vergangenen 40 Jahren stets groß gewesen. "Die Gründer von Rock am Ring haben natürlich den Weg bereitet, für alles, was danach kam. Das war Pionierarbeit", sagte Schwarz. Als er 2003 auf Seiten des Veranstalters angefangen habe, sei die Strahlkraft von "Rock am Ring" nicht kleiner gewesen als heute. "In Amerika musst du Rock am Ring nicht groß erklären, das kennen die Leute", sagte er. "'Rock am Ring' ist für die Region ja auch unheimlich wichtig", ergänzte Festival Director Posth. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden sei immer super, fügte Matt hinzu. "Wir haben das Gefühl, dass wir sehr gerne zu Gast sein dürfen."

Es geht wirklich um Musik
1985 kamen mehr als 70.000 Musikfans am 25. und 26. Mai zum ersten Rock am Ring auf dem Nürburgring. Nicht mal 20 Bands standen auf der Bühne, darunter Joe Cocker, U2 und Chris de Burgh. In seiner 40-jährigen Geschichte musste sich das Festival auch einigen Herausforderungen stellen: Nach einem Einbruch der Besucherzahlen 1988 legte das Festival eine zweijährige Pause ein. 2015 und 2016 fand das Festival auf dem Flugplatz Mendig statt - bei Blitzeinschlägen wurden in beiden Jahren Dutzende Festivalbesucher und -besucherinnen verletzt. 2017 kehrte das Festival zum Nürburgring zurück, doch auch hier gab es einen Zwischenfall. Wegen Terrorgefahr wurde das Festival am Freitagabend unterbrochen, das Gelände geräumt. Am Samstag wurde das Festival aber fortgesetzt. 2020 und 2021 zog die Corona-Pandemie dem Festival den Stecker.

Bei "Rock am Ring" und "Rock im Park" gehe es wirklich um die Musik, meint Schwarz. "Die Leute kommen nicht dahin, weil es ein instagrammable Moment ist. Die Musik ist der rote Faden. Die Verbindung der Fans mit dem Festival ist besonders." Es sei immer das Ziel, einen guten Mix hinzubekommen. "Der Schwerpunkt dreht sich um Gitarrenmusik: Rock, Alternative, Metal", sagte er. Im Publikum gebe es alle Facetten unserer Gesellschaft. "Auch früher schon haben hier Acts gespielt wie Anastasia oder die Fugees", sagte er. "Rock am Ring ist dabei ein bisschen ein Labor für den Zeitgeist, den ich versuche, programmatisch abzubilden."


(dpa/bearbeitet durch Red)


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