EHC Neuwied ist die Nummer eins im Land
Rheinland-Pfalz-Pokal: Bären schlagen Zweibrücken im Final-Rückspiel mit 7:5 - Hornets hatten zwischenzeitlich mit zwei Toren Unterschied geführt
Neuwied. Bernd Arnold hatte sich das „Double“ gewünscht – seine Spieler erfüllten ihm diesen Wunsch. Nach dem Aufstieg in die Oberliga in der Vorwoche feierte der EHC Neuwied am Freitagabend (30.3.) den Gewinn des Rheinland-Pfalz-Pokals. Vor rund 650 Zuschauern gewannen die Deichstädter in einem turbulenten denn hochklassigen Spiel am Ende verdient mit 7:5 (2:2, 1:2, 4:1).
Die Dramatik des Spielverlaufs hätte dabei kaum interessanter sein können: Zweibrücken lag zwischenzeitlich mit zwei Toren in Führung, am Ende aber ging den Hornets in der Neuwieder Bärenhöhle spürbar die „Thermik“ verloren.
Die Gäste aus Zweibrücken stemmten sich von Beginn an mit nur zwölf Feldspielern gegen eine EHC-Mannschaft in Bestbesetzung, der jedoch anzumerken war, dass sie sich die Aufgabe leichter vorgestellt hatte. Selbst die Führung durch EHC-Stürmer und Kapitän Stephan Petry in Spielminute sieben brachte die Bären noch nicht auf Touren – im Gegenteil: 12 Sekunden nach dem 0:1 glich Zweibrücken durch Heiko Homberg aus (7.), kurz darauf traf Kapitän Bernd Hartfelder gar zur 2:1-Führung (12.). Zwar konnte Ernst Reschetnikow noch im ersten Abschnitt ausgleichen (13.), das 2:2 nach 20 gespielten Minuten überraschte dennoch die meisten Fans im Ice House.
„Zweibrücken hat das mit zwei Reihen sehr gut gespielt“, sagte EHC-Trainer Bernd Arnold. „Ich hatte früher damit gerechnet, dass sich unsere vier Reihen gegen diesen personell dezimierten Gegner durchsetzen.“ Zunächst aber war genau das Gegenteil der Fall: Miroslav Hantak traf in Überzahl zum 3:2 (31.), Georg Hähn erhöhte wenig später auf 4:2 für die Gäste (33.). Zwischen den beiden Treffern hatten die Neuwieder wie geplant den Torhüter gewechselt: Alexander Neurath hatte das Spiel begonnen, Tim Kühlem übernahm nach etwa der Hälfte der Spielzeit. An den Gegentoren traf beide keine Schuld.
Glück hatte der EHC zudem, als ein vermeintlich reguläres Tor von Zweibrücken zum 5:2 nicht anerkannt wurde: Die Scheibe lag nahe an der Torlinie und hatte diese wohl auch deutlich überquert, was aus Sicht des Unparteiischen jedoch nur schwer einsehbar war. So konnte Florian Lüsch mit einer schönen Einzelaktion auf der Gegenseite noch im zweiten Drittel auf 3:4 verkürzen (38.).
Dennoch – der EHC Neuwied lag in der Summe aus Hin- und Rückspiel noch immer zurück; in Zweibrücken hatte man 4:4 gespielt. Doch im letzten Drittel schoben die Deichstädter die Kräfteverhältnisse wieder zurecht. Ernst Reschetnikow glich zum 4:4 aus (44.), Marc Blumenhofen brachte die Gastgeber wieder in Führung (47.). Zwar stachen auch die Hornets noch ein Mal zu, das 5:5 durch Miroslav Hantak war jedoch das letzte sportliche Aufbäumen an diesem Abend. Willi Hamann (51.) und erneut Blumenhofen (54.) machten den 7:5-Erfolg perfekt. Der Sieg im letzten Heimspiel der Saison wurde den Deichstädtern mit dem Rheinland-Pfalz-Pokal versüßt – die Bären sind wieder die Nummer eins im Land.
„Meine Mannschaft hat sehr gut gespielt“, sagte Zweibrückens Spielertrainer Radovan Pastorek. „Wir konnten lange dagegen halten und haben unsere Chancen effektiv genutzt. Am Ende aber haben sich die vier Reihen von Neuwied durchgesetzt. Glückwunsch zum Pokalsieg.“ Spieler und Fans feierten nach Spielende ausgelassen mit dem Pokal den äußerst erfolgreichen Ausklang der Saison auf heimischem Eis. „Ich habe das erste Mal einen solchen Pokal gespielt“, sagte EHC-Keeper Tim Kühlem. „Dass wir den mit Neuwied gleich im ersten Anlauf gewinnen ist natürlich klasse. Das Spiel an sich war schon etwas zerfahren. Die haben uns mit ihren schnellen Toren immer wieder aus dem Konzept gebracht. Aber es war gut, wie wir das Spiel am Ende dann noch zu unseren Gunsten gedreht haben.“
Zum letzten Saisonspiel reisen die Neuwieder Bären am Sonntag zum ESC Darmstadt. Es ist das letzte Spiel in der Oberliga-Aufstiegsrunde, mit dem sich die Bären den dritten Platz im Oberliga West Pokal sichern wollen. Unterstützt wird die Mannschaft dabei von zahlreichen Fans, die unter anderem mit einem Bus nach Darmstadt fahren werden.
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