Tannenstraße in Selbach: Start für größtes Straßenbauprojekt seit Jahrzehnten
Von Lara Schumacher
Gepflegte Häuser, blühende Gärten – und dazwischen eine marode Straße: In Selbach-Brunken ist der Kontrast bislang deutlich sichtbar. Doch das soll sich ändern. Der Ausbau der Tannenstraße ist nicht nur dringend nötig, sondern auch der Auftakt für eine Reihe weiterer Maßnahmen.

Selbach-Brunken. Am 8. April um 11.00 Uhr fand vor Ort der Pressetermin zum offiziellen Start der „Ausbaumaßnahme Tannenstraße“ statt. Ortsbürgermeister Matthias Grohs, Beigeordnete Nina Hüsch sowie Vertreterinnen und Vertreter der Verbandsgemeinde, des Bauamts und der ausführenden Firmen informierten bei einem Ortstermin über das Bauvorhaben.
"Die Tannenstraße mit ihren technischen Nebenanlagen ist völlig marode", so Grohs. „Nach einer intensiven Planungsphase setzen wir nun das größte Infrastrukturprojekt der Ortsgemeinde der vergangenen Jahrzehnte um.“ Der Ortsbürgermeister sprach von einer notwendigen Investition in die Gegenwart – und in die kommenden Generationen.
Straßenausbau auf ganzer Länge
Insgesamt erstreckt sich die Maßnahme über rund 800 Meter. Etwa 600 Meter werden vollständig grundhaft erneuert – das bedeutet: alte Fahrbahnschichten werden abgetragen, die Straße wird von Grund auf neu aufgebaut. Auf weiteren 200 Metern erfolgt ein sogenannter Hocheinbau: Hier wird lediglich die Deckschicht erneuert. Die Kosten für diesen Abschnitt in den Außenbereichen trägt die Ortsgemeinde selbst. Künftig misst die Fahrbahn 5,50 Meter in der Breite. Bordsteine und Randbefestigungen wie Bankettplatten sorgen zusätzlich für Struktur.
Fokus auf Entwässerung und Versorgung
Ein zentrales Thema des Ausbaus ist die Entwässerung. Neue Regeneinläufe und ein Regenwassersammler mit drei Strängen sollen künftig Oberflächenwasser gezielt aufnehmen und in den Kohlbach ableiten. Auch Versickerungsflächen sind Teil des Konzepts. Der bestehende Schmutzwassersammler bleibt erhalten. Teilweise müssen Gas- und Wasserleitungen tiefergelegt werden.
Die Deutsche Glasfaser nutzt die Arbeiten, um Mehrverbundrohre mitzuverlegen. Für mehr Sicherheit und Energieeffizienz sorgt eine komplett neue Straßenbeleuchtung.
Belastung mit Perspektive
Die Bauzeit beträgt etwa ein Jahr. Während dieser Zeit ist die Straße größtenteils voll gesperrt. Die fußläufige Erreichbarkeit der Grundstücke soll aber jederzeit möglich sein – in Abstimmung mit der Baufirma.
Die Kosten für das Großprojekt liegen bei rund 2,4 Millionen Euro. Etwa 1,5 Millionen Euro sollen über Beiträge der Anlieger nach dem Landesgesetz über kommunale Abgaben (WKB) finanziert werden. Rund 90 beitragspflichtige Grundstücke sind betroffen, zwei Außenbereiche liegen in gemeindlicher Verantwortung.
"Kein Luxus, aber dringend notwendig"
„Wir leisten uns keinen Luxus“, betonte Grohs. „Wir tragen gemeinsam Verantwortung – auch für kommende Generationen.“ Gleichzeitig sei der Investitionsstau in der Gemeinde groß. Weitere Ausbaumaßnahmen würden folgen müssen. Eine Anwohnerin sprach beim Ortstermin von einem „katastrophalen Zustand“ der bisherigen Straße, äußerte aber auch Verständnis dafür, dass ein breiterer Ausbau aus Kostengründen nicht realisiert werde.
Grohs zeigte sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf und dem Zusammenhalt im Ort: „Die Anwohnenden begegnen der Maßnahme bisher sehr verständnisvoll. Wir sind guter Dinge – und freuen uns auf das Ergebnis.“ LJS
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