Die "Original Egerländer" versetzten Ransbach-Baumbach in einen Freudentaumel
Von Wolfgang Rabsch
In der Stadthalle von Ransbach-Baumbach erlebten die Zuschauer ein Konzert voller Emotionen und musikalischer Höhepunkte. Ernst Hutter, der langjährige Leiter der "Original Egerländer", verabschiedete sich mit seiner Abschiedstournee "Mein Finale" von seinen Fans.
Ransbach-Baumbach. Wenn bei Konzerten von Elvis, den Beatles, den Rolling Stones, den Teenie-Bands Take That oder den Backstreet Boys, von der Ekstase der kreischenden Fans berichtet wurde, dann passte dieses Wort beim Konzert von "Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten - Das Original" (kurz "Egerländer") in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach nicht. Der Ausdruck "Freudentaumel" ist eher angebracht, denn von der ersten Sekunde des Konzerts, wurden die Musikanten von jubelndem Beifall und Ovationen begleitet, inklusive Mitklatschen bei jedem Lied. Die Stadthalle war im wahrsten Sinne des Wortes, bis unter das Dach ausverkauft, sogar der kleine Saal wurde bestuhlt, damit möglichst viele Zuschauer das Konzert erleben durften. Eingefleischte Fans nahmen auch Anreisen aus mehreren hundert Kilometern in Kauf, um böhmische Volksmusik zu erleben und zu genießen.
"Mein Finale" - die Abschiedstournee von Ernst Hutter
Ernst Hutter, der legitime Nachfolger von Ernst Mosch, ist nunmehr seit 25 Jahren musikalischer Leiter der "Original Egerländer" und beabsichtigt, in diesem Jahr einen Generationenwechsel vorzunehmen und die musikalische Leitung in die Hände von Alexander Wurz zu legen. Um sich gebührend von seinen Fans zu verabschieden, befindet sich Ernst Hutter zurzeit auf seiner Abschiedstournee, die unter dem Titel "Mein Finale" vonstattengeht. Diese verläuft nicht nur quer durch die Bundesrepublik, sondern auch durch die Niederlande, die Schweiz und Österreich. Der endgültige Abschied erfolgt am 11. August 2025 in seiner Heimat, in Altusried, bei seinem Heimspiel und dem großen Finale.
Hutter ist seit 40 Jahren Teil der "Original Egerländer", er hat seine Karriere noch unter Ernst Mosch begonnen und nach dessen Tod vor 25 Jahren die musikalische Leitung übernommen und den Ruf fortgeführt, dass die "Egerländer" das erfolgreichste Blasorchester der Welt sind.
Das Konzert begeisterte das Publikum
Mit Edi Graf haben die "Egerländer" seit 2003 einen Moderator, der die Gene der Volksmusik und der "Egerländer" als Teil seines Lebens verinnerlicht hat. Schlagfertig und unterhaltsam, gab er Anekdoten aus dem Umfeld preis und scheute auch nicht davor, Hutter und das Blasorchester auf den Arm zu nehmen. Fester Bestandteil der "Egerländer" sind Katharina Praher und Nick Loris, die das Blasorchester bei vielen Liedern im typischen Egerländer Gesang begleiten. Graf kommentierte die hinkende Praher, die sich bei einem Sturz verletzt hatte, lakonisch mit den Worten "Gott sei Dank ist sie nicht auf den Mund gefallen".
Das Konzert war in mehrere Blöcke eingeteilt, zu jeweils drei Liedern, die Graf vorstellte und dabei einige interessante Details zum Besten gab. Hier eine kleine Auswahl der Lieder, die bereits bei der Ankündigung für Jubel sorgten: "Südböhmische Polka", "Ein Walzer zum Abschied", "Rauschende Birken", "Trompetensterne", "Böhmischer Wind", "Egerländer Festtagspolka", "So ein schöner Tag", "Wenn Egerländer träumen und Omama und Opapa". Drei Stilrichtungen bestimmten das Konzert: Polka, Walzer und Märsche, das machte das Konzert abwechslungsreich und unterhaltsam.
Die "Egerländer" können auch Swing
Bei dem Lied "Zeitenwende" wurde Wurz, der selbst noch aktiv im Blasorchester das Tenorhorn spielt, von Hutter offiziell als dessen Nachfolger vorgestellt. Mit diesem musikalischen Block bewiesen die "Egerländer", dass sie jederzeit in der Lage sind, wie eine Big Band zu spielen, sich der Moderne nicht verschließen und auch mit Swing im Rhythmus begeistern können.
Das Publikum wollte die "Egerländer" nicht ohne Zugaben von der Bühne gehen lassen, mehr als minutenlanger Jubel und Beifall als Dank ist kaum möglich. Bürgermeister Michael Merz, den eine seit Jahren dauernde Freundschaft mit Hutter verbindet, betrat am Ende die Bühne und dankte Hutter mit herzlichen Worten für die Freundschaft und auch dafür, dass die "Egerländer" Ransbach-Baumbach als einzigen Ort im Westerwald, schon mehrmals besuchten. Merz überreichte Hutter als kleiner Anerkennung der Stadt eine Flasche besten Weins und eine Porzellanfigur, die einen Engel darstellt.
Zufriedene Veranstalter
Im kurzen Gespräch nach dem Konzert, äußerten sich Sabine Hilbrecht, die Geschäftsführerin der Stadthalle und Bürgermeister Merz gegenüber den Kurieren und strahlten dabei um die Wette. Obwohl sie viele hochkarätige Künstler in die Stadthalle einladen, wäre das Konzert mit den "Egerländern" ein absolutes Highlight gewesen. Volksmusik würde die Menschen immer noch begeistern, was man auch daran erkennen konnte, dass Fans von weit her in die Töpferstadt gekommen wären, um den "Egerländern" zuzujubeln. (Wolfgang Rabsch)
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