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Nachricht vom 14.04.2025    

Digitalisierung in Altenkirchen: Muss die Region nachholen?

RATGEBER | Hinweis: Dieser Artikel ist für ein erwachsenes Publikum bestimmt und behandelt Themen (beinhaltet ggf. Links), die sich an Personen ab 18 Jahren richten. Während in Metropolen längst per App der Zahnarzttermin gebucht wird und die Verwaltung digital unterschreibt, wirkt Altenkirchen an vielen Stellen noch wie das gute alte Faxgerät. Solide, aber nicht gerade zukunftstauglich. Doch es tut sich was. Nicht immer auf den ersten Blick, nicht immer mit Highspeed, aber eben doch. Wer genauer hinschaut, erkennt: Die Region steht nicht still, sie sortiert sich. Die Frage bleibt jedoch: Reicht das?

Symbolbild (KI generiert)

Digitales Rückgrat auf dem Prüfstand
Die Zukunft ohne schnelles Internet ist kaum vorstellbar. Ob Homeoffice, Telemedizin oder der Livestream vom Gemeinderat – ohne Glasfaser läuft es so schleppend wie ein Windows-98-Update. Altenkirchen hat erkannt, dass Handlungsbedarf besteht. Die Zahlen klingen beeindruckend: 45 Millionen Euro fließen in den Glasfaserausbau – 15 Millionen vom Land, 30 Millionen vom Bund. Ziel ist es, knapp 4.000 Haushalte und Unternehmen anzuschließen.

Doch das Tempo bleibt hinter den Erwartungen zurück. Viele Orte befinden sich noch in der Vorvermarktung. Private Anbieter wie die Deutsche Glasfaser setzen auf eine Beteiligungsquote von mindestens 33 Prozent der Haushalte, bevor der Ausbau beginnt. Das ist ein Nadelöhr: Wer sich nicht beteiligt, bleibt unversorgt – oft betrifft das ganze Ortsteile.

Ambitionierte Pläne und realistische Hürden
GlasfaserPlus plant, in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld rund 6.000 Haushalte anzuschließen. Das Vorhaben ist ambitioniert, aber die Umsetzung braucht Zeit. Aktuell sind in Rheinland-Pfalz etwa 70 Prozent der Haushalte gigabitfähig, Altenkirchen liegt darunter. Die digitale Grundversorgung ist also noch nicht flächendeckend gesichert, sondern auf dem Weg.

Warum viele digitale Projekte noch in den Kinderschuhen stecken
Ideen für die Digitalisierung gibt es viele, doch die Umsetzung stockt oft. Schulen sind ein gutes Beispiel: Digitale Tafeln, WLAN und Tablets sind geplant, aber nur teilweise realisiert. Neben Budgetfragen bleibt unklar, wer die Technik wartet oder Lehrkräfte schult. Auch in Behörden gibt es Hürden. Komplexe Prozesse, wechselnde Zuständigkeiten und veraltete Technik bremsen den Fortschritt. Was in Großstädten funktioniert, sorgt in kleineren Orten wie Gebhardshain oft für Skepsis.

Ein Blick in die Welt des Online-Glücksspiels zeigt, wie wichtig eine stabile Infrastruktur ist. Auch virtuelle Angebote wie das NetBet Casino benötigen schnelles Internet. Selbst solche Nischen profitieren vom Netzausbau – ein Zeichen, wie vielfältig der Bedarf ist.

Verwaltung, Mittelstand und Co
Die Digitalisierung hat die Verwaltung erreicht – zumindest als Ziel. Das Onlinezugangsgesetz 2.0 soll digitale Bürgerkonten ermöglichen, sodass Anträge bequem von zu Hause erledigt werden können. Doch die Umsetzung ist oft noch Zukunftsmusik.

In der Wirtschaft gibt es ein gemischtes Bild. Manche Unternehmen nutzen moderne Tools und Cloudlösungen, andere kämpfen mit veralteten Systemen. Besonders kleine Betriebe stehen vor Herausforderungen: Zeitmangel, knappe Budgets und fehlendes Fachpersonal bremsen. Unterstützung kommt von der Wirtschaftsförderung, etwa durch Programme wie DigiMit² oder das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum. Workshops und Beratungen sollen helfen, digitale Hürden zu überwinden.

Fördergelder und Milliardenpakete
Geldmangel ist kein Hindernis – zumindest theoretisch. Neben regionalen Mitteln steht ein 500-Milliarden-Euro-Sonderschulden bereit, von dem etwa 100 Milliarden an Kommunen fließen sollen. Altenkirchen könnte profitieren, doch die Verteilung ist noch unklar. Erfolg hängt von konkreten Projekten und strategischen Anträgen ab. Der Glasfaserausbau zeigt, dass Förderung Wirkung hat – weitere Vorhaben müssen folgen.

Zwischen Chancen und Unsicherheit
Digitalisierung ist ein Gemeinschaftsprojekt. Ob Glasfaser gebaut wird, hängt oft von der Beteiligung der Bürger ab. Doch Informationslücken erschweren Entscheidungen, besonders für ältere Menschen. Niedrigschwellige Angebote und klare Kommunikation sind nötig.

Auch soziale Unterschiede spielen eine Rolle. Nicht jeder Haushalt hat Zugang zu schnellem Internet oder modernen Geräten. Um niemanden zurückzulassen, sind Schulen, Vereine und Unternehmen gefragt. Sie können durch Weiterbildung oder digitale Tools Inklusion fördern.

Wettlauf um die Zukunft
Im Vergleich zu Städten wie Mainz oder Trier hat Altenkirchen Nachholbedarf. Doch der ländliche Raum hat Vorteile: Weniger Bürokratie, schnellere Entscheidungen und mehr Nähe. Mit Konzepten wie Smart Village, Telemedizin oder digitalen Bürgerdiensten könnte die Region Vorreiter werden.

Prioritäten setzen ist entscheidend. Nicht alles ist gleichzeitig machbar, aber was angepackt wird, sollte konsequent umgesetzt werden. Digitalisierung braucht klare Ziele und engagierte Menschen. Altenkirchen kann den Anschluss schaffen – mit Strategie, Ideen und Tatendrang. (prm)

Hinweis zu den Risiken von Geldanlagen und Glücksspielen:

Glücksspiel kann süchtig machen. Spielen Sie verantwortungsbewusst und nutzen Sie bei Bedarf Hilfsangebote wie die Suchtberatung (Link: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Glücksspielsucht).

Ebenso birgt jede Geldanlage Risiken. Investieren Sie nur so viel, wie Sie bereit sind zu verlieren, und informieren Sie sich gründlich über die Anlageprodukte, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Dieser Artikel stellt keinerlei Finanz- oder Anlageberatung dar. Die Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle Beratung durch einen qualifizierten Experten.


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