Pressemitteilung vom 16.04.2025
Keine Trennung der KiTas in Weyerbusch durch einen Zaun
Es ist eigentlich ein ganz originärer Gartenzaun, wie er auf fast jedem Außengelände einer Kita im Kreis Altenkirchen zu finden ist. Ein Schutz. Eine Sicherheit. In Weyerbusch war er allerdings bislang auch das: eine Barriere.

Weyerbusch. Auf der einen Seite die Knirpse der kommunalen Kita "Sonnenschein", auf der andere die des Förderkindergartens der "Lebenshilfe". Seit vielen Jahren beste Nachbarn, und doch durch diesen Zaun getrennt. Was nunmehr der Vergangenheit angehört. Mit einem Mini-Fest wurde jetzt die Öffnung eines (neuen) Zauntores gefeiert – ganz wie bei den Großen mit Schlüsselübergabe auf Samtkissen und dem offiziellen Zerschneiden eines Bandes.
Ein kleiner Akt mit großer symbolischer Wirkung, zeigt sich doch hier: In Weyerbusch ist der Inklusionsgedanke in den Kitas allgegenwärtig – und nun auch auf der Wiese zu finden. Die Idee zum Einbau eines Tores hatte Antje Gerhards, Leiterin der Kita "Sonnenschein", vor rund einem Jahr. Mit der Idee rannte sie – im wahrsten Sinne des Wortes – sowohl bei "Lebenshilfe"-Kollegin Claudia Staats-Hottgenroth als auch den Trägern in Altenkirchen und Steckenstein offene Türen ein, die "Lebenshilfe" sorgte für eine schnelle Umsetzung. "Wir pflegen schon so lange gute Kontakte mit vielen wunderbaren Begegnungen, da hat der Zaun nur gestört", berichtete Gerhards. "Durch das neue Tor entstehen jetzt noch mehr Begegnungs- und Vernetzungsmöglichkeiten." So sieht es auch Staats-Hottgenroth: "Wir freuen uns riesig, dass wir so noch enger zusammenrücken und die Kinder sich auch abseits gemeinsamer Veranstaltungen treffen können."
Die beiden Kitas leben mit ihrer täglichen Arbeit das vor, was momentan das Jugendamt des Kreises durch "AIKA", die "Aktive Inklusionsoffensive", erreichen will: Die Kompetenzen in Sachen Inklusion in möglichst vielen Kitas stärken und verbessern. In Weyerbusch spielt auch die unterschiedliche Größe und Konzeption rein gar keine Rolle: In der Kita "Sonnenschein", die 2025 übrigens das "50-Jährige" feiert, werden in fünf Gruppen 120 Kinder betreut, in der Förderkita sind es in zwei Gruppen maximal 20. "Wir sind alle gleich, jeder und jede hat Besonderheiten", bringt es Staats-Hottgenroth auf den Punkt. Die Einrichtung hat sich aktuell auf Namenssuche begeben, Vorschläge sind herzlich willkommen.
Zur Feier des Tages zeigte sich die Sonne am wolkenlosen Himmel, der Gartenzaun war mit bunten Luftballons geschmückt, und die "Sonnenschein"-Kinder sangen in vier Sprachen ein Willkommenslied. Kaum war das Tor geöffnet, ging es sofort hinüber. Ohne Scheu, ohne Vorurteile. "Das hier ist eine super Sache und ein Musterbeispiel dafür, wie man mit einfachen Mitteln Barrieren abbauen kann", sagte Sascha Koch, Fachbereichsleiter Soziales und Generationen, bei der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld. Michael Blachut, Geschäftsführer der "Lebenshilfe" im Kreis Altenkirchen, sprach von einem Leuchtturmprojekt. "Es ist ein tolles Beispiel dafür, wie Inklusion im Alltag und schon bei den Kleinsten gelingen kann." (PM)
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