Das Mirakelbuch - Erzählungen aus dem Westerwald
Dierdorferin Michaela Abresch veröffentlicht ihr erstes Buch
Dierdorf. Das Mirakelbuch ist ein historischer Roman mit zwölf düsteren Geschichten aus dem dunklen Mittelalter, die im Westerwald handeln, in Dörfern, Klöstern, Burgen und Auen, die man in der Region gut kennt.
In chronologischer Abfolge, beginnend im Jahr1324, lässt die Dierdorfer Autorin Michaela Abresch ihre Leser teilhaben an bedeutsamen Lebensabschnitten von jungen Frauen, Mädchen mit großem Lebensmut oder besonderen Fähigkeiten. Die Geschichten erzählen von Begegnungen, die für die Protagonistinnen
lebensbestimmend sind. Das Düstere, das zunächst bedrückend wirkt, weicht der Erkenntnis, dass in allen Geschichten eine ganz besonders tiefe Liebe Antrieb und Schicksal ist.
Die Erzählungen sind atmosphärisch so dicht formuliert, die Personen so genau und einfühlsam beschrieben, dass das Kopfkino weiterläuft, nachdem man den Schlusspunkt bereits gelesen hat. Man bangt mit der armen Gela, mit der Äbtin Klara von Reichenstein, den beiden Isenburger Gretas, der wegen Hexerei zum Tode verurteilten Dierdorferin, der erblindenden Line, der entehrten Magdalena, der Handleserin und dem Zimmermädchen.
Die Handlungsorte und Zeitgeschehnisse sind präzise recherchiert, Historie und Fiktion geschickt miteinander verwoben. Das Martyrium der Pest, die Angst vor dem bösen Wolf, Feudalstrukturen, Kirchenmacht und mittelalterlicher Wunderglaube bilden das Grundgewebe, in das persönliche Schicksale eingeknüpft sind.
Die letzte Erzählung, die bereits in der Kaiser- und Bismarckzeit handelt, gibt dem Buch den Titel. „Mirakel“ heißt „Wunder“. Michaela Abreschs erstes eigenes Buch, das im ACABUS-Verlag erschienen ist, ist ein wunderbares Werk, das auf Nachfolger hoffen lässt. Helmi Tischler-Venter
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