Mordprozess in Frankfurt: Plädoyers erwartet
Ein ungewöhnlicher Mordprozess zieht derzeit die Aufmerksamkeit auf sich. Ein Mann aus Nastätten steht im Verdacht, einen Obdachlosen ermordet zu haben, um ins Gefängnis zu kommen.

Frankfurt/Main. Hat ein 30-jähriger Mann aus Nastätten tatsächlich einen obdachlosen Rollstuhlfahrer ermordet, um der Obdachlosigkeit zu entfliehen und im Gefängnis Unterschlupf zu finden? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Prozesses am Frankfurter Landgericht, bei dem am Dienstag, dem 22. April um 13 Uhr die Plädoyers erwartet werden.
Der Angeklagte soll keinen Job, keine Wohnung und kein Geld gehabt haben. Um seiner prekären Lage zu entkommen, habe er laut Staatsanwaltschaft beschlossen, einen Mord zu begehen. Der Tat vorausgegangen seien Google-Suchen wie "Gefängnis letzte Rettung" und "U-Haft wie ist das eigentlich?". Am Abend des 7. März 2024 soll er einem Obdachlosen im Frankfurter Bahnhofsviertel gefolgt und ihn mit einem Küchenmesser mindestens zehnmal in den Rücken gestochen haben. Das Opfer erlag kurz darauf seinen Verletzungen in der Uniklinik.
Beim Prozessauftakt gab der Anwalt des Angeklagten an, dass es sich um Notwehr gehandelt habe. Der Obdachlose soll mit einem angezündeten Gasbrennerfeuerzeug auf den Angeklagten zugerollt sein und gedroht haben: "Ich zünde dich jetzt an." In diesem Moment habe der Angeklagte reflexartig das Messer gezogen.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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