SRS-Chef Daniel Mannweiler kehrt bei Duathlon-WM auf bekanntes Terrain zurück
Für ihn ist es beinahe ein Heimspiel: Wenn Triathlet Daniel Mannweiler sich bei der Duathlon-Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz dem Starter stellt, weiß er in Alsdorf (bei Aachen) am Sonntag, 27. April, auch zahlreiche Unterstützer an der Strecke, die zehn Kilometer Laufen, 60 Kilometer auf dem Rad und noch einmal zehn Kilometer Laufen umfasst.

Altenkirchen. Von der Kreisstadt Altenkirchen nach Alsdorf (bei Aachen und nicht das bei Betzdorf) ist es nicht viel weiter als einen Katzensprung. Deswegen kann sich Daniel Mannweiler, Vorstandsvorsitzender der christlichen Non-Profit-Sportorganisation „Sportler ruft Sportler“ (SRS) in Altenkirchen, auch lautstarker Unterstützung gewiss ein, wenn er sich am Sonntag, 27. April, um den Titel des Duathlon-Weltmeisters in der Klasse 45-49 Open AG bewirbt und sich zunächst gegen 38 Konkurrenten durchsetzen muss. Vor den Erfolg haben die Ausrichter eine Quälerei über insgesamt 80 Kilometer gestellt, die sich in 60 Kilometer Radfahren und zweimal zehn Kilometer Laufen aufteilen. Mannweiler, von Hause eigentlich Triathlet, verspürt inzwischen ein wenig Druck: „Ich freue mich auf die WM und bin gut drauf. Das Nationaltrikot hat aber ein ganz schönes Gewicht auf meinen Schultern. Es gab schon das ein oder andere Gebet. Wie auch immer es ausgehen wird, ich will alles geben. Persönlich ist das meine größte WM-Teilnahme seit zehn Jahren.“ Für den internationalen Wettkampf qualifizierte sich der heimische Ausdauersportler bei der Duathlon-WM vor zwei Jahren in Spanien. Er wurde beim Sprintrennen auf der Straße (fünf, 20 und 2,5 Kilometer) Vierter und beim Cross-Duathlon mit dem Mountainbike Dritter.
Nur gute Erinnerungen an Alsdorf
An Alsdorf hat Mannweiler gute Erinnerungen. „Bei den ersten Austragungen des Duathlons in Alsdorf vor vielen Jahren war ich am Start und durfte mehrere Jahre in Folge gewinnen. Es ist eine Freude für mich, an diesen Ort zurückzukehren“, hofft er sozusagen auf ein klein bisschen Heimvorteil und weiß: „Die Laufstrecke ist sehr flach und jeweils ein 2,5 Kilometer langer Rundkurs. Es ist schön, Freunde und Fans so öfter zu sehen, aber auch herausfordernd, bei Vollgas am Limit zu rennen, Adrenalin und Aufregung zu spüren und sich bei den Runden nicht zu verzählen.“ Der Radkurs bestehe aus drei Runden und sei vom Profil her leicht wellig mit vielen Kreisverkehren und Wendepunkten. „Das heißt, es muss immer wieder abgebremst und angetreten werden. Das Radfahren wird als Zeitfahren ausgetragen, also mit Zeitfahrrad in Aeroposition, das Bike hat aerodynamischen Laufräder“, ergänzt er, es sei ihm eine ganz besondere Freude, dass „der Veranstalter mich als WM-Botschafter ausgewählt hat. Den Sport, die Sportler, die Veranstaltung zu vertreten, also das, wofür wir uns bei SRS gerne einsetzen“. Los geht es am Sonntag um 8 Uhr (Profi-Männer), die Profi-Frauen folgen um 8.10 Uhr, ehe die Amateure von 8.40 Uhr an auf die Strecke geschickt werden. „Es wird den Sportlern und Zuschauern eine großartige Atmosphäre geboten. Die Sieger werden sicher in unter drei Stunden das Ziel erreichen“, vermutet Mannweiler. Schon abgehakt hat er einen repräsentativen Termin vor Ort, ein Interview mit dem WDR, in dem er Rede und Antwort stand.
Mekka der Duathleten
Seit mehr als zehn Jahren hat sich die Kleinstadt in der Nähe von Aachen um den Mix aus Laufen, Radfahren und erneutem Laufen verdient gemacht, beschreibt die Homepage der Deutschen Triathlon Union (DTU). Bereits sieben Mal richtete der Marathon-Club Eschweiler als verantwortlicher lokaler Veranstalter Deutsche Meisterschaften im Duathlon aus, zweimal zudem Europameisterschaften – die derzeit letzte im vergangenen Jahr. Aufgrund der langjährigen Erfahrung bei der Umsetzung herausragender Meisterschaften im Rahmen des Powerman Alsdorf, so die offizielle Bezeichnung des Wettbewerbs, ist auch World-Triathlon-Präsidentin und IOC-Mitglied Marisol Casado (Spanien) zuversichtlich, dass 2025 ein weiteres Highlight in Nordrhein-Westfalen bringen wird: „Wir haben volles Vertrauen, dass die Deutsche Triathlon Union und die lokalen Organisatoren ein außergewöhnliches Erlebnis für Athletinnen und Athleten sowie Fans bieten und den prestigeträchtigen Charakter dieser Weltmeisterschaft aufrechterhalten werden.“ Patrick Thevis freut sich als Chef des Organisationskomitees ebenfalls über die Anerkennung: „Wir sind unglaublich stolz und demütig zu gleich. Als wir 2010 mit der ersten Duathlon-Veranstaltung an den Start gegangen sind, hätte niemand damit gerechnet, dass der Marathon-Club Eschweiler irgendwann einmal eine Weltmeisterschaft im Duathlon austragen darf. Wir freuen uns auf das Rennwochenende und werden allen Athletinnen und Athleten, Offiziellen sowie Besucherinnen und Besuchern ein großartiges Event anbieten.“
Rekordzahl an Nennungen
Die Aachener Zeitung ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass wir einen Rekord aufgestellt haben. Das hatte ich mir gewünscht“, zitiert sie Thevis, „bisher hatten wir 2019 die meisten Nennungen. Aber nach den Absagen in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 haben wir wie alle Leichtathletik-Veranstaltungen einen Einbruch erlitten, von dem wir uns nun erholt haben.“ Eingegangen sind bislang 1043 Nennungen aus 29 Nationen, neben einem fast 30-köpfigen Team aus den USA kommen unter anderem auch Sportler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Australien, Brasilien und Mexiko. Auch der Sieger der vergangenen beiden Jahre, der Däne Simon Jörn Hansen, der sich in Alsdorf zum Europameister kürte, wird wieder dabei sein.
Je 3750 US-Dollar für die beiden Sieger
Zugesagt hatten schon frühzeitig starke deutsche Starter wie die dreifache Triathlon-Weltmeisterin Merle Brunnée (Heidelberg), Simon Huckestein (Butzbach), die beide 2024 in Alsdorf jeweils Deutsche Meister wurden, sowie Maja Betz (Ostheim), die 2023 in Alsdorf den deutschen Titel verbuchte, und immer noch den Streckenrekord hält. „Und bis 48 Stunden vorher kann ja auch für das Eliterennen noch gemeldet werden“, weiß Thevis. Mit 30.000 Dollar Preisgeld zählt der Powerman Alsdorf zu den besser dotierten Veranstaltungen in dieser Sportart. „Nur die ganz großen Duathlons schütten mehr aus als wir, die anderen nicht mehr als 25.000“, unterstreicht er. Die Sieger erhalten je 3750 US-Dollar, „das ist in dem Sport schon eine Ansage“. (vh)
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