Werbung

Pressemitteilung vom 25.04.2025    

Ein Jahr Konsumcannabisgesetz: Rheinland-Pfalz zieht Bilanz

Seit einem Jahr ist der private Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert. Innenminister Michael Ebling und die rheinland-pfälzischen Polizeibehörden haben nun eine erste Jahresbilanz gezogen. Welche Auswirkungen hat das Gesetz auf die Kriminalitätsstatistik und die Verkehrssicherheit?

Von links nach rechts: Michael Ebling (IM), Friedel Durben (IdP), Mario Germano (LKA-Präsident). Foto: Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz

Mainz. Seit dem 1. April 2024 regelt das Konsumcannabisgesetz den privaten Besitz, Anbau und Konsum von Cannabis für Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland. Innenminister Michael Ebling, Friedel Durben, Inspekteur der Polizei, und Mario Germano, Präsident des Landeskriminalamtes, präsentierten nun die erste Bilanz der rheinland-pfälzischen Polizeibehörden.

"Seit das Gesetz zur Teillegalisierung in Kraft getreten ist, konnten wir für das Jahr 2024 rund 5.400 Cannabisverstöße beobachten - ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen in diesem Bereich um 54 % im Vergleich zum Vorjahr", erläuterte Innenminister Michael Ebling. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Strafverfahren im Bereich des Eigenkonsums von Cannabis weggefallen sind. Die Polizei könne nun Personal und Technik gezielter zur Bekämpfung schwerer Rauschgiftkriminalität einsetzen. Dennoch verfolgen die Polizeibehörden den Handel und die Einfuhr von Cannabis sowie den Anbau außerhalb der Neuregelung weiterhin konsequent.

Im Rahmen von Verstößen gegen das Konsumcannabisgesetz ermittelte die rheinland-pfälzische Polizei seit Inkrafttreten 793 Tatverdächtige. Der Anteil der Unter-21-Jährigen betrug im Jahr 2024 29,1 Prozent und lag im ersten Quartal 2025 bei 28,8 Prozent. Trotz eines Rückgangs stellen Delikte im Zusammenhang mit Cannabis mit 40,2 Prozent auch im Jahr 2024 den größten Anteil der Rauschgiftdelikte dar.

Friedel Durben, Inspekteur der Polizei, berichtete über die Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit: "Während die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss im Jahr 2024 von 384 auf 407 gestiegen ist, ging die Zahl der Unfälle unter Einfluss von Cannabis im Vergleich zu 2023 um mehr als ein Viertel von 235 auf 173 zurück." Die rheinland-pfälzische Polizei werde die Entwicklung langfristig beobachten und weitere Präventions- und Kontrollmaßnahmen durchführen, um Drogenfahrten zu verhindern.



Gezielte polizeiliche Kontrollmaßnahmen umfassten in der Vergangenheit An- und Abfahrtskontrollen bei größeren Veranstaltungen. Zur zielgruppenspezifischen Prävention wurde verstärkt auf Social-Media-Kanäle und die Kampagne "Schlüsselmoment" gesetzt, die für sichere Verkehrsalternativen wirbt.

Mario Germano, Präsident des Landeskriminalamts, betonte: "Die Strafverfolgungsbehörden in Rheinland-Pfalz bleiben konsequent im Kampf gegen Drogenkriminalität. Zudem warnen wir auch weiterhin vor den erheblichen Risiken des Cannabiskonsums insbesondere für Kinder und Jugendliche."

Innenminister Ebling hob hervor, dass die Bundesregierung mit der Teillegalisierung einen ersten Schritt hin zu einer verantwortungsvollen Drogenpolitik gemacht habe. Allerdings sei die erlaubte Menge von 50 Gramm Cannabisblüten, die bis zu 333 Konsumeinheiten im Monat ergeben könnten, Gegenstand der Evaluation des Gesetzes. Diese wird von der Universität Tübingen durchgeführt, an der sich auch Rheinland-Pfalz beteiligt. "Unsere Polizeibehörden sind hervorragend aufgestellt, um die gesetzliche Neuregelung auch in Zukunft konsequent durchzusetzen", so Ebling.


Mehr dazu:   Blaulicht   Gesellschaft  
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Bücherfreunde tauschen und stöbern in Malberg

Am Samstag, dem 26. April, wird die Grundschule in Malberg zum Treffpunkt für alle, die gedruckte Bücher ...

Richtfest im Zoo Neuwied: Seehundanlage vor der Fertigstellung

Am Freitag, dem 25. April trafen sich viele Menschen an der von einem hohen Kran überragten Baustelle ...

Ahmadiyya Muslim Jamaat kondoliert zum Tod von Papst Franziskus

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland hat mit Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. In ...

Jobcenter-Beirat informiert sich über erfolgreiche Arbeitsmarktmaßnahme "Jobturbo"

In Betzdorf traf sich der Beirat des Jobcenters Kreis Altenkirchen, um sich ein Bild von der Arbeitsmarktmaßnahme ...

Dreifachmord in Weitefeld: Neue große Suchaktion geplant

In Weitefeld hat ein Dreifachmord die Region erschüttert. Seit dem 6. April fehlt jede Spur von dem Verdächtigen, ...

Kleiner Wäller Rund um Mabühl: Naturgenuss und spannende Einblicke

Der "Kleine Wäller Rund um Mabühl" ist eine kurze, aber abwechslungsreiche Wanderung im Westerwald. Mit ...

Weitere Artikel


Jobcenter-Beirat informiert sich über erfolgreiche Arbeitsmarktmaßnahme "Jobturbo"

In Betzdorf traf sich der Beirat des Jobcenters Kreis Altenkirchen, um sich ein Bild von der Arbeitsmarktmaßnahme ...

Ahmadiyya Muslim Jamaat kondoliert zum Tod von Papst Franziskus

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland hat mit Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. In ...

Richtfest im Zoo Neuwied: Seehundanlage vor der Fertigstellung

Am Freitag, dem 25. April trafen sich viele Menschen an der von einem hohen Kran überragten Baustelle ...

Rheinland-Pfalz trauert um Papst Franziskus - Trauerbeflaggung und Kondolenzbuch

In Rheinland-Pfalz wird zur Beisetzung von Papst Franziskus eine besondere Geste der Trauer vollzogen. ...

Zahl der gemeldeten Behandlungsfehler in Rheinland-Pfalz steigt

Die Techniker Krankenkasse (TK) verzeichnet im Jahr 2024 einen Anstieg der gemeldeten Fälle vermuteter ...

Schweitzer räumt Fehler ein - Neutralitätsgebot verletzt

Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hat sich gegenüber der CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz zu ...

Werbung