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Nachricht vom 27.04.2012    

Etzbacher Internet-Notstand wird behoben

Die mangelnde Telefon- und Breitbandversorgung in Etzbach, und hier vor allem im Industriepark (IPS) gehört demnächst der Vergangenheit an. Mit einem symbolischen Spatenstich wurden jetzt die Tiefbauarbeiten für die Verlegung von schnellem DSL bis zu 50.000 kbit/s eingeleitet. Zu den Investitionskosten von rund 100.000 Euro haben sich der IPS und die Ortsgemeinde Etzbach arrangiert und Lösungen gefunden.

Etzbach erhält schnelles Internet mit bis zu 50.000 kbit/s. Zum symbolischen Spatenstich traf man sich an der Leerrohrtrasse zwischen Hamm und Etzbach. IPS-Geschäftsführer Edgar Peters (rechts) und Etzbachs Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann hatten eigene Verhandlungen geführt. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel

Etzbach/Hamm. Im März des vergangenen Jahres „funkten“ Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann und Edgar Peters, Geschäftsführer des gemeindeeigenen Industriepark GmbH, gegenüber Vertretern der Wirtschaftsförderung, Verwaltung, Versorgungsunternehmen sowie einheimischen Politikern „SOS“ im Bezug auf die vorhandene Breitbandversorgung in Etzbach.

Das nicht zu überhörende Signal über den katastrophalen Internet-Zustand der mehrmals in der Woche die Systeme der Firmen zusammen brechen lässt, die auf Internet und schnelle Datenübermittlung angewiesen sind, wurde auch von im Industriepark ansässigen Unternehmen an einem „Runden Tisch“ anschaulich mit dokumentiert. „Dann geht nichts mehr. Es gibt Ausfälle in Produktionsbereichen, Maschinen stehen still und zwangsläufig gehen Aufträge verloren“, so die übereinstimmenden Aussagen (der AK-Kurier berichtete).

Der Hilfeschrei „Wir brauchen schnelles Internet – koste es, was es wolle“ hallte überaus eindrucksvoll und nachhaltig. Die Telekom sah sich als Versorger ad hoc außerstande, zügig Abhilfe zu schaffen, da kommunikationstechnisch lediglich eine über 40 Jahre alte Kupferleitung von Hamm nach Etzbach aus führt.

Ortsgemeinde und Industriepark waren somit fast alleine auf sich gestellt, aber zum schnellen Handeln gezwungen. Die Verantwortlichen nahmen sich der Sache an, gründeten mit Teilnehmern des „Runden Tisches“ einen Arbeitskreis, der schnell und präzise Abwägungen vornahm und richtiges, zukunftsweisendes Handeln gegenüber der Ortsgemeinde Etzbach in Vorschlag brachte und von vornherein voll auf „Zukunft“, nämlich Einsatz von Glasfaser, setzte.

Ende September fasste der Ortsgemeinderat Etzbach den Beschluss zum Ausbau der Breitbandvorsorgung und ermächtigte den Ortsbürgermeister, weitere Verhandlungen zu führen und die notwendige Ausschreibung für die Telekommunikationsleistung vorzubereiten.
Vier Monate später war dann bereits alles in „trockenen Tüchern“. Durch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit der Deutschen Telekom Anfang dieses Jahres wurde für die Ortsgemeinde Etzbach der Weg für eine leistungs- und zukunftsfähige Breitbandversorgung geebnet.

Der Vertrag sieht vor, dass die Deutsche Telekom mit finanzieller Unterstützung der Ortsgemeinde Etzbach, des Industriepark Etzbach sowie Firmen eine DSL-Verbindung mit einer Bandbreite von bis zu 50.000 kbit/s im Download erstellt. Um das Projekt noch schneller umsetzen zu können, entschied sich die Ortsgemeinde, die Tiefbauarbeiten in Eigenregie durchzuführen. Nachdem die Ausschreibung für diese Baumaßnahme abgeschlossen und der Auftrag vergeben wurde, konnte in den vergangenen Tagen bereits mit den Bauarbeiten begonnen werden. Von der schnellen Internetanbindung (50.000 Kilobit pro Sekunde) wird die gesamte Ortslage Etzbach profitieren.
In die 1,6 Kilometer lange und 60 Zentimeter breite Trasse von Hamm nach Etzbach werden für die Telekom zwei Leerrohre mit jeweils einem Durchmesser von 50 Millimeter und ein Leerrohr für die Ortsgemeinde Etzbach „für alle Fälle“ mit einem Durchmesser von 100 Millimeter verlegt. Als zukünftiger Netzbetreiber in der Ortsgemeinde Etzbach beteiligt sich auch E.ON Mitte bei der Herstellung der Hamm-Etzbach-Verbindung mit einem Leerrohr von 175 Millimeter, in das später im Zuge von Netzbaumaßnahmen ein Erdkabel eingezogen werden kann. Durch das besondere Engagement der Verantwortlichen konnte unbürokratisch und kurzfristig eine Beteiligung von E.ON Mitte an der Baumaßnahme koordiniert werden.



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Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann und IPS-Geschäftsführer Edgar Peters zeigten sich beim symbolischen Spatenstich erfreut, dass mit dem Glasfaserausbau eine insbesondere für den Gewerbestandort Etzbach außerordentlich wichtige Infrastrukturmaßnahme umgesetzt wird. Für viele der Unternehmen im Industriepark, dies wurde in den vergangenen Monaten in Gesprächen immer wieder deutlich, ist eine ausreichende Breitbandversorgung von existenzieller Bedeutung und mithin ein entscheidender Standortfaktor.

Die erforderlichen Investitionen wurden mit 100.000 Euro ermittelt. Vorfinanziert werden sie von der IPS Etzbach, um dann nach Ermittlung der bereinigten Kosten von dieser mit zwei Fünftel und von der Ortsgemeinde Etzbach mit drei Fünftel übernommen zu werden.

Stuhlmanns und Peters Dank galt der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Altenkirchen, der Verbandsgemeindeverwaltung Hamm sowie der Firma Athanus Partners GmbH aus Oberursel, die sich gemeinsam für die Realisierung des Projektes eingesetzt haben und weiter einsetzen, sowie E.ON Mitte und der mit den Tiefbauarbeiten beauftragten Firma Kölsch aus Hachenburg. (rö)


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