MdL Wehner besuchte Christophorus Grundschule in Betzdorf-Bruche
Mdl Thorsten Wehner besuchte die Christophorus Grundschule in Betzdorf Bruche, um gemeinsam mit Vertretern von Schulleitung, Personalrat und Elternbeirat über die aktuelle Situation der Einrichtung zu diskutieren. Die Christophorus Grundschule ist aufgrund der Kombination aus gebundener Ganztagsschule und Schwerpunktschule landesweit einmalig.
Betzdorf. Im Rahmen seiner Hintergrundgespräche mit den Schulleitungen im Kreis Altenkirchen besuchte der Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner jetzt die Christophorus Grundschule in Betzdorf-Bruche. Neben Schulleiter Alexander Waschow und Konrektorin Ute Mülling nahmen an dem Gedankenaustausch auch Förderschulpädagoge und Personalratsvorsitzender Werner Alebrand und Bettina Langholz vom Schulelternbeirat teil.
Die Kombination einer gebundenen Ganztagsschule und Schwerpunktschule findet man in der Form landesweit nur an diesem Standort. An diese Besonderheit der Brucher Grundschule in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde Betzdorf erinnerte Alexander Waschow zu Beginn des Dialogs. Lob gab es vom Schulleiter für die Ausstattung der Schule. Rund zwei Millionen Euro waren in den zurückliegenden Jahren in den Umbau und die Sanierung des Gebäudes investiert worden. Neben dem Bau der Mensa und einem neue Mehrzweckraum waren umfangreiche Maßnahmen zur behindertengerechten Nutzung der Räumlichkeiten sowie für Heizung und Brandschutz umgesetzt worden.
Ein Merkmal der Schwerpunktschule ist die Integration beeinträchtigter Kinder in die Regelklassen. Das Kollegium wird dabei von Lehrerinnen und Lehrern der Förderschule sowie von pädagogischen Fachkräften unterstützt. „Die besonderen Herausforderungen an unserer Schule werden von den Kolleginnen und Kollegen ohne Vorbehalte angenommen“, erklärte Ute Mülling. Auch über die Unterrichtsversorgung gebe es keinen Grund zu klagen. Das Land stellt der Schule aufgrund der besonderen Situation zusätzliche Lehrerstunden zur Verfügung. Die personellen Anforderungen müssten auch bei zukünftigen Lehrerzuweisungen entsprechend berücksichtigt werden und dürften sich nicht allein an Schüler- und Klassenzahlen orientieren, so Waschows Bitte an den Landtagsabgeordneten. Wehner wies auf die laufenden Diskussionen auf Landesebene hin. Man müsse genau hinschauen, welche finanziellen Erfordernisse vor Ort notwendig seien und was an Lehrern in Zukunft gebraucht werde, so der SPD-Politiker mit Blick auf den demographischen Wandel. Deshalb habe das Bildungsministerium auch ein Gutachten beim renommierten Bildungsforscher Prof. Dr. Klemm in Auftrag gegeben. Dessen Ergebnisse würden in Kürze vorgestellt.
Ein weiterer Diskussionspunkt war das System der Schulbuchausleihe, mit dem das Land Eltern finanziell entlasten will und das ab dem kommenden Schuljahr auch an den Grundschulen eingeführt wird. Ein solches System sei an weiterführenden Schulen sicher sinnvoll, so Waschow, äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der Praxistauglichkeit an den Grundschulen. So dürften beispielsweise in entgeltlich entliehenen Schulbüchern keine Texte markiert oder handschriftliche Eintragungen vorgenommen werden. Außerdem müssten die Bücher direkt am Schuljahresende wieder abgegeben werden. Dies sei für eine Schule hinderlich, welche die individuelle Förderung gemäß der Grundschulordnung verfolge. So gebe es Kinder, für die es sinnvoll sei, mit dem Buch auch im folgenden Schuljahr noch zu arbeiten. Auch seien die Schulbuchlisten für Grund- und Schwerpunktschulen in einigen Fällen nicht kompatibel. Wehner, der auch Mitglied im Bildungsausschuss des Landtags ist, warb bei den Anwesenden um Verständnis. „Wir befinden uns mit der Schulbuchausleihe noch in einem relativ neuen und lernenden System“, so der SPD-Politiker. Um noch einmal über die Problematik gemeinsam zu diskutieren, will Wehner ein Gespräch mit dem zuständigen Referatsleiter für die Ganztagsbetreuung an Grundschulen im Mainzer Bildungsministerium vermitteln, an dem auch die Schulleitung der Christophorus Grundschule teilnehmen soll.
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