Theorie und Praxis für die neuen Presbyter
Das gemeinsame Treffen der rund 40 neu gewählten Presbyter im Evangelischen Kirchenkreis fand in Altenkirchen statt. Da gab es Theorie und Praxis für die Neu- und Altmitglieder, die in 16 Kirchengemeinden ihren ehrenamtlichen Dienst tun. Die neuen Haushaltsvorschriften bildeten nur einen Teil der Schulung.
Kreis Altenkirchen. Rund drei Monate nach ihrer (Wieder-)Wahl in die neuen Presbyterien kamen gut 40 Frauen und Männer aus den 16 Evangelischen Kirchengemeinden nach Altenkirchen und informierten sich zum einen über die Vielseitigkeiten des neuen Leitungsamtes, seine Grundlagen in Kirchenordnung und Co. und nahmen tiefe Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche des Kirchenkreises.
Superintendentin Andrea Aufderheide begrüßte die Neu- und Altmitglieder, und gestaltete ihren theologischen Auftakt mit Gedanken zur Osterfreude und „bewegtem Glauben“ und kleidete diese rund um den Choral „Wie lieblich ist der Maien“.
Christa Joppien, Referentin des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks Südrhein kam aus Simmern angereist und hatte viel „Theoretisches“ rund um die Kirchenordnung im Gepäck. Gekonnt baute sie alles Wissenswertes in einen praktischen Kontext ein und versorgte die Neulinge mit allerhand guten Ratschlägen. So riet sie zu „Patenschaften“, die vor allem in der Anfangszeit den Neulingen mit zur Seite stehenden „Altmitgliedern“ viel helfen könnten.
„Sie brauchen auch nicht in allen Arbeitsbereichen perfekt zu sein, beruhigte“ Joppien die Presbyter und empfahl ihnen, sich daran zu orientieren „für was Ihr Herz schlägt“. Dort solle man mit Freude arbeiten und Schwerpunkte setzen. Gerade die Vielfalt der Presbyteriumsmitglieder gäbe ein gelungenes Ganzes, nahm Joppien die Angst vor Leistungsdruck.
Die erfahrene Erwachsenenbildungs-Referentin hatte auch in anderen Bereichen „Beruhigendes“ dabei. So auch eine Aufstellung der „kirchlichen Abkürzungen“, damit etwa die „GO“ (Gemeindberatung/Organisationsentwicklung) oder das „NKF“ (Neues kirchliches Finanzwesen), damit die gern genutzten Kürzel ab sofort für die Gemeindeleitungen keine Verständigungshemmnisse mehr sein sollten.
In einem regen Austausch im Plenum ging es vor allem um „richtiges Leiten“, Zuständigkeiten bzw. Entscheidungswege, die Zusammensetzungen und Arbeit der Kreis- und Landessynoden und Herausforderungen des demographischen Wandels.
Superintendentin Andrea Aufderheide erläuterte die „Kirchenkreis-Baustellen“, u.a. die Entwicklung der Regionenbildung und die jüngst in der Landessynode beschlossene Personalplanung.
Verwaltungsamtsleiter Uwe Danner griff eine weitere „dicke Baustelle“ auf, die künftig den Kirchenkreis ebenso fordern wird wie die Gemeinden vor Ort: NKF – das Neue Kirchliche Finanzwesen, das ab 1. Januar 2014 das bisherige kirchliche Haushaltswesen, das noch auf der „Kameralistik“ aufbaut“, ablösen wird.
Derzeit laufen im Kirchenkreis die Vorbereitungen, damit ab Herbst die kirchlichen Haushalter geschult werden können. Ab Sommer 2013 soll – so der Verwaltungschef – dann die Vor-Ort-Arbeit beginnen, damit pünktlich zum neuen Haushaltsjahr 2014 alles vorbereitet ist. Man setze darauf, so Danner, dass man von den Erfahrungen anderer Kirchenkreise im Rheinland, die bereits früher umstellen, profitieren könne.
Die unterschiedliche Werke und Arbeitsbereiche des Kirchenkreises (Kindergarten-, Jugend- und Schulreferat, das Diakonische Werk, die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Kreiskantor, Verwaltungsamt, Superintendentur, Öffentlichkeitsarbeit und der Kreissynodalvorstand stellten sich den Presbytern vor und gaben Einblicke in die Vielfalt der kirchlichen Angebote und vor allem auch in die Möglichkeiten, wie man in der Gemeindearbeit von den kreiskirchlichen Mitarbeitenden profitieren kann.
Mit vielen Informationen versorgt und dennoch interessiert an weiterer Fortbildung und folgenden Presbytertagen verabschiedeten sich die kirchenleitenden Frauen und Männer für ihre künftige Gemeindearbeit. (PES)
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