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Nachricht vom 06.05.2012    

50 Jahre Katholisches Männerwerk Wissen gefeiert

Ein Tag ohne Lachen sei ein verlorener Tag - dieser Satz wird Charlie Chaplin zugeschrieben. Demnach war für die Teilnehmer des Jubiläumsfestes des Katholischen Männerwerkes Wissen der Samstag kein verlorener Tag, denn Lachen aus voller Seele gehörte dazu, dem konnte sich niemand entziehen. 50 Jahre Katholisches Männerwerk wurde mit den traditionellen Elementen und dem "Jung aus dem Bergischen" Diakon Willibert Pauels gefeiert.

Sie sind "Urgesteine" des Katholischen Männerwerks Wissen: Josef Theis (links) wurde für 35 Jahre Mitgliedschaft und Bruno Buscher (rechts) für 32 Jahre Treue vom Vorsitzenden Heinz Mentz geehrt. Fotos: Helga Wienand-Schmidt

Wissen. Im Jahr 1962 schlug die Geburtsstunde des Katholischen Männerwerkes Wissen, entstanden aus den Wurzeln der Katholischen Arbeitnehmerbewegung. Damals traten 62 Männer der Vereinigung bei, die von Obmann Josef Hecker geleitet wurde. Es ging schon damals beim sogenannten Invalidenwerk nicht um Vorsorge, sondern um Fürsorge für die Rentner, Pensionäre und Invaliden der Pfarrgemeinde. Austausch, Geselligkeit und das gemeinsame Leben in der Pfarrgemeinde standen damals wie heute im Mittelpunkt.
Auch 50 Jahre nach der Gründung ist das Männerwerk eine rege Gemeinschaft, die sich jeden Dienstag zur Morgenmesse und zum gemeinsamen Frühstück trifft. Die Monatsversammlungen im Pfarrheim mit Vorträgen zu Stadt und Kreis sowie aktuellen Themen und dem Blick über den Tellerrand sind immer gut besucht. Die Aktivitäten im Sommer reichen vom Grillfest bis hin zu Wanderungen und Teilnahme an den Veranstaltungen im kulturellen Leben der Stadt und der Region.

Im Erzbistum Köln gibt es noch rund 30 katholische Männerwerke, die während der Amtszeit von Kardinal Frings entstanden. Zu den ältesten, aktivsten und mitgliederstärksten Vereinigungen im Bistum zählt das Männerwerk Wissen. Dies bestätigte auch Johannes Welling vom Vorstand des Männerwerks in der Diözese Köln.

Ein wahrlich schönes Fest hatte der Vorstand organisiert. Zum Festakt im katholischen Pfarrheim gehörte die feierliche Komponente ebenso wie das fröhliche Lachen und das gemeinsame Feiern. Vorsitzender Heinz Mentz hatte mit dem Rückblick auf die Gründung der Gemeinschaft und dem Gruß an die Ehrengäste aus Kirche, aus der Politik des Bundes, des Landes und der Region das Fest eröffnet. Sein Gruß galt den Freunden aus den Wissener Vereinen und besonders dem Schirmherrn der Jubiläumsveranstaltung, Bürgermeister Michael Wagener. Sein Dank galt den Mitwirkenden für die Gestaltung des Festaktes.

Wagener, mit der Institution Männerwerk in Wissen aufgewachsen, sprach von der besonderen Ehre, als Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung auftreten zu dürfen und seine Glückwünsche waren verbunden mit den Wünschen für eine gute Zukunft. Wagener unterstrich die Einzigartigkeit der Wissener Gemeinschaft und erinnerte an die Menschen, die im Sinne der Gemeinschaft über Jahrzehnte gewirkt hatten und bis heute für ein menschliches Miteinander wirken. Auch in modernen Zeiten sei das Männerwerk für die reiferen Jahrgänge eine gute Anlaufstelle, es biete eine gute Gemeinschaft und er wünschte weiterhin viel Glück und regen Zuspruch für die Zukunft.

Landrat Michael Lieber brachte die Glückwünsche des Landkreises zum Jubiläum, er sprach auch im Namen der Abgeordneten MdB Erwin Rüddel, MdL Thorsten Wehner und MdL Dr. Peter Enders den Dank und die Anerkennung aus. „Die Idee des Zusammenseins im Alter ist ja heute modern, sich gegenseitig zu helfen, Geselligkeit zu pflegen, um einer Vereinsamung entgegenzuwirken ist ja heute wichtiger denn je“, betonte Lieber mit Blick auf die demografische Entwicklung.

Die Glückwünsche des Erzbistums Köln sprach Johannes Welling aus. Zum ersten Mal in Wissen zu Gast betonte Welling die Bedeutung der Gemeinschaften. Im Gespräch mit dem AK-Kurier lobte er die aktive Gemeinschaft in Wissen und das tolle Fest, das er und die Abordnung der Diözese genossen. "Wir müssen das Männerwerk auch für die Zukunft weiterentwickeln und moderne Komponenten einbringen", meinte Welling.
Grußworte gab es von den Wissener Vereinen und die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen sowie der Männerchor „Zufriedenheit“ Köttingen hatten den Festakt mit ihren Beiträgen verschönert. Da gab es die festliche Fanfare zum Auftakt, ein fröhliches Medley der bekannte Westernmelodien der Kapelle und die wunderschönen Liedvorträge des MGV.



Willibert Pauels, Diakon und Kabarettist, auch Karnevalist mit der besonderen Klasse, sorgte mit seinem Festvortrag für die besondere Komponente. Lachen, bis auch der letzte Muskel des Zwerchfells mitmachte, erreichte der „Der bergische Jung“ aus Wipperfürth, aber auch atemlose Stille im Saal. Denn wenn Pauels auf das Fundament des Menschseins und über die Grundlagen von gesunden Religionen zu sprechen kommt – dann hört man eine Stecknadel fallen. So war es auch in Wissen. Mit Humor betrachtete er Wissens „Don Camillo“ (Pfarrer Martin Kürten) und regte an, die Filmserie neu zu drehen. Zu den Lieblingsthemen gehörte auch Kardinal Meisner, der habe ein Doppelbett, damit er sich auch nachts noch querlegen könne. Niemals ist Pauels in seinem einzigartigen Humor und seinen Beiträgen verletzend – egal ob er das Verhältnis katholisch-evangelisch – Kölner und Düsseldorfer oder gar die Westfalen oder Türken durch seine humoristische Brille betrachtet.

"Ich will wissen, was die Welt im Inneren zusammenhält, dazu ist ein Perspektivwechsel nötig", so Pauels. Dann zeigte er unterschiedliche Sichtweisen auf: „Liebe ist mehr als ein biochemischer Prozess", oder auch: "die Seele des Menschen ist kostbarer als Alles im Universum“, so kam es unter anderem mit Erläuterungen von Willibert Pauels. So manches ist tröstend, vor allem wenn man die Dinge durch die Brille von Pauels betrachtet und der Empfehlung eines Perspektivwechsels folgt. Er bringt es egal wo auch immer, mit viel Humor auf den Punkt, in Wissen hat der Diakon( der spannende Dinge darf, die Priester nicht dürfen!-O-Ton Pauels) neue Fans gewonnen.

Ehrungen für treue Mitglieder gehörten ins Programm. Seit 35 Jahren ist Josef Theis (89) beim Männerwerk dabei, und Bruno Buscher (90) seit 32 Jahren. Beide erhielten den Dank und eine Urkunde vom Vorstand. Josef Hartmann sollte geehrt werden, konnte wegen einer plötzlichen Erkrankung aber nicht dabei sein. (hws)



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