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CDU: Schulentwicklung aus einem Guss
Die CDU im Wissener Verbandsgemeinderat hat sich für die Stärkung des Schulstandortes Wissen ausgesprochen. Sie fordert in einem Antrag, der in der nächsten Sitzung des VG-Rates behandelt werden soll, ein "G 8-Gymnasium und ein berufliches Gymnasium mit Realschule plus", also zwei Wege zum Abitur.
Wissen. Die Wissener Christdemokraten fordern unter dem Stichwort "Perspektiven zur Entwicklung des Schulschwerpunktstandortes Wissen" mehr Qualität in der schulpolitischen Diskussion am Standort Wissen und sprechen sich für eine Schulentwicklung aus einem Guss aus. Einen entsprechenden weiteren Antrag neben der Realschule plus will die CDU am Dienstag, 11. Dezember, im VG-Rat Wissen stellen. Zwei Säulen umfasst der Plan der Wissener CDU für den Schulstandort Wissen: Zum einen ein G 8-Gymnasium, also ein Gymnasium im Kreis, das nach 12 oder 12,5 Jahren und damit schneller zum Abitur führt. Damit unterstützen die Christdemokraten die Überlegungen des Wissener Kopernikus-Gymnasiums.
Als zweite Säule sieht das Papier eine Realschule plus mit einem beruflichen Gymnasium an der Berufsbildenden Schule Wissen als Oberstufe vor, das in drei Jahren ein berufliches Abitur ermöglicht. Damit soll Schülern, die zunächst nicht das Gymnasium besuchen, der Weg über die Realschule plus zum Abitur eröffnet werden. Außerdem soll die berufliche Qualifikation dadurch gefördert werden.
Die Realschule plus soll künftig aus zwei Säulen bestehen, in der die bisherige Marion-Dönhoff Realschule Wissen und die Konrad-Adenauer-Hauptschule unter einem Dach "fusionieren". Ob als kooperativer Bildungsgang, das heißt Realschule oder Hautschule mit eigenständigen Bildungsgängen oder in integrativer Form, soll zunächst offen bleiben, bis das Land die entsprechende gesetzliche Regelung verabschiedet hat und das Mainzer Bildungsministerium und die ADD Trier zu einer einheitlichen Auffassung gelangen. Außerdem müssen sich zunächst die jeweiligen Schulgemeinschaften eine Meinung bilden. Entscheidend ist, so die CDU in Wissen, ein Modell, das qualitativ beste Chancen bietet und eine echte Alternative zur Integrierten Gesamtschule in Hamm und den Regionalen Schulen im Umfeld an kleineren Schulstandorten bietet. Fraktionsvorsitzender Hermann-Josef Selbach: "Wissen ist die Stadt der Schulen mit ganz vielen Bildungsgängen. Diese müssen angesichts der schrumpfenden Schülerzahlen enger verzahnt und qualitativ weiterentwickelt werden. Wir brauchen ein Konzept aus einem Guss." Viele Schülerinnen und Schüler aus Wissen, Hamm, Gebhardshain und Morsbach besuchen derzeit die Wissener Schulen. Wichtig ist, so die CDU Wissen, dass der Kreis und auch das Land mitziehen. Mit dem G 8-Gymnasium und einer Realschule plus mit beruflichem Gymnasium als Oberstufe hätte Wissen ein Alleinstellungsmerkmal zentral in der Mitte des Kreises Altenkirchen.
Der Kreis ist nach Auffassung der CDU Wissen aufgefordert, die bisherigen Schulschwerpunktstandorte in den Mittelzentren in Wissen, Altenkirchen und Betzdorf zu erhalten und zu stärken. Der Schülerkuchen dürfe angesichts der "demografischen Herausforderungen" nicht in viele kleinste Teilchen zersplittern. Außerdem biete Wissen mit den Räumen der Hauptschule und der Turnhalle genügend Möglichkeiten für eine Realschule Plus, um Synergieeffekte zu nutzen und Kosten zu sparen. Auch ein Ganztagsangebot an der Realschule und dem Gymnasium sei in diesem Zusammenhang unerlässlich. Die Wissener CDU bitten die Kreistagsfraktion und den Landrat daher um Unterstützung und entsprechende weitere Beschlüsse.
Auch die seit 40 Jahren bestehende gemeinsame Orientierungsstufe von Gymnasium und Realschule solle erhalten bleiben, es sei denn, die Pläne der Landesregierung sehen etwas anderes vor. Hier ist jedoch das Land gefordert, mehr Lehrer und eine entsprechende Differenzierung in der Orientierungsstufe vorzunehmen, damit Schülern mit einer zweiten Fremdsprache das Fortkommen ab Stufe 5 erleichtert wird.
Der Kreisausschuss hatte bereits im September das berufliche Gymnasium an der BBS befürwortet. Der Antrag war seitens des Landes abgelehnt worden, da zurzeit Lehrkräfte fehlen. Man geht jedoch davon aus, beziehungsweise hofft, dass im nächsten Jahr Bildungsministerin Doris Ahnen dem zustimmen wird. In Sachen Realschule plus hatten die Christdemokraten bereits einen Antrag gestellt für die Sitzung des VG-Rates am Dienstag . Mit dem Beruflichen Gymnasium, dem G 8 und der Beibehaltung der Orientierungsstufe von Gymnasium und Realschule wollen die Wissener den Schulstandort Wissen insgesamt fit für die Zukunft machen.
Insgesamt greift das Papier der Wissener CDU wesentliche Forderungen von Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Berufsbildender Schule auf.
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